Herr der Ringe und Tolkien: warum die politische Linke den Mythos und seine Wahrheit hasst

In den letzten Tagen haben Linke und Linksextreme sich darauf eingeschworen in Presse und Medien zu behaupten, es seien gerade "Rechte" und "Identitäre", die die bekannte Triologie Tolkiens frenetisch bejubelten. Diese Behauptung freilich hält einer objektiven Betrachtung der Sachlage nicht stand. Schon die Kommentare zu der neuen "Ringe der Macht" Serie auf Amazon beweisen, dass Rechte oder Konservative keineswegs nur Beifall jubeln, während selbst offenkundige Linke ihr Gefallen an den Geschichten Mittelerdes kundtun. Ein Grund mehr, aus dem wir uns diesen Sachverhalt einmal auf einer neutralen Basis ansehen sollten!

Eines Vorweg: ich denke nicht, dass irgendeine ideologische oder politische Seite eine besondere Vorliebe oder Begeisterung für Tolkiens Werk vorweisen kann. Aus meiner Sicht wollte Tolkien ganz gewiss auch keinem der heutigen politischen Lager das Wort reden, sondern hat die weltgeschichtlichen Ereignisse seiner Zeit vor einem fiktionalen Hintergrund verarbeitet, wobei er gleichzeitig eine dualistische Gut-Böse-Unterscheidung vornimmt, wie sie in allen Kulturen und vielen großen Mythen der Menschheitsgeschichte zu finden ist - und immer schon war.

Ähnliche Ausarbeitungen und sprachgeschichtliche Einordnungen finden sich in der Literaturwissenschaft mit Sicherheit zahlreich, so wie sie auch gegenüber dem Werk von C.S. Lewis - einem bekannten literarischen Zeitgenossen Tolkiens, der mit die Legenden von Narnia ebenfalls einen bekannten Klassiker der Weltliteratur verfasst hat - manigfaltig stattgefunden haben.

All dessen ungeachtet, gehen die mutmaßungen linksextremer und linker Kommentatoren dabei davon aus, dass "Rechte" und "Konservative" eben ein vereinfachtes Weltbild vertreten würden, das sich in der Herr der Ringe Triologie einfach wiederfinden liesse, da ja "Orks" im Gefolge der Finsternis in der literarischen Vorlage Mittelerde fluteten. Dass es dabei eigentlich quer durch die Bank Linke und Linskextreme sind, die sich permanent von imaginären Nazis umgeben fühlen sowie jemand ihren kruden linken Thesen widerspricht, bleibt in den üblichen Darstellungen des linken Lagers dabei freilich weitgehend unerwähnt.

Lassen Sie mich meinen Eindruck klar schildern natürlich könnte auch ich sofort Analogien aus Herr der Ringe finden um das politische Geschehen unserer Tage damit zu reflektieren. In einem Kommentar in den sozialen Medien habe ich beispielsweise das Folgende Statement dazu gelesen: "das heutige linke Lager gleicht weitgehend einer Horde Orks, die sich für Elben halten."

Diese Zeilen eines Kommentators in den sozialen Medien mögen nun natürlich wenig charmant wirken. Die Frage, die wir uns als neutrale Beobachter aber stellen sollten, ist: Was mag diesem Kommentator in den letzten Jahren alles widerfahren sein, dass er zu einer solchen Analogie überhaupt kommt? Ich erinnere da an durchaus gewalttätige "Gegendemonstrationen" von linker Seite zu tatsächlich friedlichen Demos konservativer Plattformen - und die anschließende, der Wirklichkeit vollkommen konträr laufende Berichterstattung in Presse und Medien zu beiden.

So wurden nach einer Demo in Spielfeld von mutmaßlichen Mitgliedern einer linken Gegendemo zahlreiche Sachbeschädigungen an Fahrzeugen begangen [Quelle: https://www.heute.at/s/prugel-mit-holzlatten-demo-in-spielfeld-eskalierte-23641505], während bei einer Demo in Wien sogar ein Mordversuch durch augenscheinliche Linksextremisten verübt wurde [Quelle: https://www.diepresse.com/5022135/stein-von-hausdach-auf-identitaeren-demo-geworfen].

Kurz nach den beiden Vorfällen wurden dabei in heimischen Medien die linken bis linskextremen Gewalttäter als "Aktivisten" bezeichnet, während ihre Opfern natürlich sofort - dem allgemeinen Narrativ in linken Medien folgend - als "Rechtsextreme" denunziert wurden. Mit Blick auf den Anschlag gegen eine identitäre Demo in Wien, hat man sich in Medien sogar bemüht eine Täter-Opfer-Umkehr durchzuführen und den Sachverhalt einfach einmal verkehrt herum wiedergegeben. So wurden dann medial die Täter zu Opfern und die Opfer zu Tätern gemacht. All dies ist mehr als ein linker Spaß am Rande: denn genau diese einseitige und falsche Darstellung in Presse und Medien hat sowohl zur juristischen Verfolgung Unschuldiger, als auch zum heute noch in Österreich geltenden Akt einer Anlassgesetzgebung, der friedlichen demokratischen Protest nunmehr mit islamistischem Terror gleichsetzt, geführt. Eine absolute Farce der Rechtssprechung in einer westlichen Demokratie und ein rechtsgeschichtlicher Skandal allererster Güte - der selbst juristischen Laien offenkundig als solcher erscheint.

Wer tatsächlich dem üblichen Narrativ in Presse und Medien kritisch nachspürt, der kommt für sich unweigerlich auf die Spur folgender unfassbaren, darin enthaltenen Anti-Logik: sich gemeinsam friedlich mit unbescholtenen Staatsbürgern aus mehreren Nationen für ein politisches Anliegen auszusprechen (wie die Identitären es tun), sei natürlich schon seit jeher - wer könnte das auch bezweifeln - klares Zeichen von Rechtsextremismus. Während sich mit Holzlatten, Steinen und anderen Gegenständen zu bewaffnen (wie die Linken bis Linskextremen es tun) ein klares Indiz einer friedlichen und weltoffenen, demokratischen Gesinnung ist - ein Schelm wer Böses daran findet, müsste man wohl ironischerweise anmerken.

Wenn es denn nicht so ernst wäre. Denn wir leben in Zeiten, in denen Medien, Machthaber und Politiker offenbar nichts (!) aus der Geschichte gelernt haben. Und zwar nicht das Geringste. Außer vielleicht, wie Sie Andere noch besser und unauffälliger benachteiligen können.

So wurden friedliche Demokraten in Mitteleuropa in den letzten Jahren um zahlreiche grundlegende Menschenrechte gebracht. Die Meinungsfreiheit, die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, die persönliche Freiheit - es gibt nur wenige dieser grundlegenden Menschenrechte, die durch Politiker, Parteien und Journalisten nicht gebrochen oder zumindest beeinträchtigt wurden.

Doch statt auf die zahlreichen Demos und Unmutsbekundungen des SOUVERÄNS auch nur annähernd einzugehen, haben Regierende und Journalisten diese stattdessen auch noch von der pseudomoralinsauren Kanzel aus beschimpft und diskreditiert. Auch dies, ist wohl definitiv eher als orkisches, denn als elbisches Verhalten zu interpretieren.

Sie sehen also - das linke Lager hat tatsächlich in weiten Teilen Ähnlichkeiten mit geradezu apokalyptischen Szenarien - doch die linken Ideologen in zahlreichen Redaktionen werden weiterhin das ihre Tun um all diese absonderlichen Abscheulichkeiten schön zu reden - und alle Kritiker pro forma einmal schlechtzumachen. Und zwar ganz bewusst und gezielt um diesen damit ihre Glaubwürdigkeit zu entziehen.

Und ich glaube, genau das ist auch genau der Grund, aus dem linke und linksextreme Kommentatoren im Internet aktuell versuchen die Herr der Ringe Triologie zu diskreditieren. Wenn am Ende nämlich tatsächlich das Gute gewinnt - was wird das moralische Urteil der Geschichte wohl zu all diesen Praktiken der letzten Jahre sagen?

Es ist zumindest ein gutes Zeichen, dass Linke inzwischen zumindest in Ansätzen ein schlechtes Gewissen entwickeln, denn es zeigt, dass ihnen - weit, weit verdrängt und durch linke Ideologien überlagert - zumindest doch noch eine grundlegende - und rudimentäre - Moralvorstellung geblieben ist, auch wenn sie dieser aktuell offenbar nicht folgen. Einfacher ist es eben Kritiker mit der immer gleichen, faden Polemik zu überziehen und einfach die Lables "räxäxträim", "nahsi" und ähnliches über deren Anliegen und Ideale zu plakatieren und - selbstverständlich gut bezahlt - weiterzumachen wie bisher.

Ein ähnliches Vorgehen, liesse sich wieder nach Mittelerde projezieren - so würden wir sicher auch von den Herolden Saurons verkündet finden: Rechtsextreme Horden [also Elben, Zwerge und Menschen] und magiegläubige Homöopathiefans [also Gandalf der Magier] behindern den Zuzug von Fachkräften aus Mordor nach Mittelerde!

Eines jedenfalls bleibt: Mittelerde wird nicht von einer globalistischen Allianz, sondern von einem Zusammenschluß der Helden unterschiedlicher Völker gerettet, wobei nicht alleine die Starken und Durchtrainierten, sondern auch und gerade die Schwachen und Unscheinbaren (die Hobbits) die eigentlichen Helden der Geschichte sind.

Auch diese Wendung zumindest, bestätigt an sich eine der zentralen Konservativen Positionen - wonach eben jeder Einzelne dazu im Stande ist, einen Unterschied auszumachen. Und sich für das Gute, das Edle, das Tugendhafte einzusetzen, egal wie schwer es ihm durch Angriffe von Außen und sonstigen Widrigkeiten eben gemacht wird und egal wie unzulänglich und unzureichend er sich selbst zu diesem Werk eben auch immer erscheinen mag.

Gerade hier ist aber am offensichtlichsten auch eine diametral andere Deutung zulässig: dass nämlich keines der Völker Mittelerdes die Bedrohung durch das Böse alleine überwinden konnte, sondern dass sich die Völker erst gemeinsam und in Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Stärken und speziellen Talenten gegen die Finsternis stellen konnten. Und wer würde daran zweifeln, dass dies auch im echten Leben, mit Blick auf die gegenwärtige Lage Europas, wohl tatsächlich so ist?

Wir sehen wohl schon an diesem einfachen Beispiel, dass sich die Herr der Ringe Triologie - wie alle großen Mythen, Legenden und Erzählungen - von unterschiedlichen Standpunkten aus interpretieren lässt. Und dass sich verschiedene Ereignisse tatsächlich in ihrem Lichte deuten lassen. Wir finden in ihr Anknüpfungspunkte sowohl für das Gute und Edle, als auch archetypische Charaktere des Bösen und Abstoßenden. Und wir sollten sehr genau hinsehen, welche Bestrebungen und Plattformen auch unserer Zeit, von Tolkiens Erzählung vorweggenommen wurden. Denn in dem Stoff seines modernen Mythos, hat er archetypische Elemente aus der Geschichte der Menschheit aufgegriffen und sie erzählerisch - überzeichnet - in Weltliteratur gegossen. Auch um einen eindeutigen Indikator dafür zu hinterlassen, welchem Maßstab Politiker, Parteien, Medien und Massenbewegungen heute in Wahrheit folgen.

Und so, wird es wohl zu allen Zeiten mit allen großen Erzählungen sein. Wir, als Leser - als Zuseher - als Angesprochene dieser Geschichten, stehen dabei in der bleibenden Verantwortung vor der Geschichte, nicht dem in uns allen wohnenden Schatten nachzugeben, sondern die Tugend, das Gute und die Moral zur Richtschnur unseres Handelns zu machen. Dies halte ich für eine der wesentlichen Lektionen und Botschaften, die Tolkien uns mit seinem Werk bis in unsere Zeit hinein machen wollte. Und der wir zu Folgen, alle - jeder für sich und an seiner Position - aufgerufen sind. Und zwar unabhängig von der jeweiligen politischen Einstellung.

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