WKO reagiert auf Greenpeace-Kritik: "Wir können Frau Simons beruhigen"

Die Österreichische Wirtschaftskammer (WKO) bittet die Redaktion um die Veröffentlichung folgenden Schreibens.

Liebe fisch+fleisch-Redaktion,

in ihrem Blogbeitrag vom 19. Jänner 2015 https://www.fischundfleisch.at/blogs/wirtschaft.html?view=entry&id=2685 hat Hanna Simons der Wirtschaftskammer vorgeworfen, in Sachen Klimawandel völlig untätig zu sein. Das wollen wir nicht unkommentiert stehen lassen. Im Anhang finden Sie daher das Antwortschreiben von Eli Widecki, MSc, Referent in der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, mit der Bitte um Veröffentlichung in ihrem Blog.

Globale Klimaprobleme brauchen globale Lösungen

Greenpeace Austria Direktorin Hanna Simons hat gemeint, der Wirtschaftskammer falle zum Thema Klimawandel nichts ein. Ich kann Frau Simons beruhigen: Uns fällt sehr viel ein, wenn es darum geht, mit den Herausforderungen und den zu erwarteten Kosten des Klimawandels umzugehen.

Zu unser aller Bedauern sind die Auswirkungen des Klimawandels komplex – und komplex, nicht linear, nicht eindimensional, können daher nur die Handlungsansätze sein. Mit anderen Worten: Wir stehen vor einer globalen Herausforderung – und brauchen daher globale Lösungen, also eine weltweite Reduktion des Schadstoffausstoßes.

Geschafft hat das bisher aber nur unser Kontinent. Während europäische Betriebe laufend ihren Schadstoffausstoß reduzieren, steigen weltweit die Emissionen Jahr für Jahr rasant weiter, seit 1990 sogar um 50%.

Deshalb unterstützt die Wirtschaftskammer mit Nachdruck das Ziel, in Paris ein ambitioniertes, umfassendes Weltklimaschutzabkommen zu erreichen, dass auch von den größten Emittenten wie USA und China mehr abverlangt.

Leider ist es jetzt schon fast ausgeschlossen, dass es Ende 2015 zu einem Abkommen mit verbindlichen Reduktionsverpflichtungen kommen wird. Damit scheint auch ausgeschlossen, dass unsere Industrie, die übrigens als einzige für ihren CO2-Ausstoß bezahlt, Wettbewerbsgleichheit bekommt.

Was in Aussicht steht, ist vom Verbindlichkeitsgrad schwächer als das Kyoto-Protokoll. Deshalb braucht die Industrie weiterhin Unterstützung – als Schutz vor Abwanderung auf Grund einseitiger Klimaschutzkosten. Ansonsten ergäbe sich auch ein Nachteil für das Weltklima: global gesehen, bewirkt nämlich eine überzogene EU-Vorreiterrolle keine CO2-Ersparnisse, bedeutet aber gleichzeitig ein Gefährdung des Standorts Europa - und somit des Wohlstands sowie zehntausender Arbeitsplätze.

Und wir brauchen uns nicht schlechter reden als wir sind! Österreich hat eine sehr wettbewerbsfähige und vielfältige Tourismuswirtschaft. Unsere gesamte Wirtschaft agiert zunehmend energie- und CO2-effizient und hat es geschafft, Wirtschaftswachstum und Treibhausgasemissionen zu entkoppeln, wie die Zahlen des Umweltbundesamtes belegen.

Wir haben eine dynamische, innovative und exportorientierte Umwelttechnikbranche mit konstanten, überdurchschnittlichen Wachstumszahlen. So schlecht kann also die Interessenvertretung nicht gewesen sein, denn Erfolge hängen immer auch mit  Rahmenbedingungen zusammen.

In vielen Bereichen sind unsere Betriebe Vorreiter – und darauf sind wir stolz, dazu haben wir als aktive Interessenvertretung der Wirtschaft mit beigetragen – und werden das auch weiterhin auf allen Ebenen tun.

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Silvia Jelincic

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