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Damit ist es offiziell: Bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode, also zu den Bundestagswahlen 2025, will die SPD Deutschland abschaffen: Nicht die BRD, sondern Deutschland als solches. Das zumindest hat der Parteivorsitzende Martin Schulz gesagt. Länder, die seine Politik nicht mitmachen, sollen dann per Automatismus aus der EU ausgeschlossen werden.
Nun gibt es ohne Frage jede Menge kriegsschuldneurotische Deutsche, die sich wünschen, daß ihre verhaßte Heimat von einem europäischen Superstaat gefressen wird. Aber wer will das denn noch? Wer würde solche Pläne mitmachen? Die sozialistischen Staaten im Süden, weil sie hoffen, dann dauerhaft von Transferleistungen aus dem Norden zu profitieren? Nur: Wer zahlt denn dann noch, also außer den Deutschen, die die permanente Eurorettung wohl für eine Art Kriegsreparation halten?!
Aber was macht eine solche Forderung mit den osteuropäischen Ländern? Die vier Visegrad-Staaten sind 1989/90 faktisch unabhängig geworden und waren vorher quasi Teil des erweiterten Umfeldes der Sowjetunion. Gerade Polen, das in der Vergangenheit immer abwechselnd mal unter deutscher und mal unter sowjetischer bzw. russischer Oberaufsicht gestanden hat, wird sich fragen, ob man den westlichen Nachbarn wieder als Aggressor betrachten muß.
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Gerade für diese Staaten ist die NATO-Mitgliedschaft ohnehin wichtiger als die EU; und zwar aus exakt diesen Gründen. Für Staaten, die seit jeher ihre Nachbarn im Westen wie im Osten fürchten mußten, ist die Verbindung mit den Vereinigten Staaten die einzige Rückversicherung, daß man tatsächlich keine Angst mehr zu haben braucht. Das gilt ebenso für die baltischen Staaten, denn auch hier ist es die NATO, die Sicherheit bietet und nicht die EU.
Was also bliebe wäre ein Superstaat Europa, der so super gar nicht wäre: Letztlich wäre es eine Verbindung aus der dann Ex-BRD und dem Club Med im Süden, der sich aushalten und finanzieren ließe. Ob die Benelux-Staaten oder die Skandinavier ihre nationale Identität und Kultur aufgeben, dürfte fraglich sein; vermutlich nicht. Die werden gar nicht daran denken, sich von einer Brüsseler Zentralregierung regieren zu lassen.
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Und dann? Was passiert, wenn sich Nord- und Osteuropa dem angelsächsischen Kulturraum annähern, während die dann Rest-EU als USE (United States of Europe) mit allen anderen Streit angefangen haben? Weil ja alle, die sich an den Schulz-Plänen nicht beteiligen, per definitionem Nationalisten und somit schlecht sind. Wie überhaupt Rußland, die USA, Großbritannien und Osteuropa inzwischen nach rechts gerückt sind; kurzum alles Nazis außer Merkel und Schulz.
Was wäre überhaupt die Amtssprache in einem solchen Superstaat? Deutsch? Englisch in Ermangelung der britischen Mitgliedschaft ja wohl kaum. Oder französisch? Wäre der Staat gar multilingual? Oder würden wir uns auf die Sprache einigen, die heute schon, wenn auch keine Amtssprache, die Verkehrssprache in den meisten Städten Westeuropas ist: Arabisch. Aber gut, daß Köln, Essen, Marseille und Co. Erscheinungsbilder haben wie der nahe Osten ist nochmal ein anderes Thema.
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Viel interessanter ist eine andere Frage: Ist die SPD, nachdem der Parteivorsitzende die Abschaffung Deutschlands gefordert hat, überhaupt noch ein potentieller Koalitionspartner für die CSU? Im Grunde müßte man sich diese Frage für beide Unionsparteien stellen, aber bei der CDU dürfte Hopfen und Malz verloren sein. Für die CSU ist das aber durchaus interessant: Wäre hier nicht der Punkt erreicht, an dem Horst Seehofer die Reißleine ziehen müßte? Wir sind uns sicher, Franz-Josef Strauß wäre keiner Koalition mit diesen Leuten beigetreten. Bei Horst Seehofer haben wir da unsere Zweifel.
Eins jedenfalls steht fest: Als Thilo Sarrazin vor sieben Jahren sein Buch Deutschland schafft sich ab herausgebracht hat, war der Titel als Warnung zu verstehen. Er hat Probleme dargelegt, die damals niemand auf dem Schirm hatte und heute allenfalls von der AfD angesprochen werden. Sein Buch war und ist keine Handlungsempfehlung. Auch nicht für den Parteivorsitzenden der SPD. Oder hat Schulz hier was mißverstanden?
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