Ich hätte es eigentlich nie für möglich gehalten, dass in Österreich der Nichtraucherschutz doch noch in die Gänge kommt. Rauchverbot in der Gastronomie – ohne wenn und aber. Na gut, nicht sofort. Das wäre dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Ab 2018. Trotzdem, die Wogen gehen jetzt schon hoch, die selbsternannten Marlboro-Men satteln ihre Kamele, machen einen tiefen Lungenzug, husten herzzerreißend ein paar Teerbröckerl raus und formieren sich zum Gegenangriff.

Auch die Wirte, die man erst mit der Androhung einer Registrierkassenpflicht jede Freude an der Steuerhinterziehung nehmen wollte, fühlen sich in ihrer Existenz bedroht. Die Gäste werden die heimische Gastronomie meiden, wie der Teufel das Weihwasser. In Scharen werden sie ihrer Heimat Katschickistan den Rücken kehren und nach Tadschikistan auswandern, um in Ruhe an ihrem Bier nuckeln und an der Tschick zuzeln zu können. Ja, da bahnt sich möglicherweise eine humanitäre Katastrophe an.

Hace Strache sieht im Rauchverbot eine ungeheuerliche Bevormundung der Raucher und Wirte und er tut das, was er am besten kann. Er schreit ganz laut. Was sollte er auch sonst tun? Vielleicht übersteigt gerade dieses Verbot seine persönliche Toleranzgrenze und er schließt sich den Auswanderern an. Wahrscheinlich ist das zwar nicht, aber träumen wird man doch noch dürfen.

Allerdings frage ich mich, warum bis dato alle Gesundheitsminister und auch Innen an diesem Gesetz kläglich gescheitert sind. Und Sabine Oberhauser konnte sich auch erst in den letzten Wochen durchsetzen. Ich weiß, meine Gedanken sind böse, aber ich glaube, das Rauchverbot ist ein Geschenk an die an Krebs erkrankte Gesundheitsministerin. Bleibt noch die Frage, warum erst in drei Jahren? Nun, 2018 ist spätestens die nächste Nationalratswahl. Da werden die Karten neu gemischt und dann werden wir ja sehen, wer wann und wo rauchen darf.