Sie saß in ihrem weichen Körbchen auf der Terrasse. Die Sonne schien ihr wärmend auf ihr schwarzes, mit altersweißen Härchen versehenem Fell. Ihre Augen blickten direkt in seine. Langsam hob sie die Pfote und legte sie ihm in seine große, prankige Hand, die heute um so viel weicher wirkte und sogar leicht zitterte. So kannte sie ihn gar nicht. Langsam und wehmütig setze er die Spritze an. Ja sie wusste was nun passieren würde! Sie wartete auf den erlösenden Schlaf, der sie jetzt umgeben würde. Keine Schmerzen mehr! Endlich keine Schmerzen! Und so schlief sie ein…

Der Abschied von einem geliebten Tier ist wohl einer der schlimmsten Tage im Leben eines tierlieben Menschen. Ich kann mich noch genau an die letzen Minuten mit Angi erinnern. Sie hatte immer Angst vor dem Tierarzt, aber diese letzte Begegnung mit ihrem 2 Meter großen Feind, war so anders. So wissend von ihr.

Eine Erlösung für sie.

Eine Welt, die zusammenbrach für mich.

Ich hatte alles versucht. Wir hatten bis zum Schluss gemeinsam gekämpft.

Und doch hatten wir den Kampf nach 7 wundervollen gemeinsamen Jahren an den Krebs, der in ihrem Bauchraum wucherte, verloren. Ich denke gerne an sie zurück, wie sie zu mir kam. Wie wir Abenteuer erlebten. Wie sie mich über so manch verflossene Liebe hinwegtröstete…

Muss man sich überhaupt verabschieden? Ist es richtig wegen einem Tier zu trauen? Dürfen Tränen wegen einem Tier vergossen werden? Es ist ja immerhin „nur“ ein Tier…

Ich als absolute Tiernärrin kann nur sagen: "JA! Trauert um sie! Weint um sie! Seid wütend! Seid traurig! Vermisst sie!"

Sie waren ein Teil eurer kleinen Welt. Sie haben es verdient, sich von ihnen zu verabschieden. Sie haben es verdient, dass Ihr um sie weint. Sie haben es verdient, dass Ihr auch noch nach vielen Jahren an sie mit einen lachenden und einem weinenden Auge zurückdenkt!

Meine Schnulli-Puh, so nannte ich sie liebevoll, ist immer an meiner Seite. Sie hat eine kleine Stätte bei uns im Garten erhalten und besonders um Samhain (Allerseelen) herum brennt an ihrem Grab ein kleines Lichtlein.

Aber was machen, wenn man nicht so wie wir eher ländlich wohnt oder das geliebte Tier zu groß ist?

Hier gibt es wundervolle Möglichkeiten, um die Trauerarbeit abschließen zu können, denn das Schlimmste für mich wäre gewesen, wenn ich mein geliebtes Tier wie Müll irgendwo entsorgen hätte müssen.

In Wien, im Burgenland, in der Steiermark und in Niederösterreich kann man den Dienst des Tierbestattungsunternehmen Antares in Anspruch nehmen. Hier werden die verstorbenen Tiere abgeholt und an das Unternehmen überstellt. Nun kann man sich entscheiden, ob man eine klassische Erdbestattung für das Tier oder eine Einäscherung für eine Urne durchführen lassen möchte. So kann die Trauerarbeit bewältigt werden und man hat zb bei einer Einäscherung die Möglichkeit, sich eine kleine Ecke der Erinnerungen einzurichten.

Weiters gibt es die Möglichkeit, aus ausgebürsteten Haaren ihres Lieblings echte Schmuckstücke herstellen zu lassen. So tragen Sie ihr geliebtes Tier ständig bei sich.

Wer ein wenig mehr Geld ausgeben möchte, kann seinen verstorbenen Wegbegleiter zu einem Diamanten pressen lassen. 300g Asche oder ein paar Haare genügen und nach ein paar Wochen können Sie ihren Wegbegleiter eingefasst um Ihren Hals tragen. Diese Bestattungsart ist allerdings nicht gerade günstig und man muss mit 2000 Euro aufwärts rechnen.

Egal, für welche Art des Abschiednehmens Sie sich entscheiden: Sie dürfen trauen! Lassen Sie sich von niemanden als geistig verwirrt oder komplett gaga im Kopf bezeichnen. Sie haben ein Recht darauf, Ihren Verlust auf die Art, die für Sie richtig is,t zu verarbeiten.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft dabei!