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Heute geht die Wissenschaft bei einer Depression noch von einem Mangel an Serotonin als einzigen Auslöser aus. Jedoch sagen neue Studien noch etwas anderes: Eine unentdeckte Entzündung kann zu Depressionen führen. Eine große Anzahl an Studien kam in letzter Zeit auf diesen Schluss. Vier sollen hier genannt werden:
Das Delhi Psychiatrie Journal berichtet von einem Mann, der über Rastlosigkeit und gleichzeitige Erschöpfung klagte. Nachts wurde er von Albträumen geweckt. Sein Psychiater hielt es für möglich, dass diese Symptome die Folge eines Traumas sind. Der Mann musste nämlich den unnatürlichen Tod eines Mitbewohners mit ansehen. Radiologen entdecken jedoch noch etwas Anderes: Verschleimte Nasennebenhöhlen. Der Mann kämpfte neben seinen Depressionen auch mit einer verstopften Nase und Kopfschmerzen. Seine Depressionen, die Verstopfung der Nasenhöhlen und die Angst, so sagte er auf Nachfragen, seien zum selben Zeitpunkt aufgetreten. Nach fünf Tagen medikamentöser Therapie wurde sein Körper geheilt. Gleichzeitig damit verschwand seine Depression.
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„Unsere Ergebnisse liefern den bisher überzeugendsten Beweis für eine Entzündung im Gehirn während einer schweren Depression.“
Jeffrey Meyer
In der Studie des Ärzteteams um Elaine Setiawan und Jeffrey Meyer vom Center for Addiction and Mental Health in Toronto wurde das Gehirn von 20 depressiven Patienten, die keinerlei körperliche Leiden hatten, unter den Positronen-Emmisions-Tomografen untersucht. Die Tests wurden mit 20 Untersuchungen an gesunden Probanden verglichen. Die Ergebnisse sprachen eine eindeutige Sprache. Diejenigen, die unter einer Depression litten, zeigten viel höhere Entzündungswerte als die Gehirne gesunder Patienten. Und die Entzündungswerte stiegen mit dem Schweregrad der Depression. Bestimmte Immunzellen waren bei den Kranken unverkennbar aktiver als bei der gesunden Kontrollgruppe.
„Wir können direkt beweisen, dass es während einer Depression zu Entzündungen im Hirn kommt“
Ein Ärzteteam um Thomas Pollmächer führte am Max Planck-Institut für Psychiatrie in München bereits im Jahr 2001 eine Studie der akuten Effekte einer experimentellen Infektion durch. Dazu wurden nach der Infektion stündlich die Entzündungsindikatoren Interleukin 6 und der Tumornekrosefaktor-α sowie die Körpertemperatur gemessen. Hinzukommend wurde die Angstsymptomatik und die depressive Verstimmung dreimal registriert. Das Ergebnis war eindeutig: Entzündungsindikatoren stiegen sofort deutlich an, obwohl die Probanden keine körperlichen Symptome zeigten und sich die Körpertemperatur um gerade 0.5° C erhöhte. Besondere Beachtung verdient jedoch der zeitgleiche Anstieg der Angstsymptomatik und depressiven Verstimmung mit den Entzündungsindikatoren. Noch dazu wird davon berichtet, dass der Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Entzündungsreaktion und der Angstsymptomatik sowie der Symptomatik bei Depressionen überraschend stark ausfiel.
„Der Rest der Erkrankungen ist überwiegend biologisch vermittelt. Nicht das Bewusstsein, krank zu sein, löst bei Trauer aus, sondern die Entzündung selbst.“
Stefan Gold, Neuropsychiater an der Berliner Charité
Der Titel einer weiteren in diesem Zusammenhang nennenswerten Studie lautet “So depression is an inflammatory disease, but where does the inflammation come from?“ (von Michael Berk, Lana J. Williams, Felice N. Jacka, Adrienne O’Neil, Julie A. Pasco, Steven Moylan, Nicholas B. Allen, Amanda L. Stuart, Amie C. Hayley, Michelle L. Byrne und Michael Maes). Die Studie wurde im September 2013 in BioMed Central online gestellt. Sie hat aufgedeckt, dass auch Adipositas, Rauchen und ein oft damit einhergehender schlechter parodontaler und oraler Gesundheitszustand an der Entwicklung von Depressionen beteiligt ist. Dazu mehr unter Auslöser einer Entzündung.
„Ich denke aber, dass mindestens 40 Prozent der Depressiven Entzündungszeichen haben.“
Norbert Müller, Spezialist für Psychoneuroimmunologie and der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Ein Hoffnungsschimmer mehr. Der bleibende Nachgeschmack: Auch die Entzündung ist nur ein Auslöser – und nicht die Ursache.
Mit umwälzenden Grüßen
entwirren