Johanna Mikl-Leitner, machte ein ernstes, ja beinahe schon staatstragendes Gesicht und dachte sich: Zuerst Udo Jürgens und jetzt muss ich auch noch Charlie sein, obwohl ich viel lieber die Hanni bin – was ist das nur für ein Scheißjahr. Dann fiel ihr plötzlich ein, dass man diesen Zirkus, der da gerade überall abgeht, auch nutzen kann - und tut das auch.

Nach den Anschlägen von Paris kündigte die Innenministerin eine Sicherheitsoffensive an. Dabei plädiert sie für mehr Mobilität bei der Polizei. Sie fordert größere Hubschrauber, Flieger und möglichst alle gepanzert. Optimal wären Flugpanzer. Natürlich darf auch die digitale Überwachung nicht vergessen werden, womit auch die Vorratsdatenspeicherung wieder ein Thema wäre. Natürlich ist der Innenministerin klar, auch wenn sie das nie zugeben würde, dass man damit keine Terroristen fangen wird, aber was man hat, hat man. Und sind Bürger, die dem politischen Gegner wohlgesonnen sind nicht auch so etwas wie Terroristen light?

Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn da einige Vollkoffer unter dem Vorwand eines Glaubens brandschatzend durch die Gegend ziehen, eine Blutspur durch die Geograpie ziehen, den heiligen Krieg proklamieren und sich heilige Krieger nennen. Besonders, wenn sie, bei genauer Betrachtung, als Pestbeule am Arsch der Menschheit diagnostiziert werden. Aber denken wir zurück, vor 920 Jahren waren die Christen auch nicht gerade zimperlich bei ihren Kreuzzügen. Egal. Das Eine entschuldigt selbstverständlich nicht das Andere.

Aber wenn die Innenministerin denkt, uns mit ein paar Flugpanzern und jede Menge Datenmüll in Sicherheit wiegen zu können, so sei ihr gesagt: Verarschen können wir uns selbst.