Eins vor - eins zurück...was es bringen soll weiß niemand so genau

Ein wolkenverhangener Sonntagmorgen irgendwann Ende Oktober. Ich liege eingekuschelt im Bett und vermutlich schnarche ich leise vor mich hin. So genau kann ich das auch nicht sagen, weil ich ja schlafe!

Bis TAPS, TAPS, TAPS,…

Ich kann es hören! Es nähert sich leise, aber unaufhörlich. Jetzt nur nicht die Nerven verlieren und einfach Tod stellen. Wer sich als erster bewegt, hat verloren! Ja ich weiß, dass auch mein Mann das TAPS, TAPS, TAPS vernommen hat und schnarcht provokativ um eine Nuance lauter.

So ein teuflischer Plan von ihm, aber wohl sehr effektiv, denn…

Ich spüre einen kleinen Kinderfinger an meinem geschlossenen Augenlid, das einige Millisekunden später unsanft nach oben geschoben wird. Ein grinsendes, gut ausgeschlafenes Kindergesicht taucht vor meinen Auge auf.

„MAMAAAA! Guten Moooooorgen! Bist du auch munter?!“

Ein kurzer müder Blick auf die Funkuhr am Nachtisch verrät mir, dass es gerade 5:00 Uhr geworden ist.

„Geeeh bitte! Schätzchen! Es ist gerade mal 5 geworden. Es ist noch so früh! Geh bitte wieder ins Bett.“ Ich schließe wieder meine Augen.

Wieder wird mein Auge aufgedrückt.

„Aber Mamaaaa! Ich hab Hunger! Ich will Frühstück!“

1:0 für dich Mann – das nächste Mal bist du dran!

Ja, so startet man gut gelaunt in einen neuen Tag. Also stehe ich um Viertel nach 5 in der Küche und schütte Cornflakes in die Schüssel, vergesse die Milch am Herd und schruppe sie 3 Minuten später von der Herdplatte. Nebenbei will das Kind malen, basteln oder mit der Puppe spielen und ich wünschte mich einfach nur wieder zurück in das warme kuschelige Bett.

Ein Blick auf die alte Wanduhr zeigt, dass es ja eigentlich doch schon nach 6 wäre. Was eine Stunde psychologisch so alles ausmachen kann.

Die nächsten Stunden verlaufen harmlos und ich verbringe sie damit, alle Uhren im Haus auf die neue Uhrzeit umzustellen. Meistens muss ich mich durch Bedienungsanleitungen lesen und fluche leise vor mich hin, weil es nicht immer mit dem ersten Versuch klappt. Meine Kinder sehen mir dabei belustigt zu und lernen so schnell neue Wörter kennen.

Bis es laut neuer Uhrzeit halb 11 wird…

„Mama? Was gibt es heute zum Mittagessen? Was kochst du heute? Warum kochst du noch nicht?“

Nein, meine Kinder können noch nicht die Uhrzeit ablesen und so muss ich ihnen erklären, dass es eigentlich zwar schon halb zwölf wäre, aber jetzt erst halb elf ist und nein, es zahlt sich nicht mehr aus noch eine Vormittagsjause auszugeben.

Eine Stunde mit grantigen, hungrigen Kindern später, steht um halb 12 das dampfende Essen am Tisch. Noch länger hätte ich die Zwei nicht mehr von der Süßigkeitenlade fernhalten können.

Irgendwie verständlich, wenn man schon seit fünf Uhr sein Unwesen treibt. Das macht hungrig und wenn man hungrig ist, dann wird man irgendwann grantig. Futtergrant liegt bei uns in der Familie!

Wieder ein paar harmlose Stunden später, mit ausrasten bei Fernsehen, Büchern und Puzzel spielen, wollen die Kinder noch ein wenig nach draußen gehen. Spielen in der Sandkiste, Schaukeln oder einfach ein paar Runden in der Sackgasse bei uns Rad fahren.

Ja wollen ist gut, können wir aber nicht mehr, weil es draußen schon dunkel ist.

„Mama, aber es ist doch noch gar nicht so spät?!“

Und wieder ist die Mutter in Erklärungsnot und muss ihren Kindern von Winterzeit und Sommerzeit erzählen. Verständnis ernte ich aber nicht. Sie wollen raus und das jetzt sofort!

Also machen wir uns, mit Laternen bewaffnet und einem Sankt Martinslied auf den Lippen kurze Zeit später auf den Weg eine kleine Runde im Ort zu drehen. Man ist ja schließlich flexibel.

Neue Uhrzeit 19 Uhr. Das Abendessen ist eingenommen, aber die letzten Minuten unseres Spaziergangs waren der reinste HORROR!

Aber vorbei ist vorbei.

Gemütlich kuscheln wir gemeinsam auf dem Sofa und kurze Zeit später schnarcht das erste Kind auf meinem Schoß ein. Es ist ja eigentlich auch schon 20 Uhr.

Schlafengehzeit. Braves Kind.

Und morgen geht es um 5 Uhr morgens wieder los, weil sie es einfach nicht verstehen können, warum man sich um Himmelswillen mit der Uhrzeit spielen muss.

Sie werden ca 1 Woche dazu benötigen sich auf die neue Uhrzeit einzustellen. Es wird eine Woche mit viel Grant, Schreierei und vielen kurzen Nächten für Mama und Papa.

Und wenn wir uns ehrlich sind: Wissen denn wir Erwachsenen überhaupt warum wir uns das mit der Zeitumstellung überhaupt antun? Es ist bewiesen, dass es gesundheitsschädlich ist und doch sind viele so engstirnig und hängen an diesen veralteten „Traditionen“ fest. Nur weil etwas immer so war, muss es auch für immer so bleiben? Ich finde NEIN! Abschaffung der Zeitumstellung!

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