Es ist überstanden. Der Weihnachtswahnsinn ist Geschichte und der Silvesterkrieg gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Dem Neujahrskonzert folgte wenige Stunden später die Neujahrsansprache des Bundespräsidenten.
Da saß er, einsam und verlassen, in der Hofburg, machte ein Gesicht wie einst Kaiser Franz Joseph I, nachdem man ihm zutrug, dass sein Sohn Rudolf ein Verhältnis mit diesem Vetsera-Flitscherl hat, und sprach zum Volk.
Ja, er ist für eine Besteuerung von „Einkommens- und Vermögenszuwächsen“. Diese sollten, so ihnen „keine entsprechenden Leistungen gegenüberstehen, in angemessener Weise zur Finanzierung zukunftssichernder Aufgaben“ herangezogen werden. Er „halte das Leistungsprinzip mit dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit für absolut vereinbar“.
Na Bumm, dachte sich der Hausmeister aus Floridsdorf, der noch immer an seinem Silvesterrausch laborierte, bei den Worten des Bundespräsidenten.
Namhafte Experten und Politikwissenschaftler wollen bei Fischers Ansprache ein wildes Funkeln in seinen Augen wahrgenommen haben. Auch der linke Mundwinkel soll beim Wort „Besteuerung“ entschlossen gezuckt haben. Das ließe darauf schließen, so die Experten einstimmig, dass Fischer unbedingt als eine Art Robin Hood der Hofburg in die Präsidentengeschichte eingehen möchte.
Blödsinn, meinte dazu Fischers Frau Margit. Heinzi hat heute eine Bohnensuppe gegessen und jetzt hat ihm halt ein Schas gedrückt.