Der Landpomeranzenausflug - selbstsicher durch die Stadt

Gestern war es nun also soweit. Die kleine Steffi, auch Hobbit genannt durfte in die große aufregende Stadt zum Bloggertreffen anreisen.

Endlich durfte ich mich einmal wieder in mein hübsches Gewand schmeißen, Makeup auflegen und den Staub von meinen seit Jahren nicht mehr getragenen Stiefeln wischen.

Es ist ja nicht so, dass ich noch nie in Wien unterwegs gewesen wäre. Ich habe in Wien meine medizinische Ausbildung im AKH gemacht und war dadurch einige Jahre mitten drinnen, anstatt nur dabei.

Als wir gestern durch die Straßen gefahren sind, viel mir auf, wie sehr ich mich doch seit der Ausbildungszeit verändert habe. Und das nicht nur äusserlich. Ja ich bin älter geworden, aber auch viel selbstbewusster. Einfach anders eben.

Früher war es für mich aufregend, wenn wir uns auf eine Parkbank setzten und die aussergewöhnlichen Gestalten beäugten, die es ja, man muss es ehrlich zugeben in Wien zuhauf gibt. Lila Haare und eine merkwürdige Frisur, Minirock, lauter und unbändiger Lacher...das wäre damals schon für mich ausreichend gewesen, jemanden als schräg ein zu stufen.

Ja und jetzt? Jetzt bin ich selber schräg, denn nicht umsonst lautet mein Motto "normal kann jeder".

Schon als ich mich noch daheim im Spiegel betrachtete, wie wir das Haus mitten im ländlichen Nirgendwo verliesen...ja so wärst du früher nie aus dem Haus gegangen. Das hätte ich mich damals mit 17 Jahren nicht getraut.

Jetzt allerdings bin ich selbstbewusster. Jetzt, zwei Schwangerschaften später (!) finde ich mich richtig sexy und bin zufrieden mit meinen absolut nicht perfekten Körper.

Warum es so ist, ich weiß es nicht.

Vielleicht bin ich selbstsicherer geworden. Einiges ist in den Jahren passiert, die mich noch mehr zu einer Kämpferin gemacht haben. Sollen die anderen doch reden was sie wollen. Wenn ich ihnen nicht gefalle, ich gefalle mir dafür um so besser! Und nein, Eigenlob stinkt nicht. Es macht, wenn man es mit sich selbst ehrlich meint stärker und man steht über so manch musternden Blick.

Wenn man sich selbst eingesteht, dass man auch mit über 30ig ausgeflippt sein darf, dass man mit über 30ig nicht perfekt sein muss, dass man mit über 30ig nicht immer ein gutes Vorbild für seine Kinder sein muss, weil man eben Mensch ist und kein Mensch immer perfekt sein kann. Was wäre das für ein Leben, wenn man auf Spaß verzichten müsste, weil man immer nur darauf achtet wie man bei anderen Menschen ankommt und ob man es ihnen auch ja schön recht macht.

Man würde sich selbst aufgeben und wäre es das wert?

Für mich muss die Antwort ein lautes und klares NEIN sein.

Ich bin ich und ihr seit ihr. Ich bin ein offener Mensch, der auch andere so sein lässt wie sie eben nun mal sind und hoffe, dass ihr auch mich so sein lasst, wie ich nun einmal eben bin.

Und wenn nicht, dann ist mir das auch einerlei... :)

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Veronika Fischer

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Silvia Jelincic

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