Wir leben heute in einer Zeit, in der die Schrecken des Nationalsozialismus von vielen immer weiter verdrängt werden. Was viele nicht wissen, ist, dass gerade die NS-Schergen Christen und Pfarrer als besonderes Hassobjekte betrachtet haben - übrigens genau wie kommunistische Fanatiker im Stalin-Kommunismus. Umso bedenklicher ist es also, wenn immer mehr linksextreme Übergriffe auf Kirchen und Gemeinden verzeichnet werden und selbst Politiker der deutschen CDU hier zu mehr Vorsicht und Umsicht aufrufen mussten (Quelle: https://www.alexander-krauss.com/2021/01/15/antifa-hat-sich-kirche-als-neues-feindbild-gew%C3%A4hlt/).
Ein ganz anderer Skandal findet dagegen derzeit bei uns in Österreich statt: zahlreiche Medien, Zeitungen und ähnliche Plattformen bringen empörte Berichte über einen Pfarrer, der es gewagt hat die perfiden Strategien der Impffanaten zu kritisieren und von möglichen Nebenwirkungen aktueller Impfstoffe sowie den Entwicklungen einer möglichen impffanatischen Politik gewarnt hatte.
Mit diesen wenigen Ingridienzien war und ist der Skandal also perfekt. Vorab: Ich habe den entsprechenden Beitrag, der in einem Pfarrblatt publiziert wurde nicht gelesen. Ich beziehe mich in diesem Artikel somit auf Fakten, die ich Zeitungsmeldungen und Medienberichten entnommen habe und kommentiere ein sich mir daraus ergebendes Sittenbild der heimischen Politik und Medienlandschaft.
Ein erster Punkt: Es ist nicht einzusehen, warum eine Mitteilung in einem Pfarrblatt in dem ein katholischer Priester sich zum aktuellen tagespolitischen Geschehen äußert, überhaupt in dieser Form skandalisiert wird. Anders freilich wäre es, wenn der Nuntius des Papstes oder der Vatikan selbst eine solche Mitteilung herausbrächte. Aber ja - selbst wenn es Linken und Linskradikalen in Politik und Medien nicht passt: Auch ein Pfarrer hat das Recht tagespolitische Themen aufzugreifen und diese aus seiner subjektiven Sicht heraus zu interpretieren und zu kommentieren.
"Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (vgl. Mt.25,40) sagt Jesus in Evangelium nach Matthäus. Ich selbst nehme diesen Vers zum Anlass mich für den besagten Priester und sein Recht auf Meinungsfreiheit einzusetzen und der aus meiner Sicht aktuell stattfindenden Hetze gegen ihn in Presse und Medien klar zu widersprechen.
Eines ist klar: dem Pfarrbrief liegt eine sehr offensive und wenig sachliche Wortwahl zu Grunde, die natürlich nicht unproblematisch ist. Allerdings wird auch in herkömmlichen Mainstreammedien umgekehrt gegen Personen die sich aktuell gegen eine Covid-19 Impfung entschieden haben, heftig polemisiert. "Impfverweigerer", "Covidioten", "rechtsextreme Coronaleugner" sind in jedem Fall alles keine Vokabel, die einer weiteren Versachlichung der Debatte dienlich wären - eher im Gegenteil. Und dies ist eben das Vokabular mit dem Impffanaten in Presse und Medien, aber auch den Kommentarspalten der sozialen Medien, nur so um sich werfen.
Pfarrbrief enthält Angaben zu angeblich 12.000 Impftoten - einer Zahl die von Medien als "Fake News" dargestellt wird. Das Problem dabei: derzeit weiß niemand wie viele Personen kurz nach der Covid-19 Impfung mit oder an möglichen Nebenwirkungen der Impfung verstorben sind. Fakt ist, dass selbst der geschäftsführende Direktor des Pathologischen Instituts am Universitätsklinikum Heidelberg hier zu einer verstärkten Untersuchung entsprechender Todesfälle anrät, zumal Impfnebenwirkungen derzeit offenbar sehr schnell ausgeschlossen werden. (Quelle: https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-den-hirnvenen-thrombosen-auf-der-spur-heidelberger-chef-pathologe-pocht-auf-mehr-obduktionen-von-gei-_arid,714973.html) Somit weiß also derzeit nach aktuellem Stand der Forschung niemand so genau, wie viele Todesfälle auf mögliche Impfnebenwirkungen zurückzuführen sind. Entspricht es da wirklich den Gepflogenheiten des neutralen Journalismus diese Zahl prima fazie kleinzureden? Es muss zumindest eingeräumt werden, dass derzeit keine hinreichende Datenlage zu diesen Vorfällen gegeben ist - augenscheinlich schlicht weil die entsprechenden Daten derzeit nicht erhoben werden, was - nebenbei bemerkt - von Kritikern durchaus als Problem empfunden wird.
Zweitens: der Artikel im Pfarrbrief stammt nach Aussagen des Pfarrers gar nicht von ihm selbst - in Presse und Medien wird dennoch seine Autorenschafft behauptet.
Dem Pfarrer werden dabei inzwischen offenbar eine Reihe von Dingen unterstellt, die in dieser Form - soweit mir bekannt - eben nicht seine eigenen Worte waren. Der Pfarrer hat Aussagen von Medizinern und Wissenschaftern zitiert, die eben einer abweichenden Meinung zur derzeitig stattfindenden Polarisierung der Debatte folgen, als jener, die wir gewöhnlich in Zeitungen und Medien wiedergegeben finden. Besonders brisant dabei: der Pfarrer selbst gibt in einem Interview mit dem Magazin Oe24 an, den Artikel aus einer Ausgabe des "neuen Groschenblatts" übernommen zu haben, einem Medium das auf seiner Website angibt ursprünglich als innerkirchliche Kampfschrift gegen den Nationalsozialismus gegründet worden zu sein. Es spricht Bände wenn immer mehr solche und ähnliche Medien hier historische Parallelen zwischen dem augenscheinlich zunehmenden Fanatismus der Impfpflichtbefürworter und den dunkelsten Tagen unserer Geschichte erkennen.
Es wäre daher hoch an der Zeit die Debatte schleunigst wieder zu versachlichen. Die immer weiter stattfindende Hetze gegen Ungeimpfte und wissenschaftliche Kritiker von m-RNA Impfstoffen und Vektor-Vakzinen sollte baldestmöglich zu Gunsten einer ausgewogenen und demokratiepolitisch an den Menschenrechten (statt der Impfpflicht) orientierten Berichterstattung eingestellt werden. Als jemand der in den 80ger Jahren aufgewachsen ist und den echten, unverfälschten, unabhängigen, kritischen Journalismus der 80ger und 90ger Jahre kennt, weiß ich: es geht auch anders. Damals wäre die heute stattfindende Polemisierung in Presse und Medien gegen weite Teile der Bevölkerung undenkbar gewesen. Hoffen wir, dass Sachlichkeit und Neutralität wieder in den Kanon der Arbeitsweise des seriösen Journalismus zurückfinden.
Anmerkung: Was in jedem Fall auffällt, ist, dass der O-Ton des von einem Journalisten mit dem Pfarrer geführten Interviews, das Oe24 im Originalton publiziert hat, aus meiner Sicht eher dem eines Verhörs statt einem neutralen Infogespräch zwischen zwei gleichberechtigten Partnern zu ähneln scheint. Mir entsteht dabei der subjektive Eindruck: Der Pfarrer hat dabei möglicherweise aufgrund sprachlicher Differenzen Schwierigkeiten den sehr agressiv, stakkatoartig gestellten Fragen des Interviewers zu folgen. Dies ist - nach meinem subjektiven Empfinden - in jedem Fall ein merkwürdiger Stil ein Interview zu führen, für den mir selbst zumindest kein vergleichbares Beispiel aus Presse und Medien bekannt ist.
Vielleicht ein versöhnliches Schlußwort: Ich kann verstehen, wenn die derzeitige Debatte um eine mögliche Impfpflicht gegen Covid-19 die Menschen stark polarisiert. Allerdings sollten gerade Presse und Medien hier - statt Stimmung in die eine oder andere Richtung zu machen - mit gutem Beispiel vorangehen und ein entsprechendes neutrales Wording für die unterschiedlichen Personengruppen und ihre jeweiligen Interessenslagen und Standpunkte etablieren.
Quelle:
Interview mit dem Pfarrer auf Oe24: https://www.oe24.at/coronavirus/12-000-impf-tote-mega-wirbel-um-pfarrbrief-in-kaernten/486475125
Website "neues Groschenblatt" mit kurzer Vorstellung der Blattgeschichte und der Blattlinie:
https://www.groschenblatt.at/ (abgerufen am 02.08.2021)