Wieder einmal staunt der kritische Beobachter nicht schlecht: denn Reporter ohne Grenzen sind empört. Erdogan, der türkische Präsident, hat es zu Wege gebracht die "Letzte Zuflucht für kritische Journalisten" in der Türkei durch ein Gesetz zu kontrollieren.
Soziale Medien etwa, müssten um in der Türkei weiter betrieben werden zu dürfen eine örtliche Niederlassung mit einem türkischen Staatsbürger als offiziellem Vertreter haben.
Einschränkung und Zensur sehen aus meiner Sicht anders aus. Vielmehr nämlich so, wie die gängige gegen einheimische Kritiker betriebene Deplattforming-Kampagne die ja bis in höchste politische Ämter hinein ihre Befürworter zu finden scheint.
Auf den ersten Blick kommt der kritische Selberdenker in Europa zum Schmunzeln. Sollte Erdogan in der Türkei etwa dasselbe abziehen, das Merkel und Heiko Maas mit dem "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" in Deutschland vollführt haben - und damit bewusst oder unbewusst die rechtliche Grundlage für Sperrungen und eine mediale Hetze gegen Patrioten geschaffen haben?
Und Moment - war da nicht noch etwas?
Ja, da war eine ganze Menge. Als man die Social Media Kanäle einer propatriotischen, gesamteuropäischen Jugendbewegung etwa über Nacht zensierte. Als man Personen, die es wagten das Wort "Identitär" zu nutzen auf Facebook sperrte und ihnen die Konten kündigte. Und als man letztens dem kritischen Blogger Martin Sellner auch noch seine vermutete 'letzte Zuflucht' im virtuellen Raum des WWW genommen hatte - all das Dinge und Einschränkungen der Meinungsfreiheit, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären, als Europa noch eine funktionierende Demokratie war.
Doch bei all diesen skandalösen Vorgängen, schwiegen die Reporter ohne Grenzen - mehr noch, angebliche "Linke" bejubelten die Einschränkung der Meinungsfreiheit, sofern sie nur 'die Richtigen' trifft, nämlich jene die es wagen den täglich publizierten Lügen in Presse und Medien offen zu widersprechen!
Beinahe scheint mir, dass europäische Regierungen nicht länger Willens scheinen, die Rechte ihrer eigenen Staatsbürger gegenüber - und klar gegen die - Interessen der international vernetzten linksextremen Schikeria zu verteidigen.
Was man bei Erdogan kritisiert, das bejubelt man, sofern damit de facto Einheimischen ihre Grundrechte einmal mehr entzogen werden!
Es sollte also Niemanden Wunder nehmen, wenn der jetzige hysterische Aufschrei von Reportern und Journalisten hierzulande auf wenig Verständnis stößt. Denn dieselben Grundrechte, die kritischen Journalisten in der Türkei zugesprochen werden, sollten auch in Mitteleuropa für kritische Blogger und Vlogger gelten - tun sie aber nicht.
Und daher bleibt auch uns für die türkischen Journalisten nur ein müdes Lächeln übrig. Ihnen scheint es bald so zu ergehen, wie kritischen Patrioten in Europa.