Der ÖVP-Klub hat zwei neue Gesichter. Nach Georg Vetter und Marcus Franz wechselten nun Katrin Nachbaur und Rouven Ertlschweiger vom Team Stronach zur ÖVP. Wenn das so weitergeht, muss aus dem Parteinamen des alten Mannes das Wort „Team“ wohl gestrichen werden.
Reinhold Lopatka, der Westentaschen-Machiavelli setzt seine Einkaufstour beinhart fort. Aber einen fliegenden Wechsel zur schwarzblauen Koalition schließt er aus, weil er ja bei Sinnen sei. Auf Journalisten-Anfrage am Freitagnachmittag, ob Kathrin Nachbaur zur ÖVP wechsle, antwortete er, dies ausschließen zu können. „Ich weiß, wer bei uns ist. Ich bin doch noch bei Sinnen.“ Aha.
Nicht besonders originell sind die Erklärungsversuche der politischen Flüchtlinge. Trotzdem haben sie einen gewissen Unterhaltungswert und sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Nachbaur verbinde zwar eine jahrelange Freundschaft mit Frank Stronach, aber es habe nicht funktioniert. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. „Das mache ich jetzt.“ Dass sich das ÖVP-Grundsatzprogramm weitgehend mit ihren Vorstellungen deckt, kommt ihr natürlich sehr entgegen. Ganz nebenbei liefert die Ex-Team Stronach-Klubobfrau einen Beweis ihrer kabarettistischen Fähigkeiten. „Ich will einen Beitrag leisten, damit es ein neues Wirtschaftswunder gibt.“ Nachdem das Entfesseln nicht so recht geklappt hat, hofft man nun auf ein Wunder. Das ist natürlich eine Möglichkeit, die man nicht außer Acht lassen sollte.
Ertlschweiger gibt humoristisch weniger her. Er sprach von „Heimkehr“, da er aus einem „bürgerlichen Umfeld“ kommt. Das ist zwar halb lustig, kann aber humortechnisch mit Nachbaur nicht mithalten.
Bleibt abschließend noch die quälende Frage. Müssen die politischen Flüchtlinge nun ein Zelt am Friedrich-Schmidt-Platz beziehen, oder bekommen Sie großzügig Quartier in der ÖVP-Zentrale?