Olaf Kosinsky https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Bodo_Ramelow_in_2017?uselang=de#/media/File:2017-08-30_Bodo_Ramelow_by_Olaf_Kosinsky-1.jpg
Vorweg: Wir halten die Linkspartei schon lange nicht mehr für die Interessenvertretung der arbeitenden oder arbeitslosen Menschen. Die Partei, die zumindest in ihrer jetzigen Struktur, als Reaktion auf die rot-grüne Hartzagenda entstanden ist, hat sich einst für Menschen am untersten Ende unserer Gesellschaft eingesetzt: Alleinerziehende, Armutsrentner, Arbeitslose, man war gegen Kinderarmut und sprach sich für soziale Teilhabe aus – und stand damit in Fundamentalopposition zum damaligen Zeitgeist.
15 Jahre später kommt Bodo Ramelow, inzwischen Ministerpräsident und kurz vor einem Bündnis mit dem einstigen Erzfeind CDU, und fordert plötzlich „Mindestpreise“ für Lebensmittel. Ernsthaft! Lebensmittel seien zu billig und das Kotelett für jedermann, das einst ein Symbol für den Erfolg des rheinischen Kapitalismus, der sozialen Marktwirtschaft war, wird zum dekadenten Luxus. Wohlstand für alle hieß es seinerzeit. Nicht nur einige wenige können Auto fahren, Fleisch essen oder sich die Flüge in die Ferien leisten, sondern ein immer größer werdender Teil unserer Gesellschaft.
Und heute? Möchte Herr Ramelow wirklich einer auf die Essensreste der sogenannten Tafeln angewiesenen Oma weißmachen, daß der hin und wieder mögliche Gang in den Supermarkt noch zu billig sei? Kann man sich denn nicht, wie kurz nach dem zweiten Weltkrieg, wochenlang von Kohlsuppe ernähren? Ist das die real existierende Linkspartei von heute? Tatsächlich sind diese Leute längst in den abgehobenen politischen Sphären angekommen, die sie seinerzeit noch bekämpfen wollten.
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Was sagt Bodo Ramelow einem 16jährigen Azubi aus Erfurt, der vom Hartzamt auf einmal als Haushaltsvorstand definiert wird und dessen spärliches Lehrgeld auf den Regelsatz der Bedarfsgemeinschaft (früher Familie) angerechnet wird? Welche Antwort bietet er einem Geringverdiener, der keine (bezahlbare) Wohnung in Jena findet, während der Staat Millionen und Abermillionen für (leerstehende) Asylbewerber-Unterkünfte ausgibt? Hat die real existierende Linkspartei noch einen Bezug zu ihren Anfängen?
Wir sagen: Diese Partei hat abgewirtschaftet, ebenso wie die SPD. Sollen sie doch die große Versöhnung feiern und fusionieren. Am Ende werden sie untergehen, ob getrennt oder gemeinsam. Mit den Grünen und ihrem schwarzen Anhängsel gibt es bereits große linke Parteien, wer braucht da noch rot und dunkelrot? Wenn wir schreiten Seit´ an Seit´ hieß es einst, wir hoffen daß der Marsch statt durch die Institutionen ins politische Jenseits führt.
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