Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und primitive allgemeine Angstmacherei ist salonfähig geworden. Dafür wollen wir uns bei Hans Niessl bedanken. Machtgeilheit ließ ihm Parteibeschlüsse über Bord werfen und dem Bundesparteivorsitzenden den mentalen Stinkefinger zeigen.
Was Hans Niessl in seiner Machtbesessenheit vielleicht übersehen hat, mit dieser Aktion machte er es den Wiener Genossen nicht einfacher, in den Wahlkampf einzusteigen. Und weil die Schwarzen angesichts der burgenländischen Rochade möglicherweise ein ganz klein wenig angefressen sind, ist es durchaus denkbar, dass sich Hermann Schützenhöfer in der Steiermark die Blauen anlacht und damit den Landeshauptmann wieder zur ÖVP holt. Auch wenn Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos eine rotblaue Landesregierung als „gelungenes Experiment“ bezeichnet, eine strategische Meisterleistung war es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Aber vielleicht hat sich Darabos auch nur versprochen und meinte „ein gelungenes Exkrement“.
Die FPÖ soll, falls die Pressemeldungen stimmen und es sich hier nicht um einen bösen Burgenländerwitz handelt, die Ressorts Sicherheit und Wirtschaft bekommen. Das ist zumindest ein gewagte Experiment. Ob es gelingen wird, darf bezweifelt werden. Jene Partei, die bundesweit die meisten strafrechtlich belangten bzw. verurteilten Politiker aufweist, besetzt das Sicherheitsressort. Und jene Partei, die den größten Bankenskandal der Republik zu verantworten hat und an dem wir noch sehr lange zahlen werden, soll die Wirtschaftsgeschicke des Burgendlands lenken.
Ich habe den Verdacht, die EU will den Uhudler deshalb verbieten, weil man in Brüssel checkte, dass sich heimische Politiker damit die Birne weich gesoffen haben.