... Sie hielt seinem durchdringenden Blick stand und wartete was nun passieren würde. Aber als nichts geschah, fragte sie schnippisch: „Was denkst du dir eigentlich dabei? Am helllichten Tag eine Entführung auf offener Straße! Du spinnst ja wohl völlig!"Ihre Standpauke brachte ihn nur dazu sich noch mehr an sie zu drücken und sie ertappte sich dabei, dass sie seine Nähe mit vollen Zügen genoss.„Oh Beth! Du machst mich wahnsinnig!", raunte er ihr entgegen. Er senkte seinen Kopf, schloss die Augen. Sie streckte sich seinen Lippen entgegen und...
„Gnä Frau! Des miassens oba kaufen. So geht des ned! Des is ja widerlich! Ekelhaft so wos! Passens doch besser auf auf ihre Gschroppn!"Verdutzt schüttelte sie ihren Kopf.„Bitte?", brachte sie stotternd heraus.„Na schaun's amoi wos des Gfrast mocht.",zischte ihr der mittelalterliche Marktverkäufer entgegen und deutete rechts neben sie. Sie folgte seiner Fingerspitze und sah noch wie ihr fünfjähriger Sohn, seine Rawuzer auf dem Obst in seiner Reichweite verteilte. Die Ältere leckte nebenbei genüsslich an einem Paradeiser. „Meine Güte! Kann man nicht ein einziges Mal in Ruhe mit euch einkaufen?" , schimpfte sie und ergänzte im Gedanken, „Oder seinen Tagträumen nach gehen?!"„Es tut mir so schrecklich leid! ", stammelte sie,"Ich weiß nicht, was mit denen heute los ist. So sind die ja sonst nicht. Was bin ich ihnen denn schuldig?"„Na jo. Oiso. Die Staign Pfirsich.", der Verkäufer kratzte sich unbeirrt in der Schrittgegend und strich dann über seinen Oberlippenbart, „Und die zehn Paradeiser, die de Klane vadruckt hod!"Wer hier jetzt grauslicher Sachen machte, also der Verkäufer oder die Kinder, über das ließ sich streiten und was sie jetzt mit so vielen, mit Popel bestrichenen Pfirsichen machen sollte wusste sie auch nicht, aber sie bezahlte, nahm ihren Einkauf und flüchtete. Nun gut. Flüchten würde voraussetzen, dass sie den Ort des Geschehens schnell verlassen hätte können, aber bekanntlich ist man mit Kindern nicht so schnell wie man es manchmal gerne wäre. So schlich sie mit gesenkten, hoch rotem Kopf und zwei in entgegengesetzte Richtungen ziehenden Kindern dem Marktplatzende entgegen.
Endlich. Das erlösende "Klick" des Wohnungstürschlosses. Die Kinder drängten an ihr vorbei und liefen, auf Verdacht wegen der zu erwarteten Standpauke, direkt in ihr Kinderzimmer. Mit einem „Haben dich lieb Mama!", wurde die Tür zu geschmissen. Elisabeth lies den Kopf sinken und betrat die Wohnung. Die Pfirsiche in ihrem Juteeinkaufssackerl wurden immer schwerer, bis sie es einfach aus ließ und das Obst mit einem Poltern auf den Boden des Vorzimmers plumpste. „Ich mag nicht mehr." , zischte sie. Ein Satz den sie leider in letzter Zeit öfter von sich gab.Die herum rollenden Früchte nicht beachtend ging sie schnurstracks in die Küche zur Kaffeemaschine und schaltete sie ein. Schon seit ewigen Zeiten hatte sie nicht mehr so ein starkes Verlangen nach einer Zigarette wie in diesem Augenblick und sie war immerhin schon seit fast 6 Jahren Nichtraucher, aber anstatt sich eine Zigarette aus irgend einem Scharkett ihres Mannes zu holen, öffnete sie die Schublade unter der Kaffeemaschine, die voller Schokoriegel, Zuckerl und sonstigem Süß Kram waren. Sie angelte sich eine Kindermilchschokolade aus der Verpackung, stopfe sich das ganze Ding in den Mund, um daraufhin noch so ein Teil aus der Packung zu nehmen, bevor sie die Lade wieder schloss. Ja, auch dieses Verhalten war leider in letzter Zeit alltäglich geworden, was an ihrer Speckrolle am Bauch und vor allem an der einen Kleidergröße die sie nun größer kaufen musste ersichtlich war.Sie fühlte sich schon lang nicht mehr wohl in ihrer Haut, aber mit wem hätte sie schon über ihre Probleme reden sollen. Ihre Freunde waren in dem "Kuhkaff", wie es ihr Mann so freundlich betitelte und auch nach 7 Jahren hier in Wien war es für sie irrsinnig schwer Anschluss zu finden. Ihr Mann, der die meiste Zeit im Büro oder auf Dienstreisen verbrachte, fand ihre
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"Hausfrauenproblemchen" mehr als lächerlich. Elisabeth hatte sich schon seit langer Zeit daran gewohnt, nur noch belanglose Kleinigkeiten zu besprechen. Wieviel Kilo Sand Clemens heute im Kindergarten verdrückt oder wen Johanna heute wieder eine gescheuert hatte zum Beispiel. Das fand er amüsant und er konnte seinen Stress von der Arbeit kurzzeitig vergessen. Für sie allerdings waren dieses sinnlosen Gespräche mehr als langweilig und extrem anstrengend zu gleich. Und so kam es, dass sie hier stand. Mit einem Schokoriegel in der einen und einem dampfenden Kaffee in der anderen Hand. Die Speckrolle dazwischen verdrängte sie. Genauso wie den Mamainstink, der sich ganz deutlich meldete, weil es so verdächtig ruhig im Kinderzimmer war. „Jetzt ist es ohnehin schon zu spät.", dachte sie bei sich, ließ sich auf den Küchensessel fallen und nahm einen großen Schluck vom Kaffee.
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Daran weiter arbeiten oder blöd, langweilig, is ma wurscht?!? Liebe Fufler! Eure Meinung ist gefragt!
Liebe Grüße, FraMoS