Ich habe es mir angewöhnt, wenn von der öffentlichen Hand oder vom Staat die Rede ist, zu denken: Aha, die meinen mich. Ich halte diese Betrachtungsweise für nützlich und möchte das anhand von Beispielen erläutern: Z.B. wollen die Bayrische Landesbank bzw. der Freistaat Bayern, daß ich die Schulden der Hypo übernehme. Aber hätten sie mich, falls alles gut gegangen wäre, am Gewinn beteiligt? Wohl kaum. Anderes Beispiel: Es ist derzeit von Bonus - Malus Systemen bei Beschäftigung älterer Arbeitsnehmer oder Behinderter die Rede. Bei Malus zahlt das Unternehmen, bei Bonus zahle ich. Auch hier werde ich am Erfolg des Unternehmens nicht beteiligt, nur für einen Teil der Kosten darf ich aufkommen. Oder: Bei dem Betrieb von Atomkraftweken wird (hoffentlich) ein Gewinn gemacht. Die Kosten für die Abfälle werden mir übertragen, im besten Fall. Im schlechteren habe ich noch die Katastrophenkosten zu tragen.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Die Kosten für Bildung, Infrastruktur, Gesundheit, Soziales übernehme ich gern. Oft ist es aber so, dass Gewinne privatisiert, Verluste aber sozialisiert werden.
Es gibt allerdings auch Fälle, wo mir schwindlig wird: Wenn ich mir die Miete für Schulen schuldig bleibe. Wenn der Landesrat Sobotka meint nicht ich (Niederösterreicher) sondern ich (Steuerzahler) sollte für Hypo Haftungen haften, oder so.