Endlich wurde das Geheimnis gelüftet. Die ebenso lange wie sehnsüchtig erwartete Steuerreform à la ÖVP wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Und sie unterscheidet sich eklatant vom SPÖ-Modell. Keine neuen Steuern. Ja, die Schwarzen wollen einfach nicht, dass wir neuen Belastungen ausgesetzt sind, nur um eine Steuerreform zu finanzieren.

Vermögenssteuer, Erbschafts- und Schenkungssteuer, wie sie die SPÖ vorsieht wird es nicht geben. Da kann Faymann wie ein Rumpelstilzchen tanzen. Es bleibt beim NEIN. Die Leistungsträger der Nation werden sicher nicht bestraft. Die Steuerreform wird durch eine Reform von Verwaltung und Förderwesen gegenfinanziert, erklärte Hans Jörg Schelling unlängst in der ZiB2.

Zuletzt hörten wir die Verwaltungsreform-Wuchtl von Josef Pröll, als er uns die Banken-Rettung schmackhaft machen wollte. Dieses Supergeschäft für den Staat würde durch eine Verwaltungsreform gegenfinanziert, meinte der kleine Blade damals. Irgendwie, aus welchem Grund auch immer, wurde dann auf die Reform vergessen oder geschissen oder beides. Man weiß es nicht genau.

Armin Wolf schien sich an diese Zeit zu erinnern und meinte zur Reform von Verwaltung und Förderwesen, dass wir das schon seit Jahren hören. Dann wollte er vom Finanzminister wissen: „Wo sparen Sie da jetzt konkret ein?“ Die Antwort von Hans Jörg Schelling im Originalton: „Wir haben diesen Kostendämpfungspfad in der Verwaltung fixiert. Wir werden diesen Kostendämpfungspfad jetzt durchverhandeln. Und dort ist genau der Punkt, wo durch die Kostenreduktion, nämlich im Sinne der Kostendämpfung, das große Einsparungspotenzial ist.“

Na bitte! Das muss einem erst einmal einfallen. Wie lange hat Schelling diese drei Sätze wohl vor dem Spiegel geübt, bis er sie fließend aussprechen konnte, ohne sofort in brüllendes, hysterisches Gelächter ausbrechen zu müssen. Und trotzdem gibt es eine klitzekleine Kritik an obiger Wortspende. Der Vollständigkeit halber und um die Wuchtl abzurunden hätte er noch ein „situationselastisch“ einbauen können.