Warum es dringend eine Abrüstung der Worte im politischen Diskurs braucht

Aktuell zieht ein Medienskandal nach dem Anderen ins Land. Doch den bisherigen Höhepunkt dürfte der bekannte Satiriker Jahn Böhmermann ausgelöst haben, der sich offen dafür ausspricht "Nazis" zu "keulen". Dies ist natürlich ein absolut unzulässiger, antidemokratischer verbaler Übergriff, den jeder Demokrat nur zutiefst ablehnen kann.

Tötungsfantasien, gleich aus welchem politischen Lager sie stammen, haben im gesamtgesellschaftlichen, demokratischen Diskurs nicht das mindeste verloren!

Dennoch koketieren gerade Linke und Linksextreme immer wieder mit genau solchen Phantasien gegen den vermeintlichen politischen Gegner - und alle die von Linksextremen gerade dafür gehalten oder dazu erklärt werden.

"Eat the rich", "smrt faschismu", "nazis [zensierter gewaltaufruf]", "rechte boxen" und andere Vokabel zählen seit Jahren zu den Slogans, die von Kommunisten und Sozialisten in die Öffentlichkeit getragen werden.

Dass zahlreiche linke Demonstrationen dann tatsächlich ins Gewalttätige gekippt sind, und es tatsächlich Anrgfife auf Andersdenkende gegeben hat, wurde zum großen Teil medial verharmlost oder verschwiegen - und Konservative im Rahmen einer perversen Täter-Opfer-Umkehr auf einmal sogar zu den eigentlichen Tätern hochstilisierst.

Dennoch haben sich die entsprechenden Propagandisten in der Vergangenheit immer wieder darauf hinausreden können, Linke würden "halt so reden" es aber "nicht so meinen".

Nach bereitzs erfolgten Übergriffen aus dem linken Lager auf Politiker und Zivilpersonen aus dem Konservativen - bis mittig-rechten - Umfeld, sollten gerade solche Wortmeldungen aus meiner Sicht anders bewertet werden.

Zumal dann, wenn eine redaktionell vorbereitete Sendung aufgezeichnet und mutmaßlich zeitverzögert ausgestrahlt wird. Redakteure und Moderatoren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind Influencer und Personen mit erheblicher Reichweite. Sie tragen daher auch eine besondere Verantwortung.

Daher sollten gerade diese Respektspersonen aus meiner Sicht sorgsamer mit ihrer Wortwahl umgehen - und sich bewusst sein, welchen Einfluss sie auf Andere und den öffentlichen Diskurs letzten Endes haben.

Daher möchte ich - statt den Konflikt zwischen links und rechts weiter zu befeuern - stattdessen einer sinnvolleren Alternative das Wort reden: einer Abrüstung der Worte und Vokabel - auf allen Seiten. Mittig-Rechte Demokraten sind weder Nazis noch Faschisten - sie sind Demokraten, die einem konservativem (bewahrenden) Weltbild folgen und nehmen friedlich und besonnen am Gesamtgesellschaftlichen Diskurs teil. Dass sie dazu jedes Recht haben, ist die direkte Konsequenz aus dem Menschenrechten und dem westlichen Demokratieverständnis.

Linke dagegen, sind aus meiner Sicht oft nicht mehr das, was wir im Westen noch als Demokraten erkennen würden. Andersdenkende werden diffamiert, denunziert und mit den Propagandamethoden der DDR überzogen und auf menschenrechtswidrige Weise bis in den persönlichen Lebensbereich hinein verfolgt und traktiert. Es ist dem rechten Lager hoch anzurechnen, dass es hier nicht auf jede dieser verbalen Eskalationen einsteigt, sondern sich um Ausgegleichenheit und Fairness bemüht - auch wenn gewisse Satiriker ganze Bevölkerungen von Nachbarländern als "8 Millionen Debile" und ähnliches bezeichnen.

Daher ist aus meiner Sicht zur Bewahrung der liberalen Demokratie nach westlichem Verständnis vor allem eines notwendig: dass gerade die linke Seite und ihre politischen Proponenten endlich wirklich eine Abrüstung der Worte betreiben - und sich darüber hinaus alle Lager - wie in einer westlichen Demokratie allgemein üblich: in einem mittig-liberalen Kompromiss treffen, der ein echtes und valides Interesse an Sachpolitik und der Erhaltung der Menschenrechte sowie der Menschenwürde gerade des vermeintlichen politischen Gegners getragen ist.

Die westlich-europäische Politik braucht aus meiner Sicht gerade eines: eine Rückbesinnung auf die liberalen Werte der Sachpolitik, einer Politik der Vernunft, bei gleichzeitiger Bewahrung des Eigenen im Geiste der Menschenrechte. Hoffen wir, dass wir alle genau dies schaffen: eine Wende und Rückbesinnung hin zu mehr Miteinander statt einem weiteren Auseinanderdriften verschiedener "Lager" unserer Gesellschaft.

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philip.blake

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Zaungast_01

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