Facebook: Gesetzgeber muss Riegel vorschieben

Eines vorweg: Facebook ist ein großartiges Unternehmen und ich wette darauf: Marc Zuckerbergs Krake wird noch kräftig zulegen. Manche Kritiker meinen zwar, Facebook stagniere, doch ich bin mir sicher, dass es uns noch mit so manchem überraschen wird. Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Facebook hat viele gute Seiten, das wissen wir. Dank Facebook haben wir Kontakt zu Menschen, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben, aus alten Schulzeiten etwa, und durch Facebook lernen wir viele neue Menschen kennen. Ja, und auch ich bin auf Facebook, wenngleich nicht aktiv, weil ich mir die Zeit dafür einfach nicht nehme, weil mir anderes wichtiger ist.

Obwohl die Vorteile von Facebook unbestritten sind, stellt es in einiger Hinsicht eine große Gefahr dar. Eine Gefahr, der sich viele noch nicht ausreichend bewusst sind und eine Gefahr, die zunimmt, weil Menschen immer mehr Informationen über sich preisgeben. Eines sollte jedem, der auf Facebook ist, klar sein: Jedes Foto und jede Nachricht, scheinen sie noch so kurz und bedeutungslos, werden von Facebook gespeichert und sind in der digitalen Welt für immer eingebrannt. Facebook weiß sehr viel über Euch – und darf es nutzen, denn durch die Akzeptanz der Facebook-Nutzungsrechte stimmt Ihr Zuckerbergs Regeln zu. Facebook ändert seine Nutzungsrechte immer wieder und weitet so seine Freiheiten und Rechte aus. Die Menschen stimmen den neuen Bestimmungen schnell und teils leichtfertig zu, weil sie ansonsten den Zugriff auf ihren Account verlieren. Diese Nutzungsrechte sind oft nicht unproblematisch, zum Beispiel dürfen Fotos der Nutzer für Werbezwecke verwendet werden – was, wenn man Menschen so fragen würde, wohl nur sehr wenige wirklich wollen. Fotos von Kindern, persönliche Szenen wie Umarmungen und ähnliches. Denkt dran: Ihr verliert die Verfügungsgewalt über Eure Beiträge!

Daher ist es sehr wichtig, dass sich die EU für die Rechte der Bürger stark macht, um sie zu schützen. Der Gesetzgeber muss einen Riegel vorschieben, damit die "Datenfreizügigkeit" von US-Facebook eingeschränkt wird. Länder wie China und Russland haben eigene Portale durchgesetzt. Europa sollte sich auf demokratische Weise in der digitalen Welt auf eigene Beine stellen. Im Flugzeugbau ist das ja auch gelungen.

Es freut mich persönlich, dass sich darüber immer mehr Menschen Gedanken machen und es Gruppen gibt, die abseits Facebook Plattformen finden, um sich dort auszutauschen.

Fotocredit: Fotolia

6
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
5 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Andreas Dolezal

Andreas Dolezal bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

Bernhard Juranek

Bernhard Juranek bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

Veronika Fischer

Veronika Fischer bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

7 Kommentare

Mehr von Eugen Russ