RKI DE https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Public_Health/PH_node.html

Ein Geständnis: Ich glaube an Verschwörungstheorieen (VT).

Nunja, genaugenommen ist der Glaube an eine VT ein Verdacht, weil man nicht in die Köpfe der Menschen schauen, oder bei klandestinen Treffen Mäuschen spielen kann.

Man hat also keine Beweise, und kann diese Theorieen auch in den seltensten Fällen mit Fakten belegen.

Wichtig ist daher, daß man aufgrund dieses "Verdachts" nichts unüberlegtes tut, was Unschuldige schädigen könnte, vor allem, wenn man bedenkt, daß diese Art von "Verdacht" manchmal absichtlich lanciert wird.

Wobei dies dann auch wiederum nur ein "Verdacht" anderer Art ist:

"Vor den für Montag angekündigten Protesten in Leipzig gegen die Energiepolitik hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) von den Demonstranten eine klare Abgrenzung zu extremistischen Gruppen gefordert. Extremisten und Demokratiefeinde versuchten schon lange, das historische Symbol der friedlichen Montagsdemonstrationen gegen die SED-Diktatur für ihre Hetze zu missbrauchen, sagte Faeser"

Hat die Innenministerin tatsächlich Beweise für staatsfeindliche Verschwörungen (VT der Innenministerin), oder will sie damit lediglich mögliche Demonstranten vom Mitmachen bei diesen Protesten abbringen (meine VT)?

Vermutlich beides:

1. Heutzutage wird online aller mögliche Mist (? :)) rausgehauen, aus dem man durchaus auf reale Gefahren schließen könnte.

2. Als Ministerin der aktuellen Regierung hat sie kein Interesse an Demonstrationen gegen die Arbeit ebendieser Regierung.

3. Als Innnenministerin gehört es zu ihrem Job, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern, bzw. dafür zu sorgen, daß Proteste im demokratischen Rahmen bleiben.

Es ist in beiden Fällen ein fließender Übergang vom vagen Verdacht zu berechtigtem Mißtrauen, aber eben immer nur eine Vermutung, und kein Beweis.

Bewiesene VTs gab es meines Wissens hauptsächlich als Kartellvergehen, wo Unternehmensvertreter Preisabsprachen trafen, um höhere Gewinne auf Kosten der Kunden zu erzielen.

Im "Ibiza-Video" ist auch eindeutig zu hören, wie ein Politiker für mediale Unterstützung Gefälligkeiten in Aussicht stellt.

Daß er dabei geködert wurde, ändert nichts daran, was er dabei anbot.

Daß er es anbot, könnte aber daran liegen, daß er selber an die Existenz solcher Verschwörungen glaubt, und deshalb auf solch einen "Deal" eingehen wollte.

Andererseits glaubten aber auch diejenigen, welche die Sache inszenierten, daß er für solche "Deals" anfällig wäre, und bewiesen mit dem Video ihre VT.

Kann ziemlich verwirrend sein, und daher brechen wir es runter:

A. VTs nach Entstehungsart =

1. aus Mißtrauen, oder vagem Verdacht enstehende Erklärungen

2. absichtlich lancierte Erklärungen, die etwas, oder jemanden diskreditieren sollen

B. VT-Reaktionen =

1. moralische Ablehnung, bis hin zum Empfinden als extremem Verrat

2. Mitmachen, weil alle anderen es tun, und/oder, weil man keine Skrupel kennt

"1" dürfte beide Male die vorherrschende Art sein, weil der überwiegende Teil der Menschheit "gut" sein will, wobei es aber extrem unterschiedliche Ansichten darüber geben kann, was "gut" ist:

"In einem Punkt sind sich beide Seiten aus ganz unterschiedlichen Gründen einig. Die Meinungsforscher der „Quinnipiac University“ fanden heraus, dass knapp sieben von zehn Demokraten einen Zusammenbruch der Demokratie in Amerika fürchten. Der Anteil der Republikaner, der die Befürchtung teilt, ist fast identisch."

Die einen verstehen unter "Demokratie" eine Herrschaft von Institutionen, welche durch Gewaltenteilung in ihrer Macht begrenzt werden, und politisch neutral sind.

Die anderen verstehen unter "Demokratie" im Prinzip anarchische Freiheit, welche durch Institutionen auf zivilisatorisches Niveau reguliert wird, also die Beherrschung des Volkes durch das Volk.

Die einen wollen die Herrschaft der Institutionen unbegrenzt erweitern, weil sie auf diese Art die Welt verbessern wollen, und das für "gut" halten.

Die andern sehen darin eine Bedrohung ihrer, und aller Freiheit, was sie als NICHT "gut" bewerten.

Der Widerstand gegen den aktiven Einsatz für das "Gute" hat argumentativ schlechte Karten.

Andererseits ist "Freiheit" ein existenzielles Grundbedürfnis jedes Menschen, und somit tut es einer Gesellschaft nicht gut, wenn die Verteidigung der Freiheit durch Belegung mit allen möglichen themenfremden Tabus dämonisiert wird.

Und damit hat mal alles für mich angefangen:

2015, als die ÖRR jeden Widerstand gegen die Grenzöffnung Deutschlands für rechts, rechtsradikal, menschenfeindlich, menschenverachtend, etc. erklärten.

Es kamen Soziologen zu Wort, welche sich damit als "Extremismus-Experten" hervortaten, und Linguisten, welche erklärten, wie durch Sprachänderung das Denken der Menschen zu beeinflussen sei.

Selbst nachdem ich, infolge eingehender Befassung mit dem Thema, die Grenzöffnung damals für OK hielt, mußte ich feststellen, daß jeglicher Widerstand gegen unbegrenzte Migration, "open border", etc. mit denselben Anwürfen belegt wurde.

In den Folgejahren entwickelte ich eine "dicke Haut" gegenüber solchen Anwürfen.

Die Frage ist:

Werde ich echten Rassismus, Rechtsradikalismus, Menschenfeindlichkeit, etc. in Zukunft noch erkennen, wenn ich mich derart abgehärtet habe?

Wie wirkt diese Tabuisierungs-Instrumentalisierung bei der breiten Masse der Gesellschaft?

Eine Soziologin fragte mich vor kurzem mal auf Twitter, wieso ich glaube, daß die Soziologie die Gesellschaft verändern wolle.

Meine Antwort:

Eine der Hauptaufgaben von Soziologie ist doch die Verbesserung der Gesellschaft, aber man kann dabei auch folgenreiche Fehler machen, z.Bsp. indem man den "Rassismus"-Begriff für alle möglichen anderen Zwecke instrumentalisiert.

Hat hier jemand schon mal von "Klimarassismus" gehört?

"Das beantwortet Matthias Quent, Experte für Rechtsextremismus und Radikalisierung, in seinem neuen Buch "Klimarassismus".

Im Interview mit watson warnt er vor der aktuellen Gefahr eines rechten Rückschlags gegen den grünen Umbau in Deutschland und der westlichen Welt."

Wenn Soziologen, und Menschen allgemein, bei der Durchsetzung ihrer Version des "Guten" keinerlei Grenzen kennen, werden sie meiner Meinung nach zu Extremisten, was wir im 20.Jahrhundert auf beiden Seiten des politischen Spektrums (NS/DDR) erleben konnten.

Wenn der Staat diesen Extremisten folgt, geraten Freiheit und Demokratie ins Wanken, egal ob in den USA, oder in Rußland.

Also, ja, es existiert die Möglichkeit von Absprachen mit Ölindustrie, BigPharma, etc., aber ich halte es für wahrscheinlicher, daß bei vielen Verwerfungen der heutigen Zeit letztenendes die Absicht zum "Guten" die Grundursache war.

Während der vergangenen Jahre konnte man das im Bereich "public health" gut sehen:

"An­ge­sichts globa­lisierter ge­sellschaft­licher Heraus­forder­ungen ist es aber un­ver­zicht­bar, auch die Gesund­heits­politik und andere Politik­bereiche von dem großen Potential von Public Health für die Erhal­tung und Ver­bes­ser­ung der Ge­sund­heit der Be­völker­ung zu über­zeugen. "Public Health in all Policies" als Vision lässt sich nur durch ein Mit­ein­an­der aller Akt­eure auf dem Ge­biet von Public Health erreichen."

"Public Health (Öffentliche Gesundheit,[1] Öffentliche Gesundheitspflege,[2] auch öffentliche Gesundheitsfürsorge) ist das anwendungsorientierte Fachgebiet, das sich mit der Gesundheit der Bevölkerung (auch als Bevölkerungsgesundheit oder Volksgesundheit bezeichnet),[3] insbesondere mit der Vorbeugung von Krankheiten"

"Pandemieprävention ist die Organisation und das Management von vorbeugenden Maßnahmen gegen Pandemien. Darunter fallen Maßnahmen, die Ursachen von Pandemien zu minimieren, und Maßnahmen, die verhindern sollen, dass sich regional beschränkte Ausbrüche oder Epidemien zu Pandemien entwickeln."

In keinem dieser Artikel wird die Schwere der Krankheit thematisiert, und die entsprechende differenzierte Reaktion darauf.

Aus dieser Blickweise entsteht dann die Forderung nach einem Recht auf eine virenfreie Umgebung/Umwelt, und natürlich wurde auch hier jeder Widerspruch automatisch mit üblichen Anwürfen rechts, menschenfeindlich, etc. versehen.

Es gehört meiner Meinung nach zu den Aufgaben von Soziologie, der Politik die möglichen Folgen einer solchen Strategie aufzuzeigen, aber in der Wissenschaft wird eine abweichende Meinung inzwischen mit ähnlichen Mitteln angegangen, so daß sich wohl viele Wissenschaftler gar nicht mehr trauen.

Und so kommt es, daß jemand, der überängstlich in Bezug auf Krankheiten ist, seinen Kumpel bei der Stiftung Patientenschutz anruft, welcher dann mit seinem Chef schwätzt, der dann wiederum beim Gesundheitsministerium vorstellig wird.

Und unser Karle, der mal "public health" studiert hat, folgt dieser extremen Minderheitenmeinung, weil er sie im Prinzip teilt, und verordnet eine ewige Pandemie/public health-Diktatur.

Und so funktioniert meine Verschwörungstheorie beim Thema Corona, wobei es auf anderen Gebieten meiner Meinung nach ähnlich abläuft.

Im Englischen gibt es ein Sprichwort:

"The path to hell is paved with good intentions."

(Der Weg in die Hölle ist gepflastert mit guten Absichten.)

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