Wenn das Johanniskraut in voller Blüte steht...

Johanniskraut ist wohl eine der bekanntesten Naturheilpflanzen.

Um dieses Kraut ranken sich viele Sagen & es besitzt seit jeder viel rituellen Einfluss, zB am Johannisfest (24 Juni), denn da beginnt es an Wegrändern & auf Wiesen seine wunderschönen Knospen zu öffnen, durch das es auch seinen Namen erhalten hat.

In der Nacht zuvor lodern die Sonnwendfeuer & schenkt man überliefernden Volksglauben Gehör, so soll der Tanz um das "Johannisfeuer" Gesundheit, Liebe & Fruchtbarkeit bringen. Dabei trägt man einen Kranz aus geflochtenem Johanniskraut, Eisenkraut & Beifuß auf dem Kopf & um die Lenden gebunden. Der Sprung über das Feuer, wo die Kränze dem Feuer übergeben werden, soll alles Unheil zum Guten wenden.

Ursprung in der germanischen Geschichte:

Die alten Germanen verehrten das Johanniskraut, denn nach der alten Legende, soll das Blut ihres Sonnengottes "Baldur" aus Johanniskrautsaft gewesen sein.

Tatsächlich färbt man seine Finger blutrot, wenn man die Blütenblätter zwischen ihnen zerreibt (gleichzeitig ist dies ein sicheres Erkennungsmerkmal für eifrige Sammler!)

Später, als das Christentum immer mehr an Bedeutung gewann, sprach man dem heidnischen Kraut einen von Jesus Aposteln zu: Johannes den Täufer. So soll nach seiner Köpfung durch Königin Salome diese Pflanze im Blutfluss gewachsen sein.

Die Ernte & Pflege:

Auf den ersten Blick vermutet man, dass das Johanniskraut - botanischer Name: Hypericum perforatum - ein pflegeleichtes Kraut ist, das sonnige Plätzchen liebt & keine weitere Pflege benötigt. Leider ist das nicht so. Es neigt zu Schädlingsbefall & Krankheiten.

Aber es lohnt sich alle mal!

In der Vollblühte ist die Konzentration am höchsten, wobei in den Stängeln & grünen Blättern am wenigsten davon vorhanden ist. Der Zauber der Pflanze liegt in ihren Blütenblättern!

Für die Herstellung von Teewaren erfolgt der Schnitt in einer Höhe von ca 20 cm - zur Extraktherstellung sollten nur die Blüten gesammelt werden.

Wirkung & Einsatzgebiete:

Das Johanniskraut besitzt zwei Wirkstoffe. Zum einen das Kraut selber, zum anderen das Johannisöl, auch Rotöl genannt.

Johanneskraut-Extrakte sind bedeutend medizinischer Rohstoffe, die gerne in der Medizin als Antidepressiva eingesetzt werden.

Auch dient es als Wundheilungsmittel, so nebenbei wirkt es auch noch abschwellend, blutstillend, entzündungshemmend & schmerzstillend.

Dieses Kraut ist daher vielseitig einsetzbar & wer sich zb das teure Rotöl (100ml = ca 13 Euro) selbst ansetzten will, findet hier noch eine Beschreibung des Ansatzes:

Man benötigt ein Schraubglas, das zu 2/3 mit Blüten gefüllt wird (am besten zur Mittagszeit gesammelt) & übergießt diese mit Olivenöl, bis sämtliche Blüten bedeckt sind. Gut verschließen.

Hier gehen nun die Meinungen auseinander, denn die einen vergraben das Glas nach dem Schwenken für ca 6 Wochen, die anderen (so wie ich) stellen das Glas in die pralle Sonne & schwenken es jeden Tag einmal kurz durch, bis sich das Öl, nach ca 3-6 Wochen tief rot färbt.

Nach der Wartezeit filtert man das Öl ab, z.B durch einen Kaffeefilter & füllt es in dunkle Flaschen.

Kühl & dunkel lagern!

Achtung bei der Anwendung vor Sonnenbädern!!! Johanniskraut steigert die Lichtempfindlichkeit um ein Vielfaches!

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Hansjuergen Gaugl

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fischundfleisch

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Silvia Jelincic

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