Unterwegs mit Pferd & Hund - geht das gut?!

Meine Lieblingserie als Kind war Lucky Luke.

Der einsame Cowboy, der nur mit seinem Pferd Jolly Jumper & seinem Hund Rantanplan durch die Prärie streift, die Daltons mindestens 100 Mal ins Gefängnis bringt, weil die ständig ausbrechen...

Herrlich muss so ein Leben sein! Nur die Natur & deine besten tierischen Freunde.

Genau davon habe ich als Kind immer geträumt! Aber geht das wirklich so einfach wie im Film oder steckt da doch mehr dahinter?

Da gibt es nämlich einen Haken bzw mehrere, die es zu berücksichtigen gilt:

Das Pferd ist ein Fluchtier. Der Hund zählt zu den Raubtieren.

Sie haben deswegen komplett unterschiedliche Verhaltensmuster.

Der Körperbau des Pferdes ist dazu ausgelegt, lange Strecken so schnell als möglich zurück zu legen. So sind Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h keine Seltenheit!

Der "gewöhnliche" Haushund kann wiederum nur kurze Strecken im vollen Lauf bewältigen, bringt es aber immerhin auch auf 60 - Windhunde sogar auf bis zu 80 km/h.

Jeder Hund hat ein angeborenes Jagdverhalten.

Es ist für ihn das natürlichste auf der Welt, einem bewegten Ding hinterher zu jagen & so macht so mancher Hund auch nicht vor den Pferdebeinen halt.

Diese wiederum setzt das Pferd nur all zu gerne als gefährliche Waffe ein, wenn es sich in die Enge getrieben fühlt! Auch kann es blitzartig nach dem vermeindlichen Angreifer schnappen & so tiefe Wunden hinterlassen.

Es ist also nicht so einfach aus Flucht- & Raubtier Freunde zu machen, aber es funktioniert!

Wie kann es funktionieren?

Das Pferd muss behutsam an die neue Situation herangeführt werden, um zu erkennen, dass vom mitgeführten Hund keine Gefahr ausgeht & es nicht notwenig ist, vor diesem zu flüchten.

Spaziergänge mit Hund & Pferd an der Hand sollten am Anfang im Vordergrund stehen. So kann man das gegenseitige Vertrauen aufbauen & fördern.

Hat der Hund ein sehr ausgeprägtes Jagdverhalten, sodass die Gefahr besteht, dass er auch schon mal nach dem Pferdebein oder nach dem nach Fliegen schlagenden  Pferdeschweif schnappen könnte, rate ich zu erhöhter Vorsicht & würde einen Beißkorb für die ersten Begegnungen empfehlen.

Das Vertrauen in den Menschen spielt dabei zusätzlich eine enorme Wichtigkeit!

Ist der Mensch nervös & mit der Situation überfordert, so kann man nie die Ruhe & Gelassenheit ausstrahlen, die für den Hund & das Pferd vonnöten sind!

Was sollte man noch beachten?

Wichtig ist auch noch, den Hund an das Tragen einer so genannten Schleppleine zu gewöhnen, denn im Wald ist absolute Leinenpflicht! Vor allem, wenn man auf einem ca 500 kg schweren Geschoss unterwegs ist & der Hund nicht weiß, was er zu tun oder zu lassen hat.

Kann ich das mit jedem Hund machen?

Grundsätzlich ja! Aber es sollte berücksichtigt werden, dass ein Schritt von einem Pferd natürlich größer ist als der von einem mittelgroßen Hund & jetzt stellen sie sich einmal einen kleinen Chihuahua neben sich vor, während sie über ein Feld galoppieren. Ein netter Schrittausritt tut es für den Anfang ja sicher auch. Aber es ist jedem selbst überlassen!

Zusätzlich werden sie merken, dass ihr Hund nach einer Zeit einfach nicht mehr so gut mitkommt. Auch wenn er noch so gut trainiert ist. Es liegt einfach nicht in seiner Natur, so lange Strecken zu bewältigen.

Der Hund braucht ca. 18 (!!!) Stunden Schlaf am Tag, um dann genügend Energie zu besitzen auf "Jagd" zu gehen.

Wenn diese Punkte berücksigtigt werden steht einem nichts mehr im Wege, mit Pferd & Hund unterwegs zu sein, wie Lucky Luke mit Jolly Jumper & Rantanplan!

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The Comtesse

The Comtesse bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

fischundfleisch

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:09

Hansjuergen Gaugl

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