Doris Bures, einst Infrastrukturministerin, und als solche mindestens ebenso erfolgreich wie Werner Faymann als Bundeskanzler, hat, so scheint es, seit sie Nationalratspräsidentin ist und im Plenarsaal eine Stufe höher sitzt als die Regierung, den großen Überblick. Sie sieht den Parteichef Bundeswerner fest im Sattel.
Den als möglichen Nachfolger gehandelten ÖBB-Chef Christian Kern bezeichnet Bures zwar als „hervorragenden ÖBB-Manager“, aber Politik wäre „nicht seine Stärke“.
Diese Worte aus dem Mund einer ehemaligen Infrastrukturministerin, die glaubte, der Besitz des Führerscheins prädestinierte sie bereits zum Ministerjob. Doris Bures, jene Politikerin die nicht einmal überzeugend bewies, dass Blondinenwitze ab und zu durchaus ihre Berechtigung haben, spricht dem nicht unerfolgreichen Manager eines Staatsbetriebes – was in Österreich eher selten ist – politische Fähigkeiten ab.
Abgesehen davon, dass Bures mit der Aussage wieder einmal bewiesen hat, im Bereich Blödheit und Arroganz durchaus mit Mitzi Fekter mithalten zu können, was bitte könnte Christian Kern schlechter machen als Werner Faymann? Oder anders gefragt. Was kann irgendwer, der nur einen Hauch von Sozialkompetenz besitzt, schlechter machen als Bundeswerner?
Und Doris Bures sollte hinkünftig auf ihrem Nationalratspräsidentenplatz sitzen und versuchen intelligent zu schauen. Falls sie damit nicht überfordert ist.