Warum das #AfD-#Meldeportal für Lehrer nötig ist

youtube https://www.youtube.com/watch?v=ubd_iqtVGO8&t=350s

Die AfD, also das per se Böse in der politischen Landschaft der BRD, plant ein Meldeportal, um mißliebige Lehrer denunzieren zu können. Ist das nicht kraß? Wie zu den allerdunkelsten Zeiten. Nur, wenn wir uns das einmal genauer anschauen, stellen wir fest, daß Kinder und Jugendliche froh sein können, wenn sie eine Anlaufstelle haben, bei der sie sich gegen allzu plumpe Propaganda an den staatlichen Schulen wehren können. Denn vergessen wir nicht: Die Schule soll – zumindest in der Ideologie – die neue Generation zu mündigen Bürgern erziehen. Die Realität sieht indes aber anders aus.

Es fängt damit an, dass die im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierte Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.Di) ähnliche Meldebögen für Personen mit falschen Meinungen in den Betrieben organisiert hat. Eine Gewerkschaft – und das hat nichts mehr mit der traditionellen SPD-Nähe ebenjener Organisationen zu tun – gibt ganz konkrete Handlungsanweisungen, wie man Kollegen, die in der AfD engagiert sind, aus den Betrieben mobben und ihnen die bürgerliche Existenz erschweren oder gar vernichten kann. Das erinnert wahrlich an dunkle deutsche Zeiten, die zuletzt 1989/90 mit Mauerfall und Einheit endeten.

Derweil hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Jan Nolte auf Facebook so eine Art Lerntafel hochgeladen, die ihm von einer Schule zugetragen worden ist. Das sieht sehr glaubwürdig aus und dort lernen Kinder oder Jugendliche, was die AfD angeblich wolle. Dort heißt es u.a., die AfD möchte bei Transferleistungsempfängern Organe extrahieren, verkaufen und die Verkaufserlöse zur Refinanzierung der Hilfszahlungen nutzen.

facebook https://www.facebook.com/Jannolteafd/photos/a.936419256468685/1694687507308519/?type=3&theater

Gerade in einer Zeit, in der der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Organentnahmen zur Staatsräson machen möchte, werden der AfD solche völlig abstrusen Dinge vorgeworfen. Sind das diese vielzitierten #Fakenews, gegen die die Bundeskanzlerin künftig mit einem von ihr erdachten Parteienstrafrecht vorzugehen gedenkt? Wer Kinder und Jugendliche so indoktriniert, der ist nicht nur ein schlechter Pädagoge, sondern der schreit förmlich danach, daß die Opfer dieser Bildungspolitik Hilfsmittel bekommen, um sich zu wehren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, daß Lehrer, die so einen Unsinn erzählen, ein eigenes Haß- und Hetzproblem haben.

Derweil haben sich zahlreiche Lehrer bei den ersten Betaversionen dieses Portals selbst gemeldet. Man kann jetzt argumentieren, daß das ein besonders kreativer Protest ist. Kleiner Hinweis: Das ist es nicht. Diese „Lehrerinnen und Lehrer“ (Was ist mit Lehrpersonal, welches sein Geschlecht nicht definieren kann oder will?) machen damit klar, daß sie eben kein Interesse daran haben, ihren Schutzbefohlenen das Rüstzeug auf den Weg zu geben, um mündige Bürger zu werden, sondern daß sie Indoktrination und Propaganda an den Schulen wollen. Die Meinung des Lehrers ist die richtige. Haltung zeigen, das übliche Gesülze halt.

Beutelsbacher Konsens? Vergeßt es!

Ja, es gab einmal die drei Grundsätze der politischen Bildung in den Schulen der BRD. Dem Lehrer ist es demnach verboten, mit seiner den Jugendlichen oft überlegenen Rhetorik diese in ihrer Meinung zu überwältigen. Zudem müssen die Lehrer mehrere politische Ansichten gleichberechtigt vorstellen. Und damit meinen wir keinen „modernen Lehrfilm“, der auf VHS an einem Röhrenfernseher vorgeführt wird, in dem Franz-Josef Strauß erklärt, was konservativ bedeutet und in dem Herbert Wehner erklärt, was sozialdemokratisch bedeutet. Wir sprechen von echter Neutralität und der Legitimität zahlreicher Meinungen auch zu kontroversen Themen in unserer Gesellschaft. Diese müssen als gleichberechtigt vorgestellt werden. Das hat das BRD-Bildungssystem einst von dem der DDR unterschieden.

Europeana Collections https://www.europeana.eu/portal/de/record/08547/sgml_eu_php_obj_p0006246.html

Derweil diskutiert die real existierende BRD knapp dreißig Jahre nach Mauerfall und Einheit über eine bessere „Demokratieerziehung“. Klar, der Begriff Staatsbürgerkunde, wie das gleiche Fach beim Erich hieß, ist auf alle Zeiten verbrannt. Aber großartig unterscheiden tut sich das ganze nicht mehr voneinander. In beiden Fällen geht es darum, die Staats- und Regierungspolitik als richtig, alternativlos und moralisch überlegen darzustellen. So wie sich ja auch die DDR – allen Entbehrungen zum Trotz – bis zum letzten Tag für den besseren der beiden deutschen Staaten gehalten hat.

Inzwischen rufen auch Firmen ihre Belegschaften dazu auf, bestimmte Parteien zu wählen – oder auch einfach nur irgendwas anderes als die AfD. Und Nein, das ist jetzt tatsächlich nicht mehr weit weg von der Stärkung der Kampfkraft der Partei in der DDR. Selbst bei der besonders humanen evangelischen Kirche ist schon ein Pastor entlassen worden, der sich als AfD-nah geoutet hat. Wer also die falschen politischen Überzeugungen hat, dem droht ein (faktisches) Berufsverbot. Ja, soweit sind wir schon gekommen. Es wird eisig für Menschen mit unerwünschten Meinungen.

Diego Delso https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Exterior_of_Sankt_Koloman_in_Schwangau?uselang=de#/media/File:Iglesia_de_San_Colmano,_Schwangau,_Alemania,_2015-02-15,_DD_14.JPG

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