Dagmar Belakowitsch-Jenewein ist Nationalratsabgeordnete der FPÖ. Gut, ich meine schlecht. Aber deshalb allein würde ich noch nicht meine kostbare Zeit verschwenden, um über diese Frau zu schreiben. Eigentlich will ich überhaupt nicht mehr über den blaubraunen politischen Bodensatz schreiben oder mich damit in irgendeiner Weise auseinandersetzen müssen. Ich bin jetzt 57 Jahre alt, habe optimistisch gerechnet noch 20 Jahre vor mir und absolut keine Lust, diese kostbare Zeit auf diese Weise zu verschwenden.
Leider hatte BJ gestern im Parlament einen derart verabscheuenswürdigen, menschenverachtenden und intelligenzbefreiten Auftritt hingelegt, dass ich mich doch dazu genötigt sehe, einige Minuten Restlebenszeit in eine Stellungnahme zu investieren.
Das Ausländer- und Asylwerberthema, also die Kernkompetenz der FPÖ stand auf der Tagesordnung. Plus die Tatsache, dass Abzuschiebende ihr Schicksal nicht mehr widerspruchs- bzw. widerstandslos hinnehmen. Wodurch Flugzeugbesatzungen sich vermehrt weigern, die Abschiebung in ihrer Maschine durchführen zu lassen.
Dagmar Belakowitsch-Jenewein, blaue Geistesriesin und Vordenkerin, hat da möglicherweise einen Lösungsansatz parat. Der hört sich folgendermaßen an.
„... und das, Frau Innenministerin, ist nämlich genau das Problem. Diese Abschiebungen sind teuer und sie wehren sich ja auch massiv dagegen, weil die NGOs stehen ja schon im Hintergrund und sagen: 'Wenn du recht laut schreist, wird das abgebrochen'. Daher, Frau Innenminister, wäre es einmal möglich auch neue Wege zu gehen und zu überlegen, ob man nicht vielleicht mit der Hercules-Maschine abschieben könnte, denn dann könnten sie da drinnen schreien, so laut sie wollen.“
Was BJ nicht erwähnte, es aber sicher wusste und vielleicht auch heimlich darauf hoffte, die Lockheed C-130 Hercules ist auch geeignet Fallschirmspringer oder Lasten während des Fluges abzuwerfen. Die Maschine bräuchte im Zielgebiet nicht einmal zu landen!
Na ja, dass eine Blaumeise so tickt, ist jetzt keine allzu große Überraschung. Zerebral benachteiligte rechte Randerscheinungen sind eben so, wie sie sind. Damit muss eine Demokratie klarkommen. Erschreckend an dieser Geschichte ist, dass es weder während noch nach der Rede einen Zwischenruf gab. Kein einziger Abgeordneter oder Abgeordnete äußerte Bedenken über den Geisteszustand der Rednerin. Die Effen applaudierten – eh klar. Aber sonst – nichts. Nicht einmal ein zornig gebrülltes, eher rustikales: „Oide, bist deppat?“ war zu vernehmen. Nichts – keine Reaktion.
Und das ist der eigentliche Skandal an der Geschichte.