Wenn ich heute an meine ersten sexuellen Erfahrungen, bzw. den Weg dorthin, denke muss ich lächeln.
Ich erinnere mich an die vollmundigen großspurigen Gespräche mit diversen milchgesichtigen Freunden meiner Jugendzeit.
Die eigentlichen Erfahrungen waren wohl jene mit versteckten Playboy Heften, Themenspezifische Kinobesuche mit falscher Altersangabe und Pickel ausdrücken.
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Obwohl meine Kumpel alle fast älter waren, erreichten auch sie beim weiblichen Geschlecht relativ wenig. Jemand, der einen Kuss auf die Wange gekriegt hatte galt schon als "Aufreißer" der ersten Kategorie.
Als ich dann die ersten Erfahrungen in Sachen Sex machte, war ich etwa 14.
In der "Arena", damals Treffpunkt von Musikern Punks Rockern und anderen interessanten Menschen lernten ein Freund und ich zwei Mädchen kennen.
Aufgrund eines gewissen Alkoholkonsums waren die beiden jungen Damen wohl eher geneigt sich mit uns Beiden etwas "näher" zu befassen.
Natürlich kam es nicht bis zum Beischlaf (wieso heißt das eigentlich "Bei"? ;), aber und das war ein wirklich aufregendes Gefühl, ich hatte, nach den üblichen diesbezüglichen Erfahrungen als Baby, das erste Mal in meinem Leben, eine (mir völlig unbekannte) weibliche Brust in der Hand.
Mir war sofort klar, dass dies bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen würde und dieser Vorgang quasi nach Wiederholung schrie.
Es dauerte dann aber noch, bis sich im zarten Alter von 16 das schönste Mädchen in der Umgebung meiner erbarmte (Ich weis bis heute nicht warum ;).
Für sie war es auch das erste Mal und ich musste Wochen und Monate "investieren", bis "es" dann endlich so weit war und wir im Bett landeten.
Um es vorweg zu nehmen, es war alles mögliche, nur nicht schön. Ich denke an all` die Dinge, die man an Vorstellungen und "Richtwerten" hat, an Lampenfieber und was weis ich alles.
Gerade in der Pubertät passen zudem Mann und Frau gar nicht zusammen, weil die holde Weiblichkeit, in Sachen psychischer Entwicklung, weit voraus ist.
Von Zeit nehmen, Zeit haben und so ca. allem anderen hatte ich also überhaupt keine Ahnung. Da half auch die oft genossene Vorschulung durch diverse Softpornofilme relativ wenig.
Nun denn, sei es wie es sei. Die Zeit verging und dieses wunderbare Mädchen namens Angelika zeigte sich als Naturtalent, welches Reizwäsche einkaufte und Bücher mit allen möglichen Sexualpraktiken, nur um mir zu gefallen.
Dafür "bedankte" ich mich, indem ich unser Kellerabteil in eine Art Lustzimmer umwandelte. Nachdem ich es mit Tapeten und Decken und sonst was ausgekleidet - und eine kleine Bar errichtet hatte, "traf" ich dort alsbald die Freundinnen meiner Angebeteten und überredete sie bei diesen "Treffen" auch mit dabei zu sein.
Meine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht häuften sich solchermaßen deutlich, allerdings auch die Anzahl an moralischen Gewissensbissen.
Trotzdem spielte ich vor meinen Freunden den großen Macher und arbeitete bereits an meinem Verderben.
Nun, ich wusste es eben nicht besser und meine von Gewalt und Exzessen beherrschte Kindheit und Jugend war wohl auch kein besonders gutes Beispiel es besser zu machen.
Kurz und gut, irgendwann hatte dieses wunderschöne junge Mädchen genug von mir und verließ mich wegen eines Bekannten.
Dies war wohl der Moment in welchem mir bewusst wurde, dass Liebe möglicherweise eben manchmal doch mehr ist, als Sex und, dass vielleicht die Möglichkeit bestehen könnte, dass Liebe und Sex zusammen, in jedem Menschenleben (auch bei Männern), einen besonderen Stellenwert einnimmt.
Nachdem sie mich also verlassen hatte lernte ich sehr schnell Demut und dachte, dass ich ohne sie nicht leben könnte usw.
Die Lust auf mein Kellerabteil war mir jedenfalls deutlich vergangen, dafür erkannte ich, dass ich im Grunde eigentlich und wenn auch auf seltsame Art und Weise nichts anderes als Sehnsucht nach Nähe und Wärme hatte.
Die Begegnungen mit dem anderen Geschlecht änderten sich also und auch meine Sexualität.
2 Jahre später kam ich dann noch einmal mit Angelika zusammen und ich kann sagen, dass diese Nacht der Wiedervereinigung und der Sex, die Berührungen usw. mir bis heute deutlich in Erinnerung sind und dass damit wieder eine neue Ära der körperlichen Begegnung bei mir eingeläutet wurde.
Über die Jahre kamen einige Erfahrungen dazu, gerne auch mal mit Frauen, die etliche Jahre älter waren. Was soll ich sagen? Ich war wissbegierig und lernte und lernte und man stelle sich vor, diese Art des Lernens gefiel mir im Gegensatz zur Schule sehr gut.
Eine der besten Erfahrungen war die Entdeckung der wunderbaren Welt der Langsamkeit, wenn auch nicht immer.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich dankbar bin, für jede Frau in meinem Leben und all die wunderbaren gemeinsamen Erlebnisse. Dies beschränkt sich übrigens keineswegs auf das Thema Liebe und Sex. Ich hatte einfach fast nur Lehrerinnen, wofür ich aus heutiger Sicht sehr dankbar bin.
Evelyn war wieder so eine "sexuell kardinale" Begegnung. Anfangs scheinbar nicht "gleich kompatibel", konnten wir nach einer Zeit nicht die Hände von einander lassen. Hier machte ich die Erfahrung, dass sich Sex in einer Partnerschaft toll entwickeln kann.
Diese Beziehung war allerdings doch mehr von reiner Körperlichkeit dominiert und weniger von Liebe.
Wir hatten uns im Fitnesscenter kennengelernt und ich strotzte damals nur so vor Kraft und Energie und sie war....mh...sagen wir, nachträglich betrachtet, eine sehr erotische Frau.
Fast hätte ich vergessen, dass ich damals noch in der Endphase einer anderen Beziehung mit einer Dame, welche in besagten Fitnesscenter arbeitete, steckte. Selbige und Evelyn waren nicht zwingend Freundinnen (höflich formuliert), was die Situation nicht eben erleichterte. Zudem war zur damaligen Zeit wohl mein Geist willig, aber das Fleisch ziemlich schwach.
Ich konnte selten widerstehen, wenn mich jemand vom anderen Geschlecht nett ansah.... Dabei hatte ich doch stets so gute Vorsätze gehabt... Schande über mich!
Es gab noch einige erinnernswerte Erlebnisse mit der holden Weiblichkeit, bis ich meine erste Frau kennenlernte.
Mittlerweile um die 30 hatte ich mich etwas beruhigt.
Eine jahrelange Beziehung war natürlich eine Herausforderung für mich, dessen "Verbindungen" immer nur Wochen, im besten Fall Monate gedauert hatten.
Ich bin übrigens und stolz darauf, noch heute mit dieser wunderbaren Frau befreundet, die viele Dinge in meinem Leben korrigiert und viele schlimme Erfahrungen sozusagen wieder gut gemacht hat.
Heute bin ich 50, lebe seit 14 Jahren in einer guten Partnerschaft, bin seit 5 Jahren verheiratet und würde sagen, dass ich ein starker Charakter, ja ein Fels in der Brandung bin.
Es gäbe noch viel zum Thema zu schreiben und noch mehr aus meinem Leben, was ich ja in meiner Biografie "Parzivals zweite Chance" teilweise getan habe. Zum Buch auf Amazon
Über die Zeit und die Jahrzehnte die ins Land gezogen sind kann ich sagen, dass sich Sexualität im Laufe des Lebens verändert.
Vom Hormongesteuerten Jugendlichen bis zum reifen Mann, der genau weis was seine Partnerin und er will.
Im Vergleich ist mir persönlich das Heute in jedem Fall lieber und ich wollte um keinen Preis noch einmal so jung und unerfahren sein.
Früher war nämlich nicht immer und alles besser...
Sexualität ist, wie alles andere, ein Lernprozess und diverse Menschen dieser Welt mögen dem jeweils anderen Geschlecht seine Unkenntnis und Unvermögen, junger Jahre verzeihen, sie wissen es nicht besser und manche lernen es auch bis zum Alter nicht.
Das ist schade, weil sie sich einer der schönsten Dinge der Welt berauben!