Das heutige Datum kann und wird wohl in die Geschichte eingehen. Erdogan, der immer selbstverständlicher agierende, türkische Staatspräsident hat einen historischen Präzedenzfall geschaffen.
Tausende gläubige Muslime beteten heute, im ersten Freitagsgebet in der Hagia Sophia seit vielen Jahrzehnten, vor der ehemals byzantinischen Kathedrale und haben damit eines bewiesen: dass Kritik am politischen Islam heute notweniger ist denn je.
Denn wenn schon ein laizistischer und befreundeter Staat wie die Türkei solche Maßnahmen ergreift, die nicht nur - wie selbst der deutsche Außenminister sagt - "kein Beitrag zur Völkerverständigung" sind, sondern eine klare Absage an das bisher mehr als wertschätzende Miteinander von Muslimen mit so vielen anderen Religionen darstellt, dann muss an diesen Zuständen eben primär eines geübt werden: friedliche, höfliche, aber bestimmte (und deutliche) Kritik!
Gegen die europäische, patriotische Jugend wurde ja auf linken (kommunistisch-sozialistischen) Zuruf und (meines Erachtens) unter Mißachtung sämtlicher Menschenrechte von Staats wegen vorgegangen. Konten wurden und werden gesperrt, Seiten entfernt, ein linksextremer Hetzmob instrumentalisiert, der in seinem Hass wohl den ideologischen Nährboden für jedwede Hetze "gägän rächts" zu liefern scheint. Alles augenscheinlich nur, damit Europas Jugend keine Stimme abseits der kommunistisch-sozialistischen Agenda hat - so zumindest meine subjektive Interpretation.
Die patriotische Jugend Europas hat, in einer der größten Krisen Europas und der Welt klar ihre Meinung gesagt. Und wurde dafür verfolgt, gesperrt und öffentlich denunziert. Erdogan dagegen weiht eine der ehemals größten Kirchen des byzantinischen Reiches wieder in eine muslimische Gebetsstätte um. Das Urteil der Medien: selbstverständlich höflich, distanziert.
Die Chance des interreligiösen, weltökumenischen Konzeptes einer internationalen Hagia of One!
Natürlich wurde und wird die Hagia Sophia, zunächst einmal kein leuchtendes Beispiel einer weltökumenischen Hagia of One, sondern ein islamisches Zentrum, in dem wohl auch entsprechende Inhalte gepredigt werden, ein entsprechener Ritus öffentlich gefeiert werden wird.
Doch die Hagia Sophia ist Weltkulturerbe. Die Darstellung Erdogans, wonach das Schiksal dieser ehemals byzantinischen Kathedrale rein eine "interne Angelegenheit" seines Landes sei, ist somit bestenfalls obsolet. Die Hagia Sophia geht uns alle an - und ihr Schiksal wird das Miteinander des Westens mit der islamischen Welt auch in Zukunft bestimmen.
Bedenken wir, wie viele Erdoganfans in der türkischen Community bei uns im Westen leben. Wie wird die Umwidmung der Hagia Sophia denn von diesen wahrgenommen? Mit welchem Vokabular wird in diesen Kreisen dieses Ereignisses gedacht?
Was sagen denn nun, die (nach innen) immer antidemokratischer auftretenden Linken in heimischen Medien? Mit Kritik natürlich, geht man - aus interkulturellen Gründen - weiterhin eher sparsam um. Zu groß die Gefahr, dass die Mehrheit der Menschen empört reagieren könnte.
Es geht ja auch nicht gegen Einheimische. Denn in diesem Falle würden wir wieder seitenweise Pamphlete gegen die ach so bösen 'Rächtän' in den linken Medien lesen.
Der Mensch denkt, doch das Parteibuch lenkt. Ein Schelm, wer Böses dabei empfindet.