Aschermittwoch, der zeitliche Meilenstein im Laufe eines Jahres, ab dem das Leben abrupt unlustig zu sein hat, obwohl es vorher auch schon zum Weinen war und die Ernährung schlagartig von Faschingskrapfen auf Heringssalat kippt, wird von Politikern gerne für verbale Rundumschläge genutzt.
Hace Strache hielt seine Aschermittwochsrede – wie könnte es auch anders sein – in Oberösterreich. Nein, nicht in Braunau, aber nur unweit davon entfernt, in Ried im Innkreis. Aber das ist eigentlich egal, weil die leeren Worthülsen ohnehin nicht wirklich interessant sind.
Auch Wirtschaftskammer-Boss Christoph Leitl ließ es sich angesichts der anstehenden Wirtschaftskammer-Wahl nicht nehmen, am Aschermittwoch mentalen Sondermüll von sich zu geben. Er rechtfertigte seinen, im Wahlkampf 2013 abgesonderten „abgesandelt“-Sager. Dieser sei angesichts der aktuellen Wirtschaftsdaten noch „zu optimistisch angetragen“ gewesen. „Der Bundeskanzler hat gesagt, er lässt sich Österreich nicht schlecht reden. Herr Bundeskanzler, Sie haben Österreich schlecht gemacht! Und Herr Bundeskanzler, deshalb sollten Sie nicht über eine Vermögensteuer nachdenken, sondern über eine Unvermögensteuer.“
Seit 28 Jahren stellt die ÖVP den Wirtschaftsminister und seit 15 Jahren den Finanzminister. Wobei ich jetzt großzügigerweise Wendehals Grasser der schwarzen Fraktion zuordne. Angesichts dieser Tatsache ist es schon erstaunlich, dass Leitl eine verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik der SPÖ in die Schuhe zu schieben versucht.
Vielleicht sollte Christoph Leitl ernsthaft in Erwägung ziehen, diese tollen Tabletten abzusetzen, welche ihm stets ein liebliches Breitmaulfroschgrinsen ins Gesicht zaubern.