"Hurra, die EU schafft endlich mehr Zoll-Gerechtigkeit" - so oder so ähnlich könnte man einen Artikel beschreiben in dem die österreichische Post den Wegfall der 22€uro Freigrenze bei Importen aus Drittländern - man muss beinahe schon sagen - bejubelt.
Selten staunte ich so sehr, wie angesichts dieses neuen Klamauks aus Brüssel. Ist eine Freigrenze von 22€ für Waren aus Drittländern ohnehin bereits ein schlechter Scherz, gelang es den erhabenen Herren und Damen der EU-Kommission selbst hier noch einen Draufzusetzen. "Besteuern wir einfach alles" scheint die ultima ratio zu sein, die diesen Herrschaften nach stundenlanger Beratung in ihren Gremien eingefallen ist - um - man lasse es sich auf der Zunge zergehen: Mehr Steuergerechtigkeit zu schaffen.
Steuergerechtigkeit - was soll das eigentlich sein? Könnte man hierfür denn dann nicht utopisch hohe Gehälter von Politikern auch mit höheren Steuersätzen belegen, könnte sich der ein oder andere geneigte Leser fragen - damit etwa sehr wohlhabende Personen auch etwas mehr abführen müssen, als weniger wohlhabende? Das sei natürlich ferne. Stattdessen besteuern wir lieber den Import von Produkten, deren Warenwert unter 22€ liegt - das macht ja natürlich auch mehr Sinn.
So lesen wir: Wenn jemand eine Handyhülle um 3€ aus China bestellt, dann zahlt er dank der neuen EU-konformen steuergerechten Tarife dafür in Zukunft also 12,20€ - und damit mehr als 4mal so viel wie das Produkt eigentlich wert ist. Während van der Leyen und Co also auf Steuerzahlerkosten Champagner trinken und mit Kaviar belegte Brötchen verzehren, darf der kleine Timmy in Zukunft 4 mal so viel für sein neues Handycover im Glitzerlook berappen. WOW - ja das ist natürlich absolut gerecht.
Was kommt als nächstes? Jubelchöre der Gerechtigkeit im TV, mit denen dann auch der kleine Bürger einstimmen kann in die Jubelchöre der Steuergerechtigkeit? Wir dürfen gespannt sein.
Quelle zur Lobeshymne der Steuergerechtigkeit:
