FraMoS FraMoS
Bier, Chips, Fernbedienung. Alles steht bereit!
Jetzt freue ich mich auf böse Wörter, die für Kinderohren nicht geeignet sind. Gebrülle, Geplärre, ab und zu ein Wortwitz.
Wer jetzt allerdings glaubt, dass ich es mir für den Samstag Abendfilm gemütlich gemacht habe, der irrt!
Donnerstag, 9 Uhr Vormittag, Sitzung des Nationalrates. LIVE Übertragung durch das österreichische Fernsehen, auf ORF3. Auch „Kasperltheater für die Großen“ genannt. Um was es geht? Wurscht!
Schaut sich das ein Bürger an, um Infos zu bekommen? Wohl eher nicht.
Und da geht es auch schon los. Einer aus der letzten Reihe schreit dem, der gerade am Rednerpult unter Beweis stellt, dass auch er reden und lesen gelernt hat, irgendetwas Unverständliches zu.
Wer die zwei Typen da sind? Ich weiß es nicht. Keiner der beiden Herren wurde mir jemals vorgestellt. Egal! Um das geht es ja jetzt auch gar nicht.
Es dürfte allerdings eine wohl derbere Wortwahl gewesen sein, denn der Präsident erteilt einen Ordnungsruf.
Besser als jeder Boxkampf!
Was das Ganze mit Demokratie zu tun hat? Ja, das frage ich mich auch, denn für mich hat dieses inszenierte Schauspiel mit Demokratie gar nichts mehr zu tun.
Demokratie bedeutet doch eigentlich, dass die Macht von der Gemeinschaft ausgeht.
Die einzigen Bürger, die ich im Saal sehe sind ein paar Menschen auf der Zuschauertribüne. Mitwirken dürfen diese bekanntlich aber nicht, ansonsten werden sie „entfernt“.
Wer ist jetzt also diese Gemeinschaft?
Diese 183 von uns Bürgern gewählten Personen? Die, die zum Großteil niemand kennt?
Oder sind es vielleicht doch die über 8 Millionen Menschen, die vielleicht auch vor dem Fernseher hocken und sich fragen: „Leute, was machts ihr da fürs teure Geld?“
Selbst die 183 von uns gewählten Personen sehen eine öffentliche Sitzung als Zurschaustellung ihrer eigenen Person. Es geht ihnen nicht darum konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Dies belegt sogar eine Studie die vor kurzen durchgeführt wurde.
Viel zu groß ist die Angst der Abgeordneten, nach der nächsten Wahl ihren Sessel nicht mehr wärmen zu dürfen.
Also verhalten sie sich still, fühlen sich dadurch ausschließlich ihrer Partei verpflichtet und vergessen dabei, dass den Bürgen da draußen sehr viel mehr Mitspracherecht und Einfallsreichtum bei Problemen zu steht. Und zwar nicht erst bei der nächsten Wahl!
Um eine funktionierende Demokratie zu garantieren, muss endlich damit aufgehört werden die Bürger von der Entscheidungsfindung auszuschließen.
Niemanden interessiert dieses Trauerspiel, welches zur Belustigung und zur Demonstration der Parteimächte für uns gespielt wird!
Öffnet die Türen zur Parlaments Cafeteria, wo die eigentlichen sinnvollen Gespräche, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, geführt werden.
Lasst die Bürger dieses Landes mitbestimmen! Gebt ihnen Eigenbestimmung!
Lösungen die wir selbst mit erarbeitet haben, können von uns leichter getragen werden.
Verkriecht euch nicht hinter euren Clubs oder den Parteibüchern.
Steht zu den Versprechen die ihr den Bürgern gegeben habt!
Im Gelöbnis, welches jeder Abgeordnete gegeben hat lautet es:
Ich gelobe „unverbrüchliche Treue der Republik Österreich“ den Bürgern Österreichs!
Wie ich es also sehe gibt es bis 2022 genau zwei Möglichkeiten.
-) Entweder man verlegt die Übertragung der Nationalratssitzung auf frühestens 22 Uhr, damit man nicht schon in der Früh zum Bier greifen muss.
-) Oder, die mir persönlich liebere Möglichkeit, dass Demokratie wieder lebendig wird, in dem wir sie offen und transparent leben!
Mit den Bürgern, für die Bürger!