Wirtschaftskammer Christoph Leitl, schwarzer Vordenker der Nation, bringt es auf den Punkt. Ungeschminkt und beinhart. „Wer arbeitslos ist und arbeiten will, findet einen Job.“ Tja, so einfach kann es sein.
Schon Finanzminister Schelling äußer(l)te bereits den Verdacht, dass Arbeitslose nur deshalb ihre Hände mehr oder weniger untätig in den Schoß legen, weil das Arbeitslosengeld in Österreich viel zu hoch ist. Wenn das Arbeitslosengeld beinahe so hoch ist wie der Arbeitslohn, so Schelling, hätten die Menschen keinen Anreiz zu arbeiten. Also möchte der Finanzminister das Arbeitslosengeld kürzen. Auf die Idee, dass vielleicht der Mindestlohn zu niedrig ist, kommt er als Schwarzer selbstverständlich nicht.
Nun legt also Leitl in der Causa „Arbeitslosenbezug kürzen“ ein Schäuferl nach und stellt die Arbeitslosen als faule, arbeitsunwillige Menschen dar. Woher, so frage ich mich, weiß der Wirtschaftskammer-Chef das so genau? Wann war er das letzte Mal beim AMS vorstellig, um sich nach einer beruflichen Veränderung zu erkundigen?
Falls Christoph Leitl einmal seinen WK-Job verlieren sollte und ihn die ÖVP – was wahrscheinlich nicht der Fall sein wird – fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, wird er beim AMS mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als unvermittelbar eingestuft. Wer braucht schon einen grenzdebilen Dauergrinser, der nur Schwachsinn von sich gibt.