Corona ist vieles - vor allem aber auch ein Spiegel in dem jeder Mensch seinen wahren Charakter erkennen lässt. Und er offenbart, dass nicht nur Politiker, sondern auch zahlreiche westliche Journalisten ein bedenkliches Demokratieverständnis entwickelt haben. Eine Remineszenz.
War es noch in den 90gern die Aufgabe des Journalismus die Arbeit von Regierung und Politik kritisch zu betrachten, haben wir es heute offenbar primär mit Auftragsschreibern zu tun, die Gefälligkeitsgutachten erstellen und ihrem jeweiligen Hauptsponsor ergeben von billigen Allgemeinplätzen aus zujubeln - so jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Dann noch schnell eine internationale Pressemeldung abgetippt, zwei Wörter verändert und fertig ist der ach so stressige Redaktionsalltag.
Der Niedergang des Journalismus - nicht nur in unserem Land - ist ein beredtes Zeugnis für die mittlerweile bedenkliche demokratiepolitische Kultur, die sich in vielen Ländern breit gemacht hat.
Früher war es die Aufgabe des Journalisten Dinge kritisch zu hinterfragen - heute blöckt er indessen häufig unreflektiert zunächst einmal die Position der Regierung wieder, bis er sie (falls überhaupt) dann irgendwann doch einmal kritisch hinterfragt. Währenddessen herrscht dann der große Futterneid auf kritisch denkende Menschen, die zufällig auch noch fachlich dazu in der Lage sind eigenständige themenrelevante Recherche in wissenschaftlichen Portalen (und anderen) zu betreiben. Diese muss man als guter linker Journalist - oder zumindest Journalismus Fanboy (m/w/d) - natürlich zuerst einmal verspotten, da ja bekanntlich nicht sein kann, was nicht sein darf.
Ich kann und möchte daher gerade Sie, lieber Leser, dazu ermutigen NICHT unreflektiert den Positionen der Mainstreammedien zu glauben. Denn diese würden Ihnen offenbar selbst dann Steine als Kartoffeln verkaufen, wenn eine Hungersnot herrschte und die Regierung es von ihnen gerade gerne so hätte.
Ein Armutszeugnis. Echter, gelebter Qualitätsjournalismus war offenbar gestern. Das, was wir heute in zahlreichen Medien sehen und feststellen, ist leider schon lange etwas anderes. Es wird dem Urteil des geneigten Lesers - und der Geschichte - obliegen, festzustellen was das genau ist oder war, das uns heute als Journalismus entgegentritt. Es ist jedenfalls nicht, was es einmal war.