Ich bin traurig. Unfassbar traurig. Ich, der große Freigeist, den nichts aus der Ruhe bringt, der überall Zuhause ist und nirgends, immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einem coolen Spruch auf den Lippen. Ich bin traurig, denn nur wenige sehen, was mit uns passiert. Wir ent-menschlichen uns gerade selbst, wir sprechen von Obergrenzen, davon, streng zu kontrollieren und zu überwachen, doch Obergrenzen und Kontrollen bedeuten, Zäune zu errichten, Zäune, vor denen Menschen sterben werden. Nein, das ist keine Übertreibung, und ich bin kein "linker Gutmensch", kein Träumer, kein Realitätsverweigerer. Ich bin Realist. Und ich sage Euch: Wir sind gerade dabei, zu empathielosen Menschen zu verkommen, getrieben von Hass und Vorurteilen.
Wovor haben wir bloß solche Angst? Wovor nur? Ja, ich weiß, es ist die Angst vor Plünderungen, vor Vergewaltigungen, davor, bedroht und belästigt zu werden und davor, den Job an billigere Arbeitskräfte zu verlieren. Diese Ängste sind berechtigt, die Vorfälle von Köln sind schrecklich, und es werden keine Einzelfälle bleiben. Die Exekutive wird nicht immer rechtzeitig eingreifen können, geben wir uns keine Illusionen nicht. Doch ich frage Euch: Was kann der Großteil der Flüchtlinge dafür? Die Mehrheit, die hier in Frieden leben will; die vielen Männer, die keine Frauen belästigen. Was können diese vielen Menschen dafür? Wollt Ihr sie wirklich vor Euren Türen krepieren lassen? Wollt Ihr das? Ich schäme mich.
Leute, wir haben Verantwortung! Wir müssen unsere Stimme erheben, für ein starkes Miteinander. Wir müssen Flüchtlinge in unser Leben einbinden, und gemeinsam nach Feinden suchen, nach radikalen Kräften, die uns allen gleichermaßen schaden. Leute, es ist Zeit! Ich schreibe das hier mit Tränen in den Augen, weil ich weiß: Es ist 5 vor 12. Wir gehen auf einander los, Hass erfüllt, es dauert nicht mehr lange, ehe diese Gewalt, mit der wir einander im Internet begegnen, auch auf die Straßen schwappt. Und eines Tages werden unsere Kinder in den Geschichtsbüchern lesen: "Damals, als der Bürgerkrieg begann..." Alle, die sich für Geschichte interessieren, wissen: So haben große Unruhen begonnen. Die Lage ist sehr ernst. Wie können wir das nur ignorieren? Die Gesellschaft bricht, es tut mir in der Seele weh, das mitansehen zu müssen.
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Danke!
Erheben wir unsere Stimme! Wir müssen helfen! Es ist unsere moralische Pflicht, Menschen vor unseren Pforten nicht verrecken zu lassen! Es ist unsere Pflicht, zu geben, was wir haben – eine Zukunft in Sicherheit. Lasst uns einander und die Fremden in unserem Land nicht hassen. Bitte.
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Horst. Der hier immer wieder anonym bloggt und seit Monaten ein stiller Leser, und übrigens User der ersten Stunde.
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