Der Rechnungshof bestätigte das Ergebnis der Griss-Kommission. Er diagnostizierte bei der Hypo-Notverstaatlichung ein Multiorganversagen. Na ja, das haben wir vor der Griss-Erkenntnis gewusst, weil wir nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen sind, obwohl wir permanent für blöd verkauft werden, und jetzt wurde es zum zweiten Mal bestätigt. Da hat sich jeder auf jeden verlassen und am Schluss waren wir verlassen.
Da waren Flaschen am Werk, das muss man fairerweise zugeben, die wir gewählt , oder zumindest durch unser Wahlverhalten an die Macht verholfen haben. Ganz unschuldig sind wir offensichtlich an dem Dilemma nicht. Traurig, aber wahr.
Seit Monaten wird die Verstaatlichung, der die Not abhanden gekommen ist von wirklich kompetenten Persönlichkeiten scharf kritisiert, ja beinahe als fahrlässig dargestellt und wie reagieren die Hypo-Verstaatlichungsprotagonisten? Gar nicht. Es geht ihnen – wie man so schön zu sagen pflegt – am Arsch vorbei.. Josef Pröll verschanzt sich hinter seinen Vorstandsschreibtisch bei Leipnik-Lundenburger und schaffte dank seiner Wirtschaftskompetenz im vergangenen Jahr einen Verlust von satten 124 Millionen Euro. Sicher, das ist ein Lercherlschas im Vergleich zur Hypo-Aktion, aber geben wir dem Mann doch ein bisschen Zeit. Er ist sicher steigerungsfähig.
Finanzprokuratur, Finanzmarktaufsicht und Nationalbank waren bei dem Deal auch beteiligt. Und? Keine Reaktion zu den Vorwürfen. Wenn zu mir jemand sagt, dass ich ein unfähiger Vollidiot bin, der für einen Riesenschaden verantwortlich ist, werde ich mich, wenn ich vom Gegenteil überzeugt bin, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen.
Was mich noch interessiert. Welches Organ stellte Josef Pröll bei diesem desaströsen Multiorganversagen dar? Ich vermute einmal, den Schließmuskel. Ich weiß, das Arschloch ist kein Organ. Aber war Pröll je ein Finanzminister?