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Dennis Yücel hat in der letzten Woche kurzfristig das Gefängnis in der Türkei verlassen können. Dieser Mann, der von allen etablierten Parteien wie ein Nationalheld der BRD gefeiert wurde, war etwas über ein Jahr ohne Anklage in einem türkischen Gefängnis. Der Fall hat, obwohl Yücel auch türkischer Staatsbürger ist, die Beziehungen zur BRD sehr belastet. Der früherer taz-Journalist arbeitet heute für den Springer-Verlag und war als Nachrichtenkorrespondent in der Türkei.
Wer ist dieser Mann? Ein ziemlich ekelhafter Schmierfink, der gelegentlich den kollektiven Volkstod der verhaßten Köter•Innen•Rasse abfeiert. In einem anderen Pamphlet hat er dem Buchautoren Thilo Sarrazin gewünscht, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden in der Hoffnung, daß er diesen nicht überlebt. Das halten wir für moralische Verwahrlosung in Reinkultur. Dieser Mann ist unserer Ansicht nach kein Journalist, sondern unterste Schublade, quasi schreibender Mob.
Was heißt das in Bezug auf seine Inhaftierung in der Türkei? Gar nichts. Man kann niemanden einfach so ins Gefängnis stecken, nur weil er unangenehm ist. Aus gutem Grund ist die Untersuchungshaft beschränkt und wenn die Justiz es nicht schafft, in einer bestimmten Zeit eine Anklage einzureichen, dann wird derjenige dort entlassen. Ekelhaftigkeit ist nicht strafbar. Justizopfer sind nicht immer nur nette Menschen.
Und dann?
Haben sich die von ihm so verhaßten (neuen) Rechten über sein Schicksal gefreut? Mitnichten! Tichy-Autorin Annabel Schunke schrieb unmittelbar nach seiner Verhaftung auf Facebook, sie halte ihn für ein „Riesenarschloch“. Eine Bezeichnung, die auch wir für passend halten. Thilo Sarrazin sagte der Jungen Freiheit am 28. Februar 2017: „Als Person ist Deniz Yücel für mich nicht satisfaktionsfähig. Das gibt der Türkei aber noch nicht das Recht, ihn zu inhaftieren.“ Auch dem stimmen wir zu.
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Aber dann überlegen wir mal weiter: Was war er denn in der Türkei? Ein türkischer Staatsbürger. Er hat Zeit seines Lebens immer großen wert darauf gelegt, daß er ein stolzer Türke ist. Das erscheint ja womöglich auch viel attraktiver als ein Angehöriger der Köter•Innen•Rasse zu sein. Aber wenn er sich doch selbst in der Türkei auf seine deutsche Staatsangehörigkeit beruft, dann fragen wir uns schon, wieso er nie beantragt hat, aus der türkischen entlassen zu werden. Denn nur die Tatsache, daß er als Türke und nicht als Deutscher in der Türkei war, hat seine lange Inhaftierung ermöglicht.
Irgendwann kommt nämlich der Punkt, an dem man sich fragen muß, was eine Staatsbürgerschaft eigentlich ist: Sie dokumentiert die Heimat des jeweiligen Menschen. Und ein Mensch kann nur ein Zuhause haben, es gibt keine sozialistische Weltrepublik und die Gaga-Parole #nonation, #noborder hat mit menschlichem Empfinden von Herkunft, Identität und Heimat überhaupt nichts zu tun.
Es ist gefährlich, wenn Menschen anfangen, Staatsbürgerschaften anzuhäufen und zu sammeln. Denn ein Umzug von einem Land ins andere ist mehr als einer von Köln nach Düsseldorf. Irgendwann muß ein Einwanderer ankommen – und wenn es seine Nachfahren sind. Es gibt einen Unterschied, ob jemand nach Düsseldorf zieht und dort Kölsch bestellt oder ob sich jemand als Kind oder Enkel der Gastarbeiter noch immer nicht zu uns, unserem Staat, unserer Kultur und unserer Gesellschaft bekennen möchte.
Und dann ist da noch ein anderer Punkt: Als Erich Honecker spitzgekriegt hat, daß die westdeutsche Bundesregierung politische Gefangene für Westmark freikauft, ist die Zahl der inhaftierten Oppositionellen gestiegen: So hatte Erich Honecker Helmut Kohl gegenüber deutlich mehr Verhandlungsmasse; gleichzeitig stieg auch in der BRD der Druck, unsere eingesperrten Landsleute aus der DDR freizukaufen. Erich Honecker wußte das. Was für den einzelnen freigekauften Oppositionelen im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen gut war, war für die Freiheitswerte in der DDR insgesamt schlecht.
Und unser Freund und Partner vom Bosporus? Der wird sich mittlerweile selbst wundern, wozu er Merkel alles bringen kann. Und er ist nicht dumm: Der weiß, daß inhaftierte Staatsbürger für ihn ein Faustpfand der Bundesregierung gegenüber sind. Dennis Yücel war Erdogans Geisel und diese Geisel wurde mit mehr Panzerlieferungen und mehr Appeasement freigekauft. Aber er wird sich neue Geiseln suchen. Auch deshalb raten wir allen Landsleuten davon ab, die Türkei zu besuchen.
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