Bill Anders / NASA https://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/apollo/apollo8/html/as08-14-2383.html
Auf den Tag fünfzig Jahre ist es her, daß der 2012 verstorbene Neil Armstrong mit den Worten „One small step for a man, one giant leap vor mankind“ (Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit), den Mond betrat. Der Homo Sapiens wurde zum Homo Spaciens, er war erstmals persönlich auf einem fremden Himmelskörper. Und jetzt, ein halbes Jahrhundert später, sagen wir: Wir müssen zurück. Wir müssen zurück zum Mond, weiter auf den Mars und zu den Sternen.
Die einfachste Frage ist: Was hat die Mondlandung gebracht? Antworten gibt es viele, am prägnantesten dürfte die von Apollo-8-Astronaut Bill Anders sein: „Wir kamen, um den Mond zu erkunden. Aber wir haben die Erde entdeckt.“ Tatsächlich ist Apollo 8 an Weihnachten 1968 das wohl bis heute wichtigste Foto der Menschheitsgeschichte gelungen: Earthrise. Der scheinbare Erdaufgang, der zu sehen war, nachdem erstmals Menschen den Mond umrundet haben.
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Natürlich gehören Raumfahrt und PR(opaganda) zusammen und selbstverständlich kommen diese Dinge in so einem Fall nicht ohne gehörig viel Pathos aus. So hat die Mannschaft von Apollo 8 am 24. Dezember 1968 live in Funk und Fernsehen aus der Schöpfungsgeschichte gelesen. Aber man muß den Weltraum bereisen, um Mutter Erde als ganzes zu sehen. Nur von außen kann man erkennen, daß wir einen paradiesischen Planeten inmitten eines leeren, kalten und dunklen Nichts haben.
Harrison Schmitt / NASA https://www.nasa.gov/multimedia/imagegallery/image_feature_329.html
Die Mondflüge waren auch die geistige Grundlage für alle später folgenden politischen Bewegungen zum Umwelt- und Naturschutz; inklusive der inzwischen völlig irrational und größtenteils nur in der BRD geführten Klimadebatte. Und bis heute ist jeder Astronaut ein Popstar. Als wir Kohlkinder noch klein waren, hießen die Raumfahrer Ulf Merbold oder Uli Walter, heute ist „Astro_Alex“ Gerst ein gefragter Interviewpartner in Medien aller Art. Unser erster Landsmann im Weltraum, Sigmund Jähn, hat leider das Pech, aus der DDR zu kommen und findet daher bis heute in der Medienlandschaft der BRD kaum statt.
Und fast schon philosophisch müssen wir uns fragen: Ab wann waren Menschen im Weltraum und auf dem Mond. Die Antwort: Mit Juri Gagarin flog die Menschheit in den Weltraum und mit Neil Armstrong betrat sie den Mond. Auch jetzt stehen auf verschiedenen Planeten im Sonnensystem Roboter und Meßinstrumente herum, die unbemannt hingebracht worden sind. Voyager 1 und 2 befinden sich inzwischen sogar im interstellaren Raum. Doch wir als Menschheit werden erst dann wieder auf dem Mond oder erstmals auf dem Mars (oder weiter) sein, wenn ein Vertreter unserer Spezies persönlich da war, zurückkehrt und auf der Erde von seiner Reise erzählen kann.
Neil Armstrong / NASA https://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/apollo/apollo11/html/as11-40-5873.html
Natürlich kann man argumentieren, daß solche Erzählungen eine moderne Form von Seemannsgarn seien. Tatsächlich kann ja niemand nachvollziehen, was wirklich jenseits unserer Erde geschieht. Aber so wie sich einst (und vermutlich schon sehr früh) Menschen in zum Teil abenteuerlichen Booten aufs Meer begeben haben, um die Erde zu erkunden, so ist die Exploration des Weltraums die logische Fortsetzung der menschlichen Neugier und des Wissensstrebens. Deshalb sind wir uns sicher: Die Rückkehr zum Mond und die bemannte Marslandung sind etwas, das die Menschheit im 21. Jahrhundert schaffen muß.
Was genau am Ende dabei rumspringt, läßt sich nicht in standardisierten Kosten-Nutzen-Bewertungen vorberechnen. Aber die großen Leistungen der Menschheit, ob das die ägyptischen Pyramiden sind, Schloß Neuschwanstein oder der Kölner Dom, ließen sich nie innerhalb einer Legislaturperiode ökonomisch sinnvoll darstellen. Es zeigt aber, daß menschliche Kultur- und Wissenschaftsgeschichte deutlich größer ist, als das, was ein Volkswirt daraus berechnen kann. Neugier, Wissensdrang und Abenteuerlust sind zutiefst menschliche Eigenschaften. Und deshalb sagen wir: Laßt uns nach den Sternen greifen! Die Phantasten halten die Welt in Atem und nicht die Erbsenzähler.
Pat Rawlings / NASA https://www.nasa.gov/multimedia/imagegallery/image_feature_261.html