Einer meiner Urgroßväter ist auch geflohen. Von Italien (Lucca) nach Wien. Vermutlich vor seiner Frau. Damals (ca. 1880) gab es in Italien keine Scheidung, auch viel später nicht. In Wien hat er eine neue Lebensgefährtin gefunden und mit ihr drei Kinder gehabt, darunter meine Großmutter. Nebenbei: Mein Großvater, der ein hoher Beamter der Gemeinde Wien war, hat eine Sondergenehmigung gebraucht damit er ein uneheliches Kind heiraten durfte. Auch betrieb mein Urgroßvater in Wien ein Geschäft, Büsten und ähnliches er war „Figurini“. Ja, was ich sagen wollte: Nach Österreich auszuwandern und hier ein Geschäft zu betreiben scheint damals kein Problem gewesen zu sein. Heute wäre das durch die Bürokratie sehr schwierig wenn nicht unmöglich. Ich träume vom Syrischen Obsthändler, und Schuster die das ausgetrocknete Geschäftswesen unserer Ortschaft beleben könnten. Von einem Bäcker wage ich nicht zu träumen. Die eigentlichen Probleme unseres Landes sind nicht Flüchtlinge, und auch nicht Hypo (schon eher), sondern verknöcherte Strukturen.