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Es ist gerade ein paar Monate her, da haben wir uns an dieser Stelle mit kriminellen Kindern befaßt. Ja, auch nicht strafmündige, minderjährige Kinder können Aggressoren sein. Besonders heftig war vergangenes Jahr die Meldung, daß ein zehnjähriger Junge einen gleichaltrigen Mitschüler in der Uckermark vergewaltigt hat. Doch inzwischen muß man leider attestieren, daß die Verhältnisse sich seitdem noch einmal erheblich dramatisiert haben.
In Berlin hat ein fünfjähriger Junge einem anderen fünfjährigen Jungen in den Penis gebissen. Auch wenn die zuständigen Stellen dort das ganze als Unfall sehen, wir halten eine solche Einlassung für unglaubwürdig. Vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, daß die Kindergartentanten da (wir weigern uns, solche Leute Erzieher zu nennen) bewußt keinen Rettungswagen bestellt haben. Erst später haben die eigenen Eltern das Opfer ins Krankenhaus gefahren.
In Köln haben zwei fünfjährige Kinder über einen längeren Zeitraum in einem Kindergarten zahlreiche andere Kinder sexuell mißhandelt. Wie reagiert die katholische Einrichtung? Die Kinder werden rausgeschmissen. Also die Opfer. Nachdem angeblich über einen längeren Zeitraum niemand etwas gemerkt haben will, sei der Frieden des Hauses durch die Eltern der Opfer nachhaltig gestört. Aha.
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Vorweg: Für uns gehört zumindest dieser Kölner Kindergarten geschlossen. Zudem ist zu prüfen, ob in anderen Kindergärten des gleichen Trägers ähnliches passiert. Das pädagogische Personal dieses Kindergartens hat hinlänglich unter Beweis gestellt, daß es für den Umgang mit Kindern nicht geeignet sind. Diese Leute gehören unserer Ansicht nach nicht nur entlassen, sondern auch mit einem Berufsverbot belegt. Gerichte haben auszuurteilen, ob weitere Straftaten vorliegen, unterlassene Hilfeleistung könnte eine solche sein.
Und wir fragen uns – erneut oder immer noch – was um alles in der Welt in der BRD des Jahres 2019 los ist. Derart krasse Fälle schwerer (sexueller) Gewalt unter Kindern hat es eben nicht immer schon gegeben. Und Nein, man kann Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter nicht behandeln wie straffällig gewordene Jugendliche. Hier sind tatsächlich die Jugendämter, Kindergärten und Schulen zuständig. Und falls jemand fragt: Wir haben auch keine Antwort.
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Aber wir möchten nicht in einer Gesellschaft leben, in der man nach solchen schweren Verbrechen in den Kindergärten einfach so zur Tagesordnung übergeht. Und noch weniger ist es akzeptabel, daß man die Opfer einfach so aus dem Kindergarten rauswirft. Ja wo leben wir denn? Da ist es kein Wunder, wenn immer mehr Menschen sich gegen die Gründung einer Familie oder gegen die Geburt von Kindern entscheiden. Wer möchte seinen Nachwuchs schon solchen real existierenden Gefahren aussetzen? Und das, wo sich die Situation in der fortschreitenden Schullaufbahn immer weiter dramatisiert.
Es ist Sache der Politik, sich Gedanken zu machen, wie die BRD auf allen Ebenen wieder kinderfreundlicher werden kann. Konrad Adenauer wird der Satz „Kinder bekommen die Leute immer“ zugeschrieben – ein historischer Irrtum. Nun sind hochbezahlte Ministerialreferenten, Experten in den Gremien, Ausschußmitglieder und Mandatsträger gefordert. Kann eine Familienpolitik wie in Ungarn ein Vorbild für die BRD sein? Welche strukturellen gesellschaftlichen Unterschiede gibt es zwischen den beiden Staaten? Wir verlangen, daß die Lenker unseres Staates sich mit all diesen Fragen auseinandersetzen. Und zwar pronto!
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