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Wir sind bei Blendle angemeldet und haben in dieser Woche einen ganz eigenartigen SZ-Artikel gelesen. Der kostet 79 Cent und wir fassen ihn mal kurz zusammen: Eine Sexualtherapeutin berichtet, daß immer mehr auch sehr junge Menschen völlig mit ihrem Leben überfordert sind. Sie können längst keine halbwegs normalen Beziehungen mehr führen, sie sind getriebene von laufend wechselnden Geschlechtspartnern und immer krasser werdenden Sexfilmchen.
Und Nein, damit sind nicht Aufklärungsvideos von Oswald Kolle gemeint, sondern eine zunehmenden Übersexualisierung unserer Gesellschaft: Sex-Apps auf dem Smartphone, Pornos, wohin man schaut (zwölf Prozent des weltweiten Porno-Traffics werden in der BRD generiert) und immer krasser werdende, öffentlich diskutierte Sexualpraktiken. Auspeitschen und Anketten ist da fast schon klischeehaft langweilig.
Wenn ein 18jähriger sich beim Urologen Viagra verschreiben lassen muß, weil er durch intensiven Pornokonsum anders nicht mehr kann, dann haben wir in unserer Gesellschaft jedes Maß verloren. Natürlich waren Jugendliche immer schon neugierig. Aber was früher die Bravo war oder vielleicht mal der Playboy, ist heute ein elektrisches Dauerberieseln.
Wer mit wem? Hart auf hart!
Und wir meinen: Es hat auch direkt mit den neuen Formen der Sexualerziehung an unseren Schulen zu tun. Da geht es nicht darum, Jugendlichen an einem Holzpenis oder einer Banane zu zeigen, wie man einen Pariser benutzt. Es geht auch nicht um die Wirksamkeit der Anti-Baby-Pille oder die Aufklärung von Geschlechtskrankheiten. Diesen Pfad der Vernunft hat unsere ideologische Bildungspolitik längst verlassen.
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Was liest man nicht alles von Plüsch-Geschlechtsteilen in der Grundschule? Umschnalldildos? Klar, Fritzchen: Deine Mutter kann sich sowas auch umbinden und Deinem Vater abends, wenn Du schläfst, in den Darmausgang schieben. Das ist genauso normal wie die Zugehörigkeit zu wechselnden Geschlechtern oder andere immer absurder werdenden Schlafzimmer-Praktiken. Oder willst Du etwa verklemmt sein?
Und später, wenn bei Kindern die Adoleszenz eintritt, und die Frage nach der Identität eine Rolle spielt, geht es schon längst nicht mehr um Mann und Frau. Es geht auch nicht mehr um durchaus vorkommende Randerscheinungen wie Trans- oder Homosexualität. Ein Jugendlicher, bei dem die Hormone Amok laufen, und der erkunden will, wer er selbst ist, der braucht keine 71 Geschlechter auswendig zu lernen. Der braucht stattdessen persönliche Vertrauenspersonen statt immer härter werdenden Pornofilmen.
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Was entsteht sind bindungsunfähige und orientierungslose Erwachsene. Menschen, die vor lauter Reizüberflutung in jungen Jahren nicht mit ihrer Alltagssituation zurechtkommen. In dieses Bild paßt auch ein junger Mann, der beim Verkehr mit seiner Freundin nicht mehr hochkommt, aber jederzeit zu absurden Filmchen auf dem Smartphone onanieren kann. Ist das die neue Form der Sexualität? Da sagen wir: Nein, danke!
Wir brauchen eine Schul- und Bildungspolitik, die jungen Menschen Halt und Orientierung gibt. Die junge Generation hat offensichtlich erhebliche Schwierigkeiten damit, sich selbst zu erkennen und anzunehmen. Das ist für eine Gesellschaft fatal. Dabei kann es soviel schöner sein, sich auf dem Sofa über Gott und die Welt zu unterhalten als zum nächtlichen Gang-Bang-Partnertausch den letzten und ultimativen Kick zu suchen.
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