"Söders FFP2-Pflicht zeigt, dass die Verantwortlichen geschlafen haben"

Stand: 13.01.2021 | Lesedauer: 3 Minuten

"Denn dass die FFP2-Masken einen deutlich effektiveren Schutz bieten – im Gegensatz zu OP-Masken und sogenannten Community-Masken bewahren sie auch den Träger selbst vor Ansteckung –, ist hinreichend bekannt. Monatelang hätten Bund und Länder Zeit gehabt, Masken zu bestellen oder deren Produktion in Deutschland voranzutreiben, mit dem Ziel, alle Bürger mit ihnen auszustatten.

Die Grundidee finden eigentlich alle gut. Die Kritik an der neuerlichen bayerischen Ausnahmeregelung fokussiert sich lediglich auf Fragen der konkreten Umsetzbarkeit: Gibt es genügend Masken? Wie kann sichergestellt werden, dass alle Bürger rechtzeitig eine erwerben können? Was ist mit Bedürftigen? Diese sollen Masken nun zumindest gratis bekommen.

Generell infrage gestellt wird die Sinnhaftigkeit der Maßnahme aber kaum – im Gegenteil. Experten stimmen zu, der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein verweist etwa darauf, dass die FFP2-Masken auch am Arbeitsplatz sinnvoll wären. Sogar von Grünen und Linker kommt Zustimmung, wenn auch mit der Einschränkung, dass das Vorhandensein der Masken sichergestellt sein müsse und diese nicht teuer sein dürften. Warum also keine bundesweite Ausdehnung der Regel?"

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Dazu beim RKI:

"Beim bestimmungsgemäßen Einsatz von FFP2-Masken muss eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung im Voraus angeboten werden, um durch den erhöhten Atemwiderstad entstehende Risiken für den individuellen Anwender medizinisch zu bewerten. Der Schutzeffekt der FFP2-Maske ist nur dann umfassend gewährleistet, wenn sie durchgehend und dicht sitzend (d.h. passend zur Gesichtsphysiognomie und abschließend auf der Haut, Nachweis durch FIT-Test) getragen wird. Bei der Anwendung durch Laien ist ein Eigenschutz über den Effekt eines korrekt getragenen MNS hinaus daher nicht zwangsläufig gegeben. In den „Empfehlungen der BAuA und des ad-Hoc AK „Covid-19“ des ABAS zum Einsatz von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2“ werden FFP2-Masken nicht zur privaten Nutzung empfohlen.

Gemäß Vorgaben des Arbeitsschutzes ist die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken bei gesunden Menschen begrenzt (siehe Herstellerinformationen, i.d.R. 75 Minuten mit folgender 30-minütiger Pause), um die Belastung des Arbeitnehmers durch den erhöhten Atemwiderstand zu minimieren."

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Meine Erfahrung mit FFP2:

Ich konnte kaum schnaufen, ich habe darunter geschwitzt, die Ohren schmerzten, und am Ende des Tages hatte ich eine fette Blase am Nasenflügel.

Ein Journalist, der den ganzen Tag im Büro rumhockt, und sich wegen einer möglichen Infektion ängstigt, kann gerne freiwillig eine FFP2-Maske tragen, aber er ist nicht "alle", und sollte daher auch nicht eine FFP2-Pflicht für alle fordern, vor allem nicht für Menschen, die schwer körperlich schaffen.

Außerdem vermute ich, daß dieses Aufspringen auf den Södolf-Zug weniger der Sorge um die hohen Zahlen entspringt, sondern eher der trügerischen Hoffnung auf ein schnelles Ende der C-Maßnahmen, bzw. der persönlichen Einschränkungen.

Hier eine Portion Realismus:

Selbst wenn mit einem "totalen Lockdown" die Zahlen gedrückt werden könnten, müßte der überwiegende Teil der C-Maßnahmen (AHA-Regeln, keine Großveranstaltungen, kein Verkaufsgedränge, etc.) mindestens bis zur Corona-Sommerpause aufrechterhalten werden, weil die "vulnerablen Gruppen" vermutlich erst im Herbst komplett geimpft sein werden.

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Nächste Woche gibt es mal wieder einen vorgezogenen C-Gipfel, und leider nach dem Motto:

Das bisherige hat nicht gewirkt, und deshalb müssen wir dasselbe weiter verstärken.

Irgendjemand sah das mal als Symptom für ...?

Es war eher Nostalgie, die mich bewog, meinen offenen Brief aus dem alten Jahr nochmal zu lesen, und im Großen und Ganzen sehe ich ihn genauso aktuell wie vor Weihnachten:

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Zur Kenntnisnahme beim Corona-Gipfel-D, am Sonntag, den 13.12.2020

Sehr geehrte Bundeskanzlerin, sehr geehrte Landesväter/-mütter,

Gestern in der Arbeit gab es erste Gerüchte über verschärfte C-Maßnahmen, ebenso zum Essen bei den Eltern danach, und auch bei meinem Botengang zur Schwester.

Daheim fand ich dann online das hier:

Darin steht unter anderem: "So soll das Verlassen der Wohnung auch tagsüber nur noch aus triftigen Gründen erlaubt sein.", und seither geht mir "DER HAT WOHL DEN A**** OFFEN" immer wieder durch den Sinn.

Nun bin ich seit gestern im vierwöchigen Urlaub, und, weil ich eher eine stubenhockende Leseratte bin, ist dabei die Atrophierung immer wieder ein Problem.

Ich nehme mir immer wieder vor, in solchen Zeiten mehr Sport zu treiben, und fahre anfangs auch ein paar Runden mit dem Rad, aber zum Ende hin wird es dann doch immer weniger.

Der Arbeitsanfang danach ist meistens von Muskelschmerzen, Kopfschmerz-Attacken, und ähnlichen Unannehmlichkeiten begleitet.

Diesmal könnte das anders werden, und dafür Danke im voraus.

Das Aufbegehren DAGEGEN scheint mir momentan sehr motivierend.

Letzte Woche noch fragte ich mich empört, ob die Politik alles verbietet, was sie nicht kontrollieren kann, und heute überholt mich die Realität.

Nun könnten Sie aufgrund meiner Einleitungssätze meinen: "Was willst Du Säckel, Du bist doch selber schuld, daß wir solche Maßnahmen ergreifen müssen."

Dazu: Neben der Arbeit, sind das meine einzigen sozialen Kontakte, ich benutze die Maske dort, wo es nötig ist, und meine Leut´ sind auch keine "social butterflies".

Soviel zu mir, und meinem "background", und nun zu meiner Sicht auf das Corona-Geschehen:

Als das Virus frisch nach Europa kam, hat man mit dem Lockdown im Frühjahr die Initialinfektion ausbremsen, und damit die Zahlen drücken können.

Vielleicht hat aber schon damals der Sommeranbruch/das Wetter beim Ausbremsen eine größere Rolle gespielt, als die politischen Maßnahmen.

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Über den Sommer, und bis in den Herbst hinein, hat sich dann keine Sau mehr an AHA-Regeln gehalten, außer im offiziellen Bereich.

Das Virus hat sich ungehemmt ausgebreitet, aber es gab kaum steigende Zahlen, wegen der geringeren Letalität in den warmen Monaten.

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Jetzt, in der Erkältungszeit, sterben wieder mehr Leut´, deren Kontakte werden getestet, und dann auch die Kontakteskontakte, etc., und damit haben wir dann die hohen Zahlen.

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"30.000 Neuinfektionen" ist eine eingängige Formulierung, aber entspricht genaugenommen nicht der Realität.

Es sind nicht 30.000 Neuinfektionen, sondern es sind 30.000 positive PCR-Tests, wobei sich die Zahl 30.000 aus den Nachverfolgungs- und Testkapazitäten ergibt.

Anders gesagt:

Bei einer breiten Durchseuchung der Bevölkerung, übersteigt die Zahl der tatsächlichen Neuinfektionen die Testkapazitäten, und deswegen ist es falsch, die Anzahl der Todesfälle jetzt noch in Relation zu den gemeldeten Infektionszahlen zu betrachten.

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Ein harter Lockdown bewirkt mMn, daß die sogenannteen "Infektionszahlen" erheblich zurückgehen, aber die Todeszahlen vermutlich in einem viel geringeren Umfang, weil die Infektion bereits in den einzelnen Haushalten drin ist.

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Es ist logisch, daß ein harter Lockdown die tatsächliche Zahl der Neuinfektionen zwischen unterschiedlichen Haushalten reduziert, aber in einer Gesellschaft, welche das "öffentliche Leben" als alleinig "lebenswert" anpreist, bis hin zu exhibitionistischen Entwicklungen, braucht es zur "Peitsche" auch das entsprechende "Zuckerbrot".

Als "Zuckerbrot" könnte ich mir in diesem Fall vorstellen:

- Aufstockung der Intensivbetten, bei gleichzeitigem Einsatz von Freiwilligen und Bundeswehr in überlasteten Krankenhäusern (beim ersten Lockdown sollten wir doch durchhalten, damit die Krankenhäuser Zeit hätten, die Kapazitäten zu erhöhen!!!)

- die Kennzahl von 50/100.000 sollte dann, entsprechend den erhöhten Krankenhauskapazitäten, und der erhöhten Sterblichkeit in einer durchseuchten Gesellschaft, realistisch angepaßt werden

50/100.000 stammt noch aus Zeiten, als irgendwelche #*>!! meinten, sie könnten die Pandemie "austrocknen".

"heilige Sch....", sowas ist höchstens bei totaler Isolation möglich, was in der heutigen Welt einfach nicht möglich ist, und auch völlig dem "demokratischen Fortschritt" entgegengesetzt.

- parallel zu den PCR-Tests immer auch Antigen-Tests durchführen, bzw. eine effektivere Test-Art, oder -Strategie, anwenden (Jetzt, wo ich das schreibe: Die Reduzierung der Tests auf die Symptom-Fälle könnte schon die neue Test-Strategie sein, welche dem durchseuchte-Bevölkerung-Szenario gerecht wird???)

- Beschleunigung der Impfzulassung durch Bürokratismus-Reduktion (Seien wir ehrlich: Die EU ist ein bürokratisches Monster, und Bürokratismus kennt keine Effektivität.)

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Meine Damen, und Herren, die Frage, vor der Sie stehen:

- Sind Ihre Schützlinge, das "Folg", ein gedanken- und rücksichtsloser Mob, welcher durch "autoritäre Maßnahmen" zu seinem eigenen Glück gezwungen werden muß (wie einer Ihrer Kollegen fordert)?

In Anbetracht der Sorglosigkeit, welche ich beim Maskentragen im Sommer sah, und die sich auch bei den Querdenken-Demos zeigt, würde ich sagen: Ja, es ist so.

Die Ursache dafür sehe ich darin, daß Werte, wie Gemeinschaftssinn und Solidarität, nichts sind, was man demokratisch/gesetzlich vermitteln könnte, sondern etwas, daß natürlich wächst, und dieses natürliche Wachstum wurde durch die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Dekaden eher behindert.

Bloß wohin führt uns der "autoritäre Weg" den Sie dabei sind, zu beschreiten?

Wie weit sind Sie bereit, solch eine Strategie zu treiben, und wie weit wird das "Folg" solch eine Strategie noch schlucken?

Wollen wir wirklich eine Gesellschaft werden, in der das "Folg" derart zum Untertan degradiert wird?

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Außerdem sollten Sie nicht außer Acht lassen, welchen Anteil Sie selber an dieser Lage haben, ob nun bei der generellen Einstellung, oder bei dem wachsenden Mißtrauen, bzw. bei der zunehmenden Verschwörungsgläubigkeit:

- Masken-ja, Masken-nein: Es hängt mir inzwischen schon zum Hals heraus, immer wieder erklären zu müssen, daß die Maskenpflicht im Fremdschutzsystem wirkt, wo man weniger sich selbst, sondern primär sein Gegenüber schützt.

- PCR-Tests, welche zwar forensisch genau sind, aber nicht viel über die tatsächliche Infektiosität des Probanden aussagen: Die, oben erwähnte, Änderung der Teststrategie, hätte man besser begründen sollen, weil jetzt, in Zeiten hoher Zahlen, eine Testreduktion entweder mit begrenzten Kapazitäten erklärt wird (was als Armutszeugnis gesehen wird), oder Mißtrauen und Verschwörungstheorieen neuen Brennstoff liefert.

- bessere Kommunikation:

Ich vermute mal, daß Herr Kretschmann mir mit dieser Ankündigung nicht die sportliche Betätigung an frischer Luft versagen wollte, sondern sich, im Eifer des Gefechts, etwas übertrieben äußerte.

Sobald ich dies hier online gestellt habe, werde ich jedenfalls eine Runde mit dem Fahrrad machen, und zwar, nicht, weil ich so scharf darauf bin, bei diesem nasskalten, trüben, Wetter, sondern im WIDERSTAND gegen eine generelle AUSGANGSSPERRE.

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Die Patienten-, oder sonstigen NGO-Vertreter, von denen Sie sich beraten und treiben lassen, sind nicht das "Folg", bzw. vertreten nur einen geringen Teil davon.

Reden Sie mehr MIT dem "Folg", und erklären Sie dem "Folg" in verständlichem, nichtjuristischem Deutsch, was Sache ist.

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Ich bin kein Wissenschaftler, und auch zu faul, um mich durch den Zahlenwust zu wühlen, weswegen meine Überlegungen eher Hausfrauenlogik/Hausverstand/gesundem Menschenverstand entspringen, und daher kann ich natürlich bei meiner Einschätzung der Entwicklung des Infektionsgeschehens danebenliegen.

Genausogut kann es sein, daß ich nur Teil einer a-sozialen Minderheit bin, und der Großteil der Gesellschaft viel solidarischer als ich, der ich bloß situativ bedingt Maske trage, möglichst Abstand halte, und meine gebrauchten MNS nach einer 60°-Wäsche wiederbenutze.

Mich gruselt jedoch die Vorstellung einer Gesellschaft, in welcher:

- die Maske nicht getragen wird, weil es Sinn macht, sondern weil das Gesetz sie vorschreibt,

- jeder, der keine Maske trägt, angefeindet, angegriffen, verfolgt, oder denunziert wird,

- gesellschaftsweite Solidarität erzwungen wird,

- Alte, gegen ihren Willen, gerettet werden, indem, ebenso gegen ihren Willen, ihre Enkelkinder in der Grundschule zum Maskentragen gezwungen werden, und

- zur "Rettung von Menschenleben", Menschen allgemein zuhause eingesperrt werden.

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Es braucht vermutlich jemanden, der durch jahrelange Übung gegen die Bezeichnung abgehärtet ist, und auch keine Sorge um ein politisches Amt haben muß, um zu sagen:

Menschen sterben, auch an Corona, und es muß Grenzen geben bei den Maßnahmen, weilche eine Gesellschaft verhängt, um den Tod zu verhindern.

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Ich weiß: Dies ist keine einfache Debatte, und wünsche Ihnen viel Glück.

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Mit freundlichen Grüßen, und in der Hoffnung, hiermit etwas helfen zu können,

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Frank und frei

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