Was gerade in der Ukraine passiert, ist unglaublich. Eine Meldung über ein weiteres befreites Dorf jagt die nächste. Auch strategisch wichtige Städte wie Kupjansk oder Izyum sind nach langer Besetzung wieder in ukrainischer Hand.

Erst gerade kam von offizieller Seite die Nachricht, dass der Flughafen von Donezk unter ukrainischer Kontrolle steht. Russische Soldaten fliehen in Panik oder ergeben sich, dabei lassen sie allerlei Kriegsgerät zurück. Der Verteidigungsminister Shoigu wurde entlassen, die Innenstadt wurde abgeriegelt. In Russlands Regierung herrscht Panik und Chaos.

Entgegen aller 'Gewissheiten' selbst ernannter Realisten, muss man nun langsam konstatieren, und das in aller Klarheit; die Ukraine wird diesen Krieg nicht verlieren. Russland verliert ihn und zwar krachend.

Wenn man sich erinnert an die unzähligen Nachrichten, dass Kiew in drei Tagen fallen würde; dass es nur eine Sache von Wochen sein könne; dass die Ukraine auf mittlere Sicht keine Chance habe und wohl oder übel aufgeben wird, dann ist die Freude über die Erkenntnis nun umso größer, dass die Realisten keine Realisten waren, sondern allenfalls Schwarzmaler. Schwarzmaler, die mit ihrer Rhetorik dazu beigetragen haben, dass die Ukraine nicht schon viel früher anfangen konnte sich zu befreien.

Die Ukraine ist nicht gefallen. Nicht nach drei Tagen, nicht nach drei Wochen, nicht nach drei Monaten und auch nicht nach einem halben Jahr. Mit der sehr erfolgreichen Gegenoffensive steht sie besser da als man dies im Februar jemals für möglich gehalten hätte.