Ab und zu mache ich mir einen Spaß, gehe extra auf viel genutzten Hundegassiwegen & beobachte grinsend wie Hunde ihre Menschen Gassi führen.

Da zieht der kleine Pinscher "Boss" sein Frauli von der linken, zur rechten Wegseite, um gleich darauf die Richtung zu wechseln & in die andere davon zu stürmen.

Da zerrt der mittelgroße Mischling "Krümel" sein Herrli quer durch den Park, um Bekanntschaft mit den vorbeikommenden Hunden zu schließen.

Und da wäre noch die deutsche Dogge "Hercules", die nicht mal weiß, dass da überhaupt noch irgendjemand hinten an der Leine dranhängt.

Für mich sind diese Szenarien echt zum Schmunzeln, für die Leute, die da hinten an der Leine dranhängen und das "Bremsgesicht" aufgesetzt haben, weil da wieder mal ein Busch im Weg war & sie eventuell mit hysterischer Stimme noch den Namen des Hundes brüllen müssen, glaube ich, ist es alles andere als lustig.

Dabei wäre es doch so leicht, einen angenehm ruhigen Spaziergang zu genießen!

Und da spreche ich nicht davon, einfach die "normale" Leine gegen eine Flexileine zu wechseln, denn das Verhalten des Hundes wird durch diese unkontrollierte Leinenlänge nur verstärkt & so auch verschlimmert. Außerdem entwickeln selbst die kleinsten Hunde an einer 10 Meter ausgezogenen Flexileine eine extreme Zugkraft.

Also nein! Bitte keine Flexileine!

Da ich Hunde ausschliesslich mit positiver Verstärkung erziehe, gibt es bei mir keinen schnellen Ruck an der Hundeleine, um das Ziehen zu maßregeln. Es geht so viel leichter, positiver & gesundheitsfreundlicher für Hund & Halter!

Ein aufmerksamer Hund ist das A & O in der Hundeerziehung.

Ist der Hund mit seiner Aufmerksamkeit & vor allem mit seiner Nase ganz wo anders, hat der Halter leider wenig Chancen, das richtige Verhalten positiv zu verstärken.

Deswegen muss man die Aufmerksamkeit auf sich lenken, aber wie schaffe ich das, wenn der Hund schon beginnen will, loszuziehen?

Da muss man schnell sein & seinen Hund genau beobachten!

Kaum kommt der erste Zug durch den Hund auf die Hundeleine, wechseln Sie einfach die Richtung!

Drehen Sie einfach um! Gehen Sie in die Richtung aus der sie gekommen sind.

Glauben Sie mir, ihr Hund wird Sie verdutzt ansehen & gar nicht wissen was da gerade vor sich geht. Das ist auch gut so! Verstärken Sie nun seine Aufmerksamkeit & die locker hängende Leine durch ein fröhliches "Braaav" oder "Feiiiin". Der Wortlaut für das richtige Lob bleibt Ihnen überlassen!

Sollte der Hund seine erste Verwirrung verloren haben & wieder in den Zugmodus verfallen wollen, ändern Sie erneut ihre Richtung.

Nutzen Sie das "Verdutzt-Sein" schamlos aus! Plötzlich anhalten oder ein Zickzackkurs können später auch noch eingesetzt werden.

Niemals vergessen:

"Ich führe meinen Hund aus & NICHT er mich!"

Ja, die ersten Spaziergänge werden länger dauern & ja, Sie werden von Passanten sicher einige belächelnte Blicke ernten, aber es zahlt sich wirklich aus!

Und jetzt viel Spaß mit ihrem Anti-Zieh-Trainingsvorschlag & baldigen gemütlichen Spaziergängen mit Ihrem Liebling!