Im Rahmen der sogenannten Flüchtlingskrise wird medial und politisch eine Strategie des kleinen Empörens gefahren. Die Menschen werden dauerbeschäftigt unten gehalten im grollverseuchten Brackwasser von Einzelfällen, Burka-Debatten, Facebook-Sperren, Flirtkursen für Flüchtlinge und Nein-heisst-Nein-Tatoos. In einem Klima geifernder Hyper-Aktualität wird übertüncht, dass, was gerade geschieht, nicht Zeitgeschehen ist, sondern Weltgeschichte. Es kann in seiner ganzen Grösse und Bedeutung nur erfasst werden aus geistiger und historischer Distanz. Es ist an uns, einen Schritt zur Seite zu nehmen und uns nicht länger den Blick verstellen zu lassen. Was geschah können wir nicht ungeschehen machen – aber wir können heute entscheiden, wie wir morgen leben wollen. Und wie nicht.
Es ist auch von offizieller Seite bestätigt, dass die Mehrheit der Menschen, die nach Europa kommen nicht Flüchtlinge im Sinn von An-Leib-und-Leben-Bedrohte sind, sondern Personen, die sich ein materiell besseres Leben wünschen. Es sind zum grösseren Teil muslimische Männer, deren geistige Bildung und Verankerung im Geistlichen liegt. Ihre intellektuelle und soziale Richtschnur ist die Interpretation der Lehre des Islam, wie ihre Geistlichen sie liefern. Mit dieser Interpretation muss sich zwigend auseinandersetzen, wer verstehen will, wer sie ist, die Mehrheit der Masse, die da kommt. Wie sie uns sieht. Mehr noch: Wie sie uns im Spiegel der Schrift, die für den gläubigen Muslim heilig und zwingend ist, sehen muss.
Es ist anzunehmen, dass der Grossteil der jungen Männer sich nicht mit heeren Eroberungsgedanken auf den Weg nach Europa macht. Sie verhalten sich nur vernünftig. Schliesslich sind sie eingeladen worden mit der Aussicht auf die leistungsfreie Teilhabe an unserem Noch-Wohlstand. Dass Quelle und Endlichkeit dieses materiellen Segens nicht verstanden und hinerfragt werden, kann man ihnen nicht zum Vowurf machen. Wir leisten uns auch hierzulande auf breiter Front ökonomisches Analphabetentum und beschauliches Profitieren auf Kosten Dritter. Die Tatsache, dass die Willkommens-Politik finanziell katastrophale Folgen zeitigen wird, ist nur eine Seite des Problems. Und es ist die hellere.
Die andere ist jene eines historischen Kontinuums, das diese Leute ausmacht und ihr geistiges und geistliches Rüstzeug bildet. Es ist der seit 1400 Jahren währende Krieg des Islams gegen sich selber (inner-islamische Konflikte mit Millionen von Toten) und gegen die freie Welt. Er wird in den Staaten unter muslimischer Herrschaft, dem „Haus des Friedens“, Dar al-Islam, genauso geführt, wie in den Flüchtlingsbooten, auf den Fluchtrouten und in den Auffangeinrichtungen. Zu behaupten oder zu glauben, er würde sich an den Grenzen der Wunschdestination, die nach gängiger Interpretation des Korans als nicht-islamisches Land zum „Haus des Krieges“, dem Dar al-Harb zählt, in Wohlgefallen auflösen, ist bestenfalls naiv. Im Verständnis dieser Neubürger sind wir als Christen oder Ungläubige Menschen minderen Rechts. Bestenfalls am Leben geduldet. Als „zum Krieg gehörend“ können wir in diesem Verständnis nicht „die Guten“ sein – egal, wie gutmenschlich wir uns gebärden. Die Behauptung, dass eine Mehrheit dieser Menschen uns verachtet, uns als gläubige und schrifttreue Muslime verachten muss, ist nicht abwegig und hat nichts mit Hetze zu tun. Die Übergriffe auf Frauen zeugen davon. Die Frau ist im orentialisch-patriarchalischen Verständnis dieser Kultur nicht Subjekt sondern Gegenstand der Ehre des Mannes. Die europäischen Frauen zu belästigen und zu vergewaltigen ist nur auf den ersten Blick ausschliesslich sexuell motivierte Tat – hier soll auch und vor allem die Ehre des europäischen Mannes beschmutzt werden über „seine“ Frau. Mit wachsender Frustration über nicht erfüllte Erwartungen, die unsere Politik mit leichtfertigen Versprechen geschürt hat, werden diese kulturell verankerten Racheakte zunehmen.
Die logische Konsequenz dieser Haltung und ein weiterer Aspekt der „anderen Seite“ ist, dass der Wunsch, sich ins unsere Gesellschaft zu integrieren, bestenfalls marginal sein dürfte und sich auf eine Minderheit der Einwandernden beschränkt. Die Option, sich in eine offene, tolerante, durchgegenderte, wehrlose, areligiöse und zunehmend gleichgeschaltete Gesellschaft zu integrieren darf in der kulturellen Lebenswirklichkeit des gläubigen Muslims keine sein. Umfragen im Auftrag von BBC und des ICM-Instituts zeigen, dass das ebenso für bereits in Europa lebend Muslime gilt: 27 Prozent der britischen Muslime hegen Sympathien für die Anschläge in Paris. Jeder fünfte britische Muslim ist für die Anwendung der Scharia und sieht sie über britischem Gesetz. 11 Prozent finden, Redaktionen, die Zeichnungen Mohammeds publizieren, verdienten es, angegriffen zu werden. 16 Prozen der in Frankreich lebenden Muslime sympathisieren mit dem IS. 31 Prozent finden Polygamie gut, fünf Prozent halten Steinigung als Strafe für Ehebruch für angemessen.
Was stellen wir dem entgegen? Die Politik als Auslöserin nichts. Die totale Verweigerung unserer gesellschaftlichen und politischen Kultur durch die Einwandernden wird toleriert und gefördert. Institutionen wie Ditib und Diyanet, die über 900 Moscheen in Deutschland kontrollieren und über 1000 Imame entsandt haben, werden als „unverzichtbare Partner“ bezeichnet. Die Kirchen, dem Politischen seit Jahrhunderten verbundener als allem Menschlichen, zelebrieren eine nachlässige Kenntnisnahme der Christenverfolgung in muslimischen Ländern und hierzulande als bedauerlichen Kollateralschaden der arabischen Misere, an der wir selbstverständlich Schuld zu sein haben. Die kulturelle Avantgarde hat kapituliert. Bücher wie Rushdies Satanische Verse werden nicht mehr geschrieben oder publiziert (das Kopfgeld das im Rahmen der Fatwa auf ihn ausgesetzt ist, wurde im Februar diesen Jahres ein weiteres Mal auf mittlerweile knapp 4 Millionen Dollar erhöht), Filme, wie jene von Theo van Gogh nicht mehr produziert, Karikaturen, wie Kurt Westergaard sie anfertigte, nicht mehr gezeichnet, auf Satire wie die Andreas Thiels erklingt gerade der Abgesang. Auf wild-epörten Widerhall in den Medien wartet man vergebens.
Und wir? Eine Mehrheit der Gesellschaft – Wahlergebnisse belegen es – hält fest an grenzenloser Offenheit, Willkommens-Kultur, konsequenzloser Naivität, Wohlfühl-Ignoranz und verantwortungsfreier Profillosigkeit. Das Problem: Freiheit, Toleranz und Offenheit sind Null-Werte, wenn ihre Grenzen und ihr Gegenteil nicht klar definiert sind. Sich wegducken, zustimmen oder schweigen sind keine Garantie für das Verschontwerden. Die Chance, dass entweder die Verweigerung der Neubürger die Oberhand gewinnt oder aber der, der am lautesten klare Verhältnisse verspricht, ist heute real. Das erste Opfer beider Varianten wäre die Freiheit.
Es ist an der Zeit, dass wir uns die Strategie des Systems und der Einwandernden zu eigen machen: Verweigern wir uns! Wir brauchen keine neuen Parteien, Propheten oder Führer. Alles, was nötig ist, ist vorhanden. Es sind die gewachsenen und erkämpften Werte, denen wir die freiheitliche Ordnung unseres Zusammenlebens verdanken. Hängen wir die Kreuze wieder auf! Tragen wir sie um den Hals! Stellen wir sie in unsere Gärten! Nein – es geht hier nicht um den Heils- oder Erlösungsglauben des Christentums – das gehört in den persönlichen Intimstbereich des Einzelnen. Es geht um unsere Wurzeln und darum, deren systematischer Zerstörung und Auflösung ein sichtbares Zeichen entgegen zu setzen. „Und was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch.“ Auf diesem biblischen Satz, der einer Zusammenfassung der Zehn Gebote gleichkommt, beruht unser Selbstverständnis als Individuen und als Gesellschaft. Unser Verständnis von Recht und Gerechtigkeit. Dafür steht das Kreuz auch. Wofür es hingegen sicher nicht steht, ist die groteske Perversion des ebenfalls biblischen Lehrsatzes von „der anderen Backe“, die man hinhalten solle, zu der uns unsere Politik und ein Grossteil der Gesellschaft mittels Zensur, Denunziation, Demontage und Verunglimpfung zu zwingen versuchen: Verschenkt Arbeits- und Lebenszeit für solche, die nichts zu geben bereit sind, macht die zweite Meile für jene, die keinen Schritt tun, gebt Mantel und Hemd her für Leute, die euch verachten, betet für jene, die euch töten wollen und wehrt euch nicht!
Die Verweigerung muss beim Einzelnen ihren Anfang nehmen. Sie und ich sind die kleinsten und einzigen verbleibenden Zellen des Widerstands. Alle grösseren, – Nation, Armee, Vereine, Kirchen, Familien, Ehepaare – die einst politischem Grössenwahn natürliche Grenzen setzten, werden seit Jahrzehnten systematisch kastriert, auseinander dividiert und geschwächt. Wir leisten uns hyperindividualisierte Wehrlosigkeit. Mutig sein ist indes nicht schwieriger als früher. Es ist es nur für uns. Wagen wir es. Wagen wir Wehrhaftigkeit. Ziehen wir uns zurück, wägen wir die Risiken ab. Definieren wir für uns, was an gesellschaftlicher oder politischer Repression trag- und machbar ist. Stellen wir uns die Fragen, die wehtun. Kann ich gesellschaftliche Ächtung ertragen, den Verlust von Freunden? Kann ich den Jobverlust verkraften und finanzieren? Wie weit bin ich bereit zu gehen mit der Weigerung, das System mittels Steuern zu finanzieren? Wie schütze ich meine Familie? Schliessen wir uns kurz mit Freunden und Verwandten, die schon im Boot sind. Leisten wir uns eine klare Meinung, zu der wir stehen. Ein Ja ist ein Ja, ein Nein ist ein Nein. Heute eine Seltenheit. Verteilen wir die Risiken wenn möglich auf mehrere Schultern. Und vor allem: fangen wir heute damit an. Die Zeit läuft. Dunkel-Europa ist kein Hirngespinst. Die Dämmerung ist längst hereingebrochen, die Schatten der kulturellen und demographischen Supper-Welle, die sich ausserhalb unserer Grenzen auftürmt, werden länger.
Stellen wir uns dem entgegen. Nicht mit der Faust im Sack und der Fresse im Dreck von antriebslosem Groll, Hass und Hetze, wie man es „oben“ als Rechtfertigung für immer robusteres Durch- und Eingreifen gerne hätte. Sondern mit dem Besten, was wir haben, dem Besten, was wir sein können. Mit aller Kraft, mit Vernunft und Verstand und mit Liebe zur Freiheit. Jener, die heute noch da ist und für morgen erobert werden will. Weltgeschichte wird so oder so geschrieben. Führen wir die Feder für jene, die nach uns kommen.