Gestern Nacht, beim Einschlafen, versuchte ich die Impfgeschwindigkeit hier in D auszurechnen.
Da es bisher dazu nicht viele Daten gibt, ging ich von den ca. 18.000 Impfungen am Sonntag aus, und den ca. 30.000 Impfungen am Montag.
Da dies das Wochenende war, und auch momentan Feiertags-/Urlaubszeit, habe ich mal eine Zahl von 50.000Impfungen/Tag angenommen.
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Daß heißt, rein logistisch, wegen Personal, Anmeldebürokratie, und örtlichen Gegebenheiten, können maximal 50.000 Menschen pro Tag geimpft werden.
Das wären dann:
50.000x7=350.000/Woche
350.000x4=1,4Mio/Monat
1,4x12=16,8Mio/Jahr
Heute fand ich eine Zahl von insgesamt ca. 78.000 am 30.12., was mMn meine Schätzung bestätigt:
18.000+30.000+30.000=78.000
Also nehmen wir mal an, meine Überschlagsrechnung stimmt, und es sind tatsächlich 16,8Mio/Jahr.
Bei einer Bevölkerung von 83Mio entspräche das 20,24% der Gesamtbevölkerung bis Ende 2021.
Allerdings habe ich dabei einen Faktor nicht mit einkalkuliert: Der Biontech-Impfstoff benötigt 2 Impfungen im Abstand von ca. 2 Wochen, um die 95%-ige Immunität zu gewährleisten.
Das bedeutet, daß ab ca. Mitte Januar, von den 50.000 möglichen Impfungen pro Tag, ein Teil den Zweit-Impfungen vorbehalten bleiben muß.
Nehmen wir einfachheitshalber an, daß dies halbe/halbe gemacht wird, dann ist die tatsächliche Impfgeschwindigkeit nicht mehr 50.000/Tag, sondern "nur" noch 25.000.
Entsprechend käme man dann im ganzen Jahr 2021 auf eine maximale Impfzahl von ca. 8,4Mio.
Das entspricht in etwa der Zahl der "vulnerablen Personen".
Ich könnte mir vorstellen, daß Herr Streeck deswegen über ein mögliches Aufschieben der zweiten Impfung nachdenkt.
Mit etwas mehr als 10% Durchimpfung bis Jahresende wäre man von der Herdenimmunität im Herbst noch weit entfernt, ganz zu schweigen von den 80%, welche von manchen wegen der infektiöseren Mutation für nötig erachtet wird.
Also habe ich mir angeschaut, wie die Statistik bei Grippeimpfungen aussieht.
Ja, ich glaube auch, daß Corona gefährlicher als Influenza ist, aber mir ging es bei diesem Blick auf die Influenza-Statistik darum, zu sehen, wie dort die Durchimpfung/Herdenimmunität aussieht.
Daran kann man dann ablesen, was die Gesellschaft als normal ansieht, bzw. was sie bereit ist, zu tun, und wieviel "Lebensrisiko" sie akzeptiert.
Im Großen und Ganzen lese ich aus dem Papier, daß man sich bei der Influenza hauptsächlich auf die "vulnerablen Gruppen" und das Pflegepersonal konzentriert.
Natürlich beklagt das RKI dabei ebenfalls zuwenig Impfungen, aber es ist ein Zustand, mit dem die Gesellschaft leben konnte.
Wenn ich mir jetzt ansehe, was Corona gefährlicher als Influenza macht:
1.es gab keinen Impfstoff
2.es verbreitet sich schneller, hauptsächlich, weil es in den ersten Tagen großteils asymptomatisch verläuft.
Inzwischen gibt es schon einige Impfstoffe, und im Laufe des Jahres werden noch einige dazu kommen.
Die "vulnerablen Gruppen" und das Pflegepersonal können sich jetzt schützen.
Wenn die Todeszahlen also im Frühjahr zurückgehen, sehe ich keinen Grund, mit Corona nicht ähnlich umzugehen, wie mit der Grippe.
Im Sommer dürfte auch die Corona-Saison wieder abflauen, und im Herbst können sich die "vulnerablen Gruppen" und die Pflegekräfte vielleicht schon mit einem aktualisierten Impfstoff schützen.
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Die 80%ige Herdenimmunität von der einige 100%-Schützer und -Theoretiker reden, halte ich für absolut unrealistisch.
So etwas würde ich mir für eine Pest-ähnliche Pandemie aufheben, bei der die Seuche alle gleichermaßen trifft.
Ebenfalls würde ich denjenigen, welche mir wegen solcher Überlegungen Zynismus vorwerfen, empfehlen, sich Gedanken über die Impfgeschwindigkeit zu machen, und, was eine jährliche Impfrate von 8-10Mio/83Mio Gesamtbevölkerung in Hinsicht auf die Zeit bis zum Erreichen der Herdenimmunität bedeutet, bzw. wie lange die Einschränkungen dann dauern werden.
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p.S.: Ich habe versucht, herauszufinden, wie die geplanten Impfquoten aussehen. Das einzige, was ich dazu fand, war eine Vorgabe von 5Impfungen/1000Einwohner/Tag.
Umgerechnet auf 83Mio wären das 415.000Impfungen/Tag, bzw. 207.500 bei den Doppel-Impfstoffen.
Bis zum Herbst ergebe das eine mögliche Durchimpfung von 52Mio Menschen.
Das würde Herdenimmunität bedeuten, und ich vermute, daß diese Vorgabe mit den 5Impfungen/1000Einwohner/Tag daraus theoretisch errechnet wurde.
Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, ob mein Schätzwert von 50.000/Tag nicht doch näher an der Praxis ist.