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In einem Hartzamt in Konstanz hat ein „39-Jähriger Mann“ einen Amok-Alarm ausgelöst und so für einen Polizei-Großeinsatz gesorgt. Die Geschichte ist sogleich erzählt. Verletzt wurde niemand. Der Mann konnte zwei Stunden später auf seiner Flucht festgenommen und in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden. Das betreffende Hartzamt hat zwei Tage Erholung eingelegt und seine Pforten für diese Zeit geschlossen. Die Mitarbeiter sind verständlicherweise geschockt. In so einer Einrichtung zu arbeiten, ist wohl auch ohne Amok-Alarm kein Zuckerschlecken.

Wir fragen uns, wie kraß man eigentlich drauf sein muß, um den Job als „Fallmanager“ gut zu verrichten. Machen die da manchmal Witze in der Teeküche: „Heute habe ich mal wieder einem Opfer einen Hunderter gestrichen; mal sehen, ob es beim nächsten Termin schlanker ist“. Wie schläft man nachts, wenn man weiß, daß man gerade jemanden, der ohnehin das letzte Kettenglied der Gesellschaft ist in die absolute Verzweiflung treibt?

„Fördern und Fordern“ lautete damals das rot-grüne Narrativ. Gefordert wird von den Bedürftigen viel, Gefördert eher weniger und auch immer weniger. Seit 2005 gab es in jeder Legislaturperiode ein bis zwei Sparpakete, die Ausbildung Arbeitsloser war stets an vorderster Front dabei. Wer nicht spurt, der wird umgehend sanktioniert. Und zwar bis ihm das Wasser sprichwörtlich bis zum Halse steht. Dies gilt vor allem für die, die schon länger da sind. Die haben schließlich auch etwas zu verlieren. Zum Beispiel eine Wohnung, die zwanzig Euro über dem Regelsatz liegt. Da kennt das Hartzamt keine Gnade. Wer eine Maßnahme, und sei sie noch so absurd, ausschlägt, dem wird selbst das Existenzminimum gestutzt. Auf daß er sich bessern möge.

Ausdrucksmalen, Puzzlestücke sortieren oder der nunmehr drölfzigste Bewerberkurs, Hauptsache, man bekommt diese Menschen irgendwie wieder aus der Statistik. Wer Kinder mit 16 Jahren hat, der muß diese auch zum Vorsprechen und Rechtfertigen schicken. Abitur machen und sich auf die Schule konzentrieren ist die denkbar schlechteste Option, wenn deine Mutter Hartzempfängerin ist.

Mit 18 kann man ja den Job im Callcenter annehmen. Wer arme Eltern hat, der braucht auch kein Abi.

Dafür kann man sich an dieser Stelle doch echt mal bei den sogenannten Sozialdemokraten bedanken. Das haben sie doch wirklich mal ein echtes Stück Sozialarbeit geleistet. Wer Tag und Nacht Existenzängste haben muß und unentwegt von sogenannten Fallmanagern schikaniert wird, der verliert auch eher mal die Fassung. Menschlich ist das nur verständlich. Eigentlich muß man sich ja wundern, daß so etwas nicht viel öfter in den Hartzämtern der Republik passiert.

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lesespass

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sisterect

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EvaundHermannFeldreich

EvaundHermannFeldreich bewertete diesen Eintrag 17.01.2018 22:45:35

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