Es hat begonnen, mir langsam Spaß zu machen. Obwohl ich gestehen muss, eine gehörige Portion Masochismus gehört schon dazu, permanent die mentalen Auswürfe des Führer-Bumsti zu lesen und entsprechend zu kommentieren. Nicht emotional, sondern sachlich und was besonders schwer gefallen ist, höflich.
Gestern, am frühen Nachmittag war plötzlich mein Facebook-Account gesperrt. Aus welchem Grund auch immer. Nichts ging mehr. Flexibel wie ich bin, eröffnete ich unverzüglich ein neues Konto, um dem Blauen mit der großen Klappe wieder ordentlich auf die Nüsse zu gehen. Als ich mich bei der FPÖ und ihrem Führer für das Hypo-Debakel bedankte, gingen die Emotionen so richtig hoch. Das hatte schon ein bisschen was von Kabarett.
Heute Mittag war nun endgültig Schluss. Aus für mich unerklärlichen Gründen habe ich mir den Zorn des Oberzahntechnikers zugezogen. Er erteilte mir ein Schreibverbot auf seiner Facebook-Seite, indem er für mich die Kommentar-Funktion deaktivierte.
Soweit so schlecht. Lehnen wir uns zurück und überlegen wir. Hace Strache ist Politiker und möchte nichts lieber tun, als regieren. Ab Herbst Wien und ab 2018 ganz Österreich. Aus diesem Grund versucht er unter anderem, über soziale Netzwerke Stimmung zu machen. Das ist sein gutes Recht. Er schürt das Feuer und das willige Stimmvieh lässt sich bereitwillig manipulieren.
Und dann war da plötzlich ein Querulant, der nicht ekstatisch jubelte, sondern höflich und bestimmt versuchte, Aussagen zu hinterfragen. Das war offensichtlich nicht gewünscht, also machte man ihn mit ein paar Mausklicks mundtot.
Das ist für mich eine ganz neue Qualität von Demokratieverständnis. Danke, Herr Strache. Jetzt weiß ich, woran ich bin, falls Sie Regierungsverantwortung übernehmen sollten.