Als Kiffen noch Widerstand war, so ungefähr vor dreißig Jahren, kaufte ich mein Gras bei einem Händler mit langen Haaren, der in einer Zweizimmerwohnung mit selbstgemalten Ölbildern an der Wand lebte und vom Import seltener Teppiche träumte. Vor Kurzem traf ich ihn wieder. Er hatte lange Haare, wohnte in einer Zweizimmerwohnung mit selbstgemalten Ölbildern an der Wand und träumte vom Import seltener Teppiche. Er war zum grauen und vertrockneten Gespenst aus seiner eignen Vergangenheit geworden. Dort, wo ich durch die Nächte ziehe, sind die Kiffer die Verlierer. Kiffen friert sozial ein, denn die Kiffer wollen nichts mehr. Sie wollen nicht aufsteigen, nichts erreichen, sie wollen nicht mal richtig vögeln oder sonst irgendwie Spaß haben, sie wollen bloß kiffen und von allem anderen träumen. Was klar macht, warum jetzt auf einmal die politischen und publizistischen Erfüllungsgehilfen des Kapitals, wie die Neosund Christian Ortner, für die Cannabis-Legalisierung auftreten. Der Kapitalismus zielt darauf ab, dass einer kleinen Elite die Welt gehört, während der Rest der Menschheit möglichst geräuschlos vor sich hin sumpert. Dafür ist Cannabis die perfekte Gesellschaftsdroge. Denn Kiffen ist in Wahrheit genau das Gegenteil von Aufstand.
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