Auffallend ruhig ist es geworden in den letzten Tagen. Die Innenpolitik schläft. Ich korrigiere. Die Politiker scheinen sich zum Winterschlaf zurückgezogen zu haben. Eh nicht schlecht. Wenn sie nichts machen, können sie auch nichts falsch machen.
Ab und zu fühlt sich ein Volksvertreter oder auch eine In dazu auserkoren, Medien Interviews zu geben. Das geschieht allerdings nicht, um dem Volk wichtige Dinge mitzuteilen, sondern um die eigene Präsenz in Erinnerung zu rufen. Was uns natürlich mindestens ebenso erfreut wie ein Furunkel am Schließmuskel.
Gabriele Heinisch-Hosek hat sich auf diese Art und Weise wieder in Erinnerung gerufen. Was zwar nicht notwendig war, denn wir wussten ohnehin, dass sie noch von keiner Lawine unwiederbringlich verschüttet wurde, woran man deutlich erkennt, dass akuter Schneemangel auch seine negativen Seiten haben kann.
Nach Doris Bures sieht auch Heinisch-Hosek den Bundeswerner Faymann fest im Sattel. Was ist bloß los mit dem Kanzler? Mutiert er zum Lucky Luke der SPÖ und beabsichtigt er sich mit Django Mitterlehner auf dem Ballhausplatz zu duellieren? Das wäre zumindest einmal eine halbwegs originelle Mitternachtseinlage zu Silvester.
Egal. Heinisch-Hosek erklärt in dem Interview auch, keine Garantie dafür zu übernehmen, dass die Zentralmatura hinkünftig zu 100 Prozent klappen wird. „Wir haben mit dem BIFIE gemeinsam viele Sicherheitsschleusen eingebaut, was die Auslieferung der Beispiele anlangt.“ Einen Rücktritt, wenn es zu Fehlern kommt, schließt sie aber dezidiert aus: „Ich würde das nicht als einen Grund sehen aufzugeben, sondern auf jeden Fall weiterzumachen, weil Bildung viel mehr ist als nur die Reifeprüfung.“ Genau. Einbildung ist auch eine Art von Bildung.
Bleibt noch zu klären, für wen die Reifeprüfung die größere Herausforderung ist. Für die Fragen verteilenden Ministeriumsbeamten oder die Maturanten.