Wohin man schaut herrscht Panikmache und verständliche Empörung über Trumps Wahlsieg.
Abgesehen von der Tragödie, dass dermaßen blatanter Populismus gewinnen konnte – ist die Panikmache gerechtfertigt?
Ich halte Trumps Wahlsieg tatsächlich für den vermutlich besseren Ausgang für Europa.
Trump ist ein narzisstischer, populistischer, frauenfeindlicher Charakter, das steht außer Frage. Er hat wenig Ahnung von Politik und er scheint wenig Plan zu haben wie er seine Ziele konkret umsetzt.
ABER: während Hillary als „Hawk“ gilt, als eine Politikerin, die wenig Scheu zeigt Amerikas Interessen sofort militärisch durchzusetzen und die bereits angekündigt hat nach einem Wahlsieg sofort eine Flugverbotszone über Syrien zu errichten – was eine offene Provokationen gegenüber Russland gewesen wäre – hegt Trump anscheinend Sympathien gegenüber Putin (wahrscheinlich weil er persönlich etwas für „starke Männer/große Führer“ über hat) und wird sich vermutlich nicht auf einen Konflikt mit Russland einlassen.
Während Hillary eine ultra-amerikanische Hardcore Schiene in der Weltpolitik fährt, wird sich Trump vermutlich tendenziell aus der Weltpolitik zurückziehen und auf Amerikas Innenpolitik konzentrieren. In seinen Versuchen „America great again“ zu machen wird er die USA wahrscheinlich schwächen, aber auch hier denke ich, dass ein Verschwinden der Vormachtstellung der USA begrüßenswert wäre.
Russland wird ohne den USA verursachten und gesponserten Stellvertreterkrieg in Syrien gemeinsam mit Assad Rebellen wie ISIS zerstören und Assad wird wieder an die Macht kommen.
Das ist weder die schönste noch eine ideale Lösung, aber zumindest besteht eine reelle Chance, dass der Krieg in Nahost abebbt, sich der Flüchtlingsstrom minimiert und Europas rechte Parteien weniger Zuspruch bekommen.
Mit Hillary an der Macht wäre es im schlimmsten Fall zu einem offenen Konflikt mit Russland gekommen und dieser Krieg hätte Europa stark in Mitleidenschaft gezogen.
Mein Fazit ist also: dumm für die USA, aber vielleicht eine Chance für Europa